Bildung

GRUNDSCHULE: Für ECHTE Wahlfreiheit und Freiwilligkeit im Ganztag!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Petitionsausschuss Landtag von Baden-Württemberg; Kultusministerium - Frau Dr. Susanne Einsenmann
2.195 Unterstützende 2.099 in Baden-Württemberg

Bearbeitungsfrist abgelaufen

2.195 Unterstützende 2.099 in Baden-Württemberg

Bearbeitungsfrist abgelaufen

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

18.05.2017, 20:58

Es ist absolut notwendig solide Alternativ- bzw. Parallelangebote zur verbindlichen Ganztagsschule zu machen. Aus Elterninitiative-Sicht begrüßen wir daher die Erhöhung der Wahlmöglichkeiten, u.a. durch den Wiedereinstieg des Landes in die Betreuungsförderungen.

ZENTRAL ist nunmehr, in welchem wesentlichen Umfang, damit auch hier Qualität (ausreichend Fachkräfte, Raumstruktur, pädagogisches Konzept etc.) weiterhin möglich ist. Es kommt auf eine kraftvolle Zusammenarbeit zwischen Land-Kommunen an, ansonsten gelangen viele Kommunen vom Regen in die Traufe, insbesondere die finanzschwachen.

Dass auch Betreuung einen Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag hat – im Hort sogar gesetzlich verankert und in den Kriterien der KVJS (Kommunalverband für Jugend und Soziales) definiert, das dürfte auch dem Kultusministerium bekannt sein. Die Wertung zu Betreuung wie es Frau Ministerin Eisenmann am Montag verbal und in ihrer Gestik getan hat, wenn sie sie wiederholt von "nur Betreuung" spricht – und das in der Eröffnungsrede und in ihren Schlussworten, sie lassen aufhorchen.

Welchen Wert hat Betreuung im Kultusministerium? Denkt etwa das grün-schwarze Kultusministerium auch an „Bällebad“, wie es die SPD getan hat?

Weiter versachlicht werden könnte daher die Diskussion, wenn insgesamt beim Thema Ganztag mehr von ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangeboten gesprochen wird und diese Alternativen – für alle Beteiligten – inhaltlich definiert werden, u.a. nach
* der Angebotsstruktur
* den Zielen der Angebotsstruktur („um was geht’s?)
* eingesetztem Personal und dessen Qualifikation
* Personalschlüssel in Relation zur Anzahl der Kinder
* dem Zeitrahmen der Betreuung bzw. Schule (auch Ferien?)
* Verantwortungsbereich (z.B. Schule, Jugendliche, Kommune etc.)
* Elternbeiträgen (u.a. für Mittagessen, Ferien, zusätzliche Zeitfenster der Betreuung etc.)
* Anforderungen an Raumstruktur
* Förderungsumfang durch Landesmittel
usw.

Wir verweisen an dieser Stelle gerne (auch nochmals!) auf Ergebnisse eines Ganztagsgipfels in unserem Nachbarland Bayern aus dem Jahr 2015. Wieso Bayern? Bayern hat Jahre vor Baden-Württemberg mit dem Ganztagsschulausbau begonnen, ebenfalls in verbindlicher Ganztagsschule mit rhythmisiertem Konzept. Bayern ging auch mit Mischklassen an den Start - wie Baden-Württemberg. Diese wurden nach einiger Zeit aufgrund Hemmnisse in der Umsetzung des pädagogischen Konzepts (Rhythmisierung) zurückgenommen, wie in Baden-Württemberg nunmehr auch angedacht!

Und heute? Heute bietet Bayern im Primarbereich folgende Bildungs- und Betreuungsalternativen neben Halbtagsschule an:
- den gebundenen Ganztagsschule in rhythmisierter Form
- die offene Ganztagsschule
- Kombimodelle von offener Ganztagsschule und Hort
- eine Mittagsbetreuung
- Horte bzw. altersgeöffnete Kindergärten oder „Häuser für Kinder“.

Gipfel lassen hoffen - hoffentlich mit differenzierten, gleichwertigen Aussichten für (Grund-)Schulkinder und Familien in Baden-Württemberg.

[Quellen zu Bayern: www.bayern.ganztaegig-lernen.de/Ganztagsschule%20in%20Bayern/der-offene-ganztag; www.km.bayern.de/download/11904_informationen_zum_ganztagsgipfel_2015_final.pdf.]

Verfasserin: Nicole Weber-Kaiser, Elterninitiative und Petentin


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