Umwelt

Verhinderung der Lithiumfabrik mit Tiefengeothermie zwischen Neustadt-Geinsheim und der Fronmühle

Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Marc Weigel
1.507 Unterstützende 842 in Neustadt an der Weinstraße

Sammlung beendet

1.507 Unterstützende 842 in Neustadt an der Weinstraße

Sammlung beendet

  1. Gestartet Januar 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Einreichung vorbereiten
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Wir fordern die Stadt Neustadt an der Weinstraße und das Land Rheinland-Pfalz auf, sich dem Ziel der Verhinderung der Lithiumfabrik mit Tiefer Geothermie zwischen Neustadt-Geinsheim und der Fronmühle anzuschließen und dieses Ziel aktiv zu unterstützen, da dieses Vorhaben:

  • zirka 80.000 qm schönster Landschaftsfläche entwertet
  • den Lebensraum von Mensch und Tier durch Lärm, Lichtsmog, Klimaveränderung, Wasserverbrauch- und Verschmutzung, erhöhtes Verkehrsaufkommen und Erdbeben während der Bauphase und im Betrieb gefährdet
  • ein unwägbares Investitionsvorhaben mit zurückbleibender Industrieruine darstellt und öffentliche Investitionen und Fördermittel vernichtet

Begründung

Die australische Firma Vulcan Energy Resources plant eine ca. 80.000 qm große Geothermie- und Lithiumextraktionsfabrik in Geinsheim auf der grünen Wiese zu bauen. Ziel ist nicht die Wärmeversorgung der Stadt Neustadt, sondern die Gewinnung von Lithium für die Automobilindustrie. Ein wesentlicher Treiber des Projektes ist der enorm hohe Preis für Lithiumcarbonat, der in den letzten zwei Jahren rasant angestiegen ist.

Die Abstände zur nächsten Wohnbebauung betragen lediglich 350 Meter.

Dieses Projekt birgt viele Probleme und Risiken. Weitere Infos: Webseite der BIGG

Lärm

Es ist mindestens zwei Jahre lang mit erheblichem Bohr Lärm zu rechnen. Ist die Bohrung erfolgreich, wird eine mehrere Hektar große Industrieanlage errichtet. In der Betriebsphase laufen rund um die Uhr 24/7 riesige Lüfter, die den lithiumhaltigen Wasserdampf auf ca. 70 Grad herunter kühlen, um Lithium zu extrahieren.

Der tieffrequente Infraschall ist besonders problematisch, wie in einer Studie des Robert Koch Instituts zur schädlichen Wirkung für den Menschen, bekannt wurde. Daher empfohlen einen Mindestabstand von 1.000 Meter zur Wohnbebauung einzuhalten. Dies ist am geplanten Standort nicht der Fall.

Erdbeben

Die Tiefe Geothermie birgt grundsätzlich ein erhebliches Erdbebenrisiko. Es werden große Mengen an lithiumhaltigen Wasser aus 3 bis 5 Kilometer Tiefe hochgepumpt, Lithium entzogen und das Wasser an einer anderen Stelle wieder in die Tiefe gepresst. Dadurch verändern sich die Druckverhältnisse an den Bohrlandepunkten und der Untergrund kommt in Bewegung.

Es gibt viele Beispiele im Oberrheingraben, wo Tiefengeothermie-Projekte zu Erdbeben führen. Selbst die nahe gelegenen Anlagen in Insheim/Landau, betrieben von Vulcan Energy sorgten für unzählige induzierte Erdbeben. Allein in Insheim gab es zwischen 2009 und 2023 169 Geothermie induzierte Erdbeben. Wie Vendenheim im Elsass gezeigt hat, treten induzierte Erdbeben noch Jahre nach Betriebsende auf.

Schäden an Immobilien

Erdbeben bergen eine erhebliches Risiko Häuser zu beschädigen. Normale Erdbeben können über private Gebäudeversicherungen abgedeckt werden. Schäden wegen Geothermie bedingter Erdbeben sind dabei ausgeschlossen. Entstehen nun Schäden durch eine Geothermie Anlage können die Geschädigten Ansprüche an den Betreiber der Geothermie Anlage stellen. Damit ist unklar, ob und wie die Anwohner abgesichert sind. Oft werden die Geschädigten nur auf Basis des Zeitwerts entschädigt, so dass sie auf einem Großteil der Kosten sitzen bleiben. Hier ein Bericht aus der BNN, wie Immobilienbesitzer im Elsass und in der Orthenau bisher wenig erfolgreich, um die Behebung ihrer Schäden kämpfen.

Grundwasser

Sauberes Grundwasser ist extrem wichtig für unsere Region. Wir Bürger, aber auch die Bauern und Winzer und die Sportvereine (Fußball, Tennis, Golf) sind auf einwandfreies Grundwasser angewiesen. Die Bohrlandepunkte liegen teilweise in unmittelbarer Nähe des Wasserschutzgebiets Benzenloch. Der Betreiber behauptet die Förderung von lithiumhaltigen Wassers sei risikolos. Wir sehen das kritisch.

Es werden große Menge giftiges, radioaktives Thermalwasser gefördert und wieder in den Boden gepresst.

Bei der von Vulcan angegebenen Förderrate von 100 Liter pro Sekunde pro Bohrloch, sind das bei 3 Bohrlöchern 26 Mio. Liter am Tag. Dies entspricht etwa fünfzig 25-Meter-Schwimmbecken!

Niemand kann ausschließen, dass risikohafte Thermalwasser in Grundwasser führende Schicht gelangt. Auch Erdbeben könnte Undichtigkeiten in den Förderrohren verursachen und eine Verbindung zwischen Grundwasser und Thermalwasser herstellen. Thermalwasser kann auch austreten, wenn es im Betrieb zu Störfällen kommt. In Landau gab es Störfälle mit Kontamination des Grundwassers mit Arsen und Leckagen.

Auch den vom Betreiber behaupteten niedrigen Wasserverbrauch, zweifeln nicht nur wir sondern auch das KIT an. Hier eine Analyse der Bürgerinitiative gegen Geothermie in Geinsheim zum Lithiumextraktionsverfahren von Vulcan.

Störfälle

Im Rahmen der Tiefen Geothermie wird oft das hochentzündliche Isopentan eingesetzt. Zum Beispiel liegen in Graben-Neudorf, laut BNN, 80 Tonnen dieses Gefahrstoffs. In der Pilotanlage in Insheim gab es Störfälle mit Dampfaustritt. Die Winzer in Geinsheim wollen sicher keinen entsprechenden Niederschlag auf ihren Weintrauben. Laut Bundesumweltamt „liegen die Radiumaktivitäten im Oberrheingraben über den von der WHO vorgeschlagenen Grenzwerten für Grundwasser. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass es wie in Landau geschehen, zu Hebungen oder Senkungen kommt. Auch das kann erhebliche Schäden an Immobilien nach sich ziehen.

Industriebrache droht

Der Lithiumpreis unterliegt extremen Schwankungen. Wenn die aktuelle Goldgräberstimmung unter den Förderfirmen zu einem Überangebot an Lithium führt, wird der Preis sinken. Dann besteht das Risiko, dass die Anlage in Geinsheim unwirtschaftlich wird und stillgelegt wird.

Link zur Petition

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Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützerin, lieber Unterstützer,

    wir haben es geschafft – unsere Petition "Verhinderung der Lithiumfabrik mit Tiefengeothermie zwischen Neustadt-Geinsheim und der Fronmühle" - hat das Quorum von 820 Unterschriften aus Neustadt deutlich überschritten. Insgesamt unterstützen unsere Petition über 1.500 Menschen aus der Region und darüber hinaus.
    Damit sollte sich jetzt der Oberbürgermeister und der Stadtrat der Stadt Neustadt an der Weinstraße mit der Petition beschäftigen.

    Vielen Dank für Deine/Ihre Unterstützung!

    Wir übergeben die Petition vor der nächsten Stadtratssitzung am 18. Juli 2023 um 17:45 Uhr an den Oberbürgermeister im Innenhof des Rathauses Neustadt, Marktplatz 1. Vorher gibt es einen Demonstrationsumzug.

    Hier der... weiter

  • Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

    Der Südwestrundfunk berichtet voraussichtlich am 13. April um 20:15 in der Sendung „Zur Sache Rheinland-Pfalz“ über die geplante Geothermiefabrik mit Lithium-Bergbau. Der Bericht soll Bedenken, Sorgen und Kritikpunkte der betroffenen Bürger und die Stimmung im Ort abbilden.

    Darum laden wir kurzfristig zu einer Versammlung am
    MONTAG, 03.04.2023 UM 14 UHR
    VOR DER ORTSVERWALTUNG GEINSHEIM
    ein.

    Das Team von SWR wird dann vor Ort filmen und Interviews machen.
    Das ist natürlich eine großartige Gelegenheit unser Anliegen landesweit zu verbreiten.

    Bitte kommt auch!

    Vorankündigung:
    Der Neustadter Oberbürgermeister kommt am 24.4. um 18 Uhr in die Festhalle Geinsheim zum Bürgergespräch zum Thema Geothermie.... weiter

Natrium-Ionen-Akkus sind mittlerweile marktreif. (siehe https://www.golem.de/news/akkutechnik-haina-stellt-erstes-auto-mit-natrium-ionen-akku-vor-2302-172125.html)

Das Potenzial des Thermalwassers aus der Tiefe ist enorm: Schätzungen zufolge könnten allein durch die hydrothermale Geothermie, dem Abschöpfen von Wasserspeichern in bis zu vier Kilometern Tiefe, mehr als 25 Prozent des Wärmebedarfs in Deutschland gedeckt werden.

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