12.09.2025, 20:07
Das Projekt wird vorangetrieben, ungeachtet der Ablehnung aller Oppositionsparteien und Bedenken der Bürger
Am 06.06.2025 endete die Frist zur Einreichung von Einwänden zu den Planungen des Leistungszentrums im Rahmen der „frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit“. Bisher wurden keine Ergebnisse dieses Verfahrensschritts veröffentlicht, noch liegen alle notwendigen Gutachten in finaler Form vor.
Dennoch wurde in den Monaten Juni & August eine Befragung zur Gestaltung des schmalen Grünstreifens am nördlichen Rand des Plangebietes und ein Workshop durchgeführt.
„Green washing“ und „social washing“ überdecken die relevanten Fragestellungen
Die PETO treibt das notwendige Bauleitverfahren aktiv voran – mit dem Ziel, die aktuelle Planung durchzusetzen. Diese sieht eine Bebauung von 22 Ha vor, womit der regionale Grünzug und eine für Mensch und Tier wertvolle und klimatechnisch wichtige Fläche dauerhaft und unwiderruflich zerstört würde.
Die Bürgerbefragung und der von der Stadt Monheim und Bayer04 veranstaltete Workshop sind dabei lediglich fadenscheinige Methoden des „green washing“ (Kompensation von 220.000 m² durch einen schmalen Grünstreifen) sowie des „social washing“ (es wird suggeriert, die Bürger seien an der kompletten Planung des Leistungszentrums beteiligt, in Wahrheit entscheiden sie nur über die Ausgestaltung eines kleinen Grünstreifens), um das schädliche Projekt in einem positiven Licht darzustellen.
Ebenso wird von der gescheiterten Strategie des drohenden Lizenzverlustes und der Alternativlosigkeit abgelenkt und bewusst der falsche Eindruck erweckt, die Planung sei genehmigungs- und konsensfähig.
Glaubwürdigkeit ist in Frage zu stellen
Auch die Aussagen der Stadt Monheim und der PETO werfen Fragen zur Glaubwürdigkeit der Verantwortlichen auf:
- Eine vom Dezernat für Regionalentwicklung des Regierungsbezirkes Düsseldorf als ökologisch wertvoll eingestufte Fläche wird von der Stadt und der PETO als „Ackerfläche“ bezeichnet
- 6,5 Hektar Gewerbefläche werden als die "halbe Fläche" von 22 Hektar dargestellt
- eine "nachhaltige Stadtentwicklung" wird beworben, obwohl mit der Umsetzung des Leistungszentrums der Verlust einer Freifläche von 220.000 m² und negative Folgen für das Monheimer Stadtklima drohen
- Landschaftsschutz wird mit einer Bebauung von 220.000m² gleichgesetzt
Wenn ein faktenbasierter und respektvoller Umgang mit Politik, Bürgern und Naturschutzverbänden durch Green- und Social-Washing ersetzt werden, ist die Frage der Glaubwürdigkeit klar beantwortet.
PETO hatte ebenfalls zugesichert, dass der Ausweis einer Gewerbefläche Bedingung für das Leistungszentrum sei – diese Bedingung wird nicht erfüllt, dennoch wird das Leistungszentrum vorangetrieben.
Im Lichte des bisherigen Verhaltens und der bisherigen Kommunikation ist daher fraglich, ob die im PETO-Wahlprogramm aufgeführten Bedingungen für eine Realisierung („…dass das Trainingszentrum alle Umweltauflagen und Bestimmungen zu Verkehr, Immissionen und Abstandsflächen erfüllt“) tatsächlich Bestand haben werden.
Es sei bereits angemerkt, dass erhebliche Schwächen in den veröffentlichten Gutachten erkennbar sind, die - im Zweifel auch mit juristischen Mitteln - eine vertiefte Prüfung erfordern.
Die politische Opposition spricht eine eindeutige Sprache: Nein zum Leistungszentrum!
Im Gegensatz dazu haben die Oppositionsparteien von Anfang an klar, nachvollziehbar und bürgernah kommuniziert und die Planungen – jeweils aus ihrer Sicht – abgelehnt:
Grüne: Strikte Ablehnung des Leistungszentrums, da der regionale Grünzug als Biotopverbund, Kaltluft- und Flutungsraum und Klimavorsorgebereich erhalten bleiben muss. Zudem drohen erhebliche Belastungen für Anwohner durch Lärm und Licht.
FDP: Zustimmung ist ohne Regionalrat ohnehin nicht möglich. Sollte Bayer04 später neue Planungen vorlegen, werden diese erneut geprüft – entscheidend sind Qualität, Tragfähigkeit und Zustimmung des Regionalrats.
CDU: Ablehnung des 22-Hektar-Zentrums, da es wertvolle Natur im Biotopverbund zerstört sowie ökologische und gesundheitliche Risiken (z. Bsp.: Licht- und Lärmemissionen, Hitzeinseln, Verkehrsprobleme) ohne erkennbaren Mehrwert für Monheim birgt.
SPD: Vollumfängliche Ablehnung des Projekts. Es bringt massive Belastungen für Anwohner, zerstört wichtige ökologische Funktionen des Grünzugs (u.a. frische Luft für das Stadtgebiet, Beherbergung von Kleintieren im Falle von Hochwasser) und mindert die Lebensqualität. Die Lebensqualität der Monheimer Bürger und die Monheimer Natur stehen über den Interessen eines Großkonzerns.
Auch die Bürgermeisterkandidatin Sonja Wienecke folgt den Positionen der Parteien und lehnt die Planungen ab.
Was jetzt zählt: Ihre Stimme für den Erhalt der Grünfläche und gegen das Bayer04 Leistungszentrum!
Die Kommunalwahl am 14.09.2025 ist richtungsweisend: Die Monheimer Bürgerinnen und Bürger haben die Chance ein Zeichen zu setzen – für eine lebenswerte Stadt und eine ehrliche, bürgernahe Politik!