Petition richtet sich an:
Landrat Wolfgang Schuster
Der Schulausschuss muss handeln, und zwar jetzt, die Fachschule für Sozialwesen, Fachrichtung Sozialpädagogik muss in Dillenburg bleiben!!!
Wir fordern deshalb: Keine Diskussion über eine Zentralisierung der Erzieherausbildung in Wetzlar. Der Ausbildungsstandort der Gewerblichen Schulen des Lahn Dill Kreises muss bestehen bleiben!
Im Schulausschuss wird, im Rahmen des Schulentwicklungsplans, diskutiert, ob die Erzieherausbildung im Jahr 2023/24 nicht wie bisher weiter in Dillenburg angeboten wird, sondern ob diese komplett nach Wetzlar verlegt werden soll. Eine Entscheidung hierüber soll bereits im November 2020 getroffen werden.
Zukünftige Erzieherinnen *und Erzieher sollen dann an einem, noch zu bildenden, „Kompetenzzentrum“ zentralisiert und dort gemeinsam unterrichtet werden.
Die Verlegung des Ausbildungsortes schwächt die nördliche Lahn-Dill Region immens. Die Lage der Fachschule stellt eine Besonderheit dar, deckt sie doch die gesamte nördliche Lahn-Dill-Region ab. Viele Studierende leben im Umkreis Dillenburgs, wie z. B. in Herborn, im Landkreis Marburg- Biedenkopf, im „Hinterland“, Siegen, Haiger, etc.
Kitas, Lebenshilfe, Jugendeinrichtungen und weitere soziale Einrichtungen der Region werden massiv von diesem Ortswechsel betroffen sein, da die Zahlen der Praktikanten*innen rapide nach unten gehen würden. Schon jetzt ist es für viele Einrichtungen schwer, gut ausgebildetes Personal zu bekommen. Ebenso gibt es gewachsene Strukturen und Kooperationen zwischen der Fachschule des Lahn-Dill-Kreises und den Einrichtungen der Region. Diese würden nicht weiter aufrechterhalten werden können. Somit fallen viele Einrichtungen, die aktiv –über Jahre hinweg- an der Ausbildung der Studierenden beteiligt waren, aus dem Ausbildungsauftrag.
Zudem haben in den letzten zwei Jahren Erzieher *innen die Fortbildung zur Anleiter *In wahrgenommen, die die Fachschule des Lahn-Dill-Kreises, in Kooperation mit der GISA Marburg, in der Region für die Einrichtungen der Region angeboten haben, welche nun aber nicht mehr zum Tragen kommen wird, da es an Auszubildenden fehlt.
Wenn der Schulzweig zentral nach Wetzlar verlegt werden würde, wäre die Ausbildung zum/r Erzieher*in für einen hohen Prozentsatz der Studierenden nicht mehr attraktiv. Der Anreiseweg wird für viele Studierende deutlich länger, teilweise bis zu 1,5 Stunden für eine Strecke, und sie werden sich aufgrund dessen, für eine andere Ausbildung entscheiden (müssen), da sie diesen erheblichen Weg weder zeitlich noch finanziell auf sich nehmen können oder wollen. Dies trifft zum einen minderjährige Jugendliche ohne Führerschein, ebenso wie Jugendliche ohne finanzielle Unterstützung von den Eltern. Somit wird die Erzieherausbildung in der Region abhängig von finanziellen Ressourcen in den Elternhäusern. Davon betroffen wird dann ebenso die Ausbildung zum Sozialassistenten sein. Auch hier wird es zwangsläufig einen Rückgang der Auszubildenden in der Region geben, da die Anschlussausbildung fehlt.
Noch keine Erwähnung fand in diesem Kontext die Umweltbelastung, welche sich zwangsläufig erhöht, wenn nun Studierende und sämtliche Lehrkräfte durch die Landkreise fahren müssen.
Link:
https://www.gs-ldk.de/news/689-wo-werden-erzieher-unterrichtet-dillenburger-berufsschule-demonstriert-gegen-m%C3%B6gliche-konzentration-des-fachbereichs-sozialwesen-in-wetzlar.html