Region: Heppenheim
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Die Gaststätte "Zum Steigkopf" in Heppenheim/Kirschhausen muss bleiben

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Bürgermeister Rainer Burelbach

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03/20/2014, 19:50

In einer Vorstandssitzung im Februar 1970 diskutierte der Vorstand darüber, wie man die Gemeinsamkeit der Mitglieder untereinander fördern könnte. Man kam zu dem Entschluß, Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins zu einer Familienwanderung mit Picknick einzuladen. Das Picknick selbst sollte in Form eines Erbsensuppe-Essens durchgeführt werden. Als Standort wurde eine Sandgrube in der Nähe der Jägerrast ausgewählt. An einem Sonntag, bei Schnee und Eis, wurde dieser Ort vom Vorstand aufgesucht und besichtigt. Man fand ihn nicht optimal und beriet noch vor Ort, wo ein geeigneter Platz sein könnte. Vorstandsmitglied Josef Lernbecher machte den Vorschlag, den Steigkopf zu besichtigen.

Man lief direkt von der Jägerrast nach dort und fand den Ort sehr geeignet, obwohl der Platz einer Mondkraterlandschaft ähnelte. Der Erste Vorsitzende Ludwig Guthier setzte sich mit der (damals noch selbstständigen) Gemeinde Kirschhausen in Verbindung, um die Erlaubnis zu erhalten, dort das Erbsensuppe-Essen abzuhalten. Diese wurde mit der Auflage erteilt, die einsturzgefährdeten Gebäude nicht zu betreten. Denn sie waren in einem desolaten Zustand. Alle Fenster und Türen waren kaputt, im Dach große Löcher, ein Großteil der Dachziegel zerschlagen, Gesteinsbrocken auf dem Dachboden. Dies waren alles Folgeschäden von Sprengübungen einer amerikanischen Pioniereinheit aus Worms.

Dies entmutigte den Vorstand aber nicht. Unter Mithilfe der Firma Ernst Antes wurden die Felsbrocken mit einem Radlader zur Seite geräumt und die Löcher zum Teil zugeschüttet. Nun waren die Mitglieder gefordert, den Platz zu ebnen und in einen einigermaßen guten Zustand zu bringen.

Am 7. Juni 1970 war es dann soweit: das erste Erbsensuppe-Essen auf dem Steigkopf konnte stattfinden. Es wurde ein voller Erfolg. Die 100 Liter Suppe waren in kurzer Zeit verkauft, und jeder lobte ihren Geschmack sowie die Idee dieser Veranstaltung. Dies wiederum ermutigte den Vorstand, denn man war sich darüber im klaren, aus dem Steigkopf konnte mehr gemacht werden.

Man trug dem damaligen Bürgermeister Ludwig Marquardt die Absicht vor, aus dem Steigkopf ein Sängerheim zu machen. Mit dem Vierdorf-Ausschuß wurde verhandelt und man erhielt einen Pachtvertrag über 15 Jahre. Der Vertrag verlängerte sich automatisch um weitere fünf Jahre, wenn ein Jahr zuvor nicht gekündigt wurde. Der Sängerbund verpflichtete sich, den Platz vollkommen in Eigenhilfe herzurichten, die Gebäude nach und nach wieder aufzubauen und wohnlich zu machen. Die Vierdorf-Gemeinde erhielt dafür einen jährlichen symbolischen Pachtpreis von zehn Mark.

Nun konnte mit dem Aufbau begonnen werden. Als erstes wurden die baufälligen Mauern eingerissen, nur eine Grundmauer konnte noch verwendet werden. Im mittleren Teil (heutige Gaststätte) wurde provisorisch ein Raum eingerichtet, in dem am 8. August 1970 die erste Vorstandsitzung auf dem Steigkopf abgehalten wurde. In dieser Sitzung ging es überwiegend darum, wie der Ausbau finanziert werden sollte, denn die Vereinskasse wies keine Reichtümer auf.

Der Vorstand bewilligte für den Anfang 800 DM und am 4. Oktober nochmals 200 DM. Obwohl alles in Eigenhilfe erbracht wurde, haben diese Beträge die Vereinskasse doch enorm strapaziert, aber sie waren für die hohen Materialkosten unbedingt erforderlich. Die Bauleitung lag in den Händen der damals aktiven Mitglieder Josef Lernbecher, Siegfried Plischka und Werner Rothermel, die auch die Baufachleute waren.

Die weitere Finanzierung erfolgte mit dem Verkaufserlös aus Imbiß und Getränken bei regelmäßigem Treffs der Mitglieder am Wochenende, bei Geburtstagsfeiern und Grillfesten, bei Adventsfeiern der Aktiven und des Kinderchors mit Eltern auf dem Steigkopf (dabei hatte Alt-Bürgermeister Wilhelm Schäfer einen Spendensammlung zugunsten des Aufbaus durchgeführt, die 300 DM ergab) und durch ein zweites Erbsensuppe-Essen am 25. Juli 1971, das wieder ein voller Erfolg war (die doppelte Menge Suppe mußte gekocht und morgens um 5 Uhr damit begonnen werden) sowie durch Spenden von Mitgliedern und Gönnern des Vereins.

Die Firma Dietsch aus Lorsch hatte 150 DM gespendet. Die Akteure, die jeden Samstag dort gearbeitet hatten, haben am Anfang ihre Getränke sowie ihr Essen selbst bezahlt, um die Vereinskasse nicht zu belasten. Im weiteren Verlauf wurde dies aus Spenden bezahlt.

Weitere Probleme ergaben sich: Wo nimmt man eigentlich Wasser und Licht her? Auch stand keine Toilette zur Verfügung, aber auch das wurde gelöst. Im südlichen Teil des Geländes wurde durch die Firma Schaab aus Ober-Laudenbach für 5000 DM eine Quelle gefaßt, woraus das Brauchwasser per Handpumpe entnommen wurde.

Später wurde diese durch eine Motorpumpe ersetzt. Die Entnahme des Wassers wurde durch die Untere Wasserbehörde des Kreises Bergstraße bewilligt. Ein Wasserbuch mußte geführt und der Behörde jährlich zur Überprüfung vorgelegt werden. Das Wasser zum Kochen und Spülen wurde von den Mitgliedern in Kanistern von zu Hause mitgebracht. Ris


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