Vetoomus on osoitettu:
Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter & Petitionsausschuss
Immobile Pflegeheimbewohner müssen oft über eine Stunde warten, wenn sie einen Toilettengang benötigen, dafür auf Hilfe angewiesen sind und die Toilette nicht aus eigener Kraft erreichen können. Aufgrund von organischen Veränderungen (z.B Prostatavergrößerung, Senkung, Entzündung) und Medikation (Diuretika) haben alte Menschen sehr viel öfter das Bedürfnis zur Toilette zu gehen. Die Personaldecke ist oft für zeitnahe Hilfe zu gering. Einnässen führt automatisch dazu, dass die alten Menschen gewindelt werden.
Warten und Windeln (ebenso wie fehlende Leerung der Urinflasche am Bett) sind menschenunwürdig.
Es sollte ein Grundanliegen der Pflege sein, einen zeitnahen Toilettengang - notfalls auch vielfach täglich - zu ermöglichen. Hierzu müsste die Pflege mit mehr Geld ausgestattet werden, aber auch die Umsetzung müsste kontrolliert werden.
Perustelut
Ihnen als Angehörigen fällt es oft nicht auf, und die Alten wollen es nicht zum Thema machen, wenn der ersehnte Besuch endlich da ist. Aber im Verschwiegenen quälen sich immobile Heimbewohner oft täglich weil sie nicht rechtzeitig zur Toilette gebracht werden. Außer dem Warten und Windeln - das Letztere lässt dem gestressten Pflegepersonal etwas mehr Luft - ist eine weitere Möglichkeit, es aus Verzweiflung selbständig zu probieren mit der Gefahr zu verunglücken.
Jeder sollte seinen Angehörigen fragen, Heimaufsichten und Kontrollinstanzen sollten die immobilen Bewohner fragen. Der Missstand sollte in die Bewertung von Heimen einbezogen werden, damit es endlich eine Änderung gibt.
Ausreichendes Trinken wird propagiert, um der ärztlich feststellbaren Exsikkose vorzubeugen. Unlogisch (und unmenschlich) ist dann, Menschen, die diese Flüssigkeit wieder von sich geben müssen, hängenzulassen mit dem Erfolg, dass Trinken vermieden wird. Sie als Angehörige sehen es nicht, aber auch die Ärzte sehen es nicht. Prioritäten werden gesetzt, wo dokumentierbare Folgen entstehen. Dekubitus, Exsikkose, Gewichtsverlust und Sturzfolgen sind ärztlich feststellbar und gehen in die Unterlagen. Die volle Blase, die Qual mit dem Darm, das Einnässen bleiben undokumentiert, körperliche Folgen fehlen, die seelischen Folgen können von den Betroffenen oft nicht artikuliert werden. Daher haben sie nicht den gleichen Stellenwert.