Soziales

Erhöhung der Mindestpersonalvorgaben in Bremer Pflegeheimen

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bremische Bürgerschaft Sozialdeputation
1.808 Unterstützende 403 in Freie Hansestadt Bremen

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

1.808 Unterstützende 403 in Freie Hansestadt Bremen

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2017
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

19.09.2017, 16:28

Liebe Petentinnen und Petenten,

vielen Dank für Ihre Unterstützung - durch Ihre Unterschrift zur Petition „Erhöhung der Mindestpersonalvorgaben in Bremer Pflegeheimen“ haben Sie zu einer Auseinandersetzung mit der Fachkraftquote in Bremer Pflegeeinrichtungen beigetragen. Nun sollen die Unterschriften direkt an die Bremer Senatorin Anja Stahmann (Bündnis 90/Die Grünen) am Rande der kommenden Landtagssitzung der Bürgerschaft in Bremen am 21.09.2017 ab 18:00 Uhr übergeben werden – mit Ihnen haben sich knapp 1.800 Bremer und Nicht-Bremer dafür ausgesprochen, mehr Pflegefachpersonen in Heimen und Pflegeeinrichtungen einzustellen.

Laut Bremer Wohn- und Betreuungsgesetz betreut im Tagdienst eine Pflegefachperson bis zu zehn Bewohnerinnen und Bewohner - im Nachtdienst sogar fünfzig. Derzeit berät der Senat über eine Änderung des Gesetzes an anderer Stelle – eine gute Gelegenheit, auch bei der Personalausstattung nachzuarbeiten. Das ist aber nicht geplant.Das darf so einfach nicht bleiben. Die Novellierung des Gesetzes ist die Chance die unhaltbare Situation in den Bremer Pflegeheimen endlich zu verbessern.

Der DBfK-Vorsitzende Martin Dichter hat in Bezug auf die aktuell geltenden gesetzlichen Vorgaben erst kürzlich betont: „Die bisherige gesetzliche Regelung ist für alle Beteiligten katastrophal. Für die Patienten ist eine qualitativ hochwertige, aktivierende Pflege, die sich am tatsächlichen Bedarf der Bewohner ausrichtet, unter diesen Umständen nicht möglich. Elemente wie Kommunikation und Beziehungsgestaltung müssen dringend bei den Mindestpersonalvorgaben mit berücksichtigt werden. Für die Pflegenden bedeutet die aktuelle gesetzliche Regelung eine unhaltbare Arbeitsbelastung, die zu Erschöpfung und Krankheit führt, weil die Pflegenden versuchen den Personalmangel durch persönlichen Mehreinsatz wett zu machen. Das ist den Pflegenden nicht länger zumutbar! Diese Arbeitsbedingungen machen außerdem den Beruf der Pflegefachperson für Auszubildende unattraktiv. Das ist ein weiteres großes Problem für das die handelnden Politiker die Verantwortung tragen.“

In diesem Zusammenhang distanzieren wir uns deutlich von den Versuchen, die von uns getragene Petition für rassistische und menschenverachtende Ziele zu instrumentalisieren. Bei aller Kritik an der Politik ist es unser Selbstverständnis, allen Menschen mit Hochachtung und Wertschätzung zu begegnen – unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder ihrem Beruf. Rechte Überzeugungen und professionelle Pflege sind ein Widerspruch in sich.

Mit freundlichen Grüßen

Christopher Kesting
M.A. Public Health/ Pflegewissenschaft, Gesundheits- und Krankenpfleger
Mitglied des Vorstands des
Deutscher Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest e.V.
Lister Kirchweg 45 | D-30163 Hannover


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