Bildung

GRUNDSCHULE: Für ECHTE Wahlfreiheit und Freiwilligkeit im Ganztag!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Petitionsausschuss Landtag von Baden-Württemberg; Kultusministerium - Frau Dr. Susanne Einsenmann
2.195 Unterstützende 2.099 in Baden-Württemberg

Bearbeitungsfrist abgelaufen

2.195 Unterstützende 2.099 in Baden-Württemberg

Bearbeitungsfrist abgelaufen

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

01.12.2016, 11:58

Am 24.11.2016 fand der Ganztagsgipfel in Kornwestheim statt. Die Synthese aus den einzelnen Foren können Sie Online nachlesen unter: www.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/161124_Ganztagsgipfel_2016_Forenergebnisse.pdf

Als Initiativen im Bündnis gehen wir sehr davon aus, dass Worte = Taten sind und die Ergebnisse aus den einzelnen acht Workshops ebenfalls Berücksichtigung finden, die nicht in jene "Präsentation für die Bühne" mit eingeflossen sind.

Als aktive Eltern und Initiativen hoffen wir zudem, dass der vergangene Ganztagsgipfel am 24.11.2016 in Kornwestheim nicht den Charakter einer reinen Alibiveranstaltung hatte und sind gespannt, auf Lösungen und Ansätze die ECHTE Perspektive bieten und zwar für ALLE Beteiligten und für jene Eltern, die auch zukünftig offene Ganztagsangebote für ihre Kinder wünschen bzw. ECHTE Wahlfreiheit und Freiwilligkeit im Ganztagsausbau(Halbtagsschule + Hort oder Kernzeit/verlässliche Grundschule, flexible Nachmittagsbetreuung, offene Ganztagsschule mit individuell festlegbarer Teilnahme des Kindes an Bildungs-, Betreuungs- bzw. Förderangeboten).

Liebe Frau Boser, wir haben am Ganztagsgipfel sehr wohl feststellen dürfen, dass die bestehenden Probleme im Ganztag nach §4a SchG nicht nur beim Mittagsband bestehen oder im Zusammenhang mit den Kooperationspartnern zu sehen sind (vgl. Ihre Aussage bei der Debatte vom 23.11.2016). In den Einzelworkshops, in denen wir als aktive Eltern und Vertreter/innen von Initiativen anwesend waren, war der Ruf u.a. von Lehrer/innen, Rektor/innen nach Ressourcen (personell, finanziell, räumliche Ausstattung), Verfahrensvereinfachung, Entbürokratisierung, Qualitätsaspekten dann doch sehr hoch. Da scheinen die Hemmnisse beim Mittagsband eine vergleichsweise kleine Baustelle im Kontext der zu erledigenden Hausaufgaben beim Ganztagsausbau zu sein.

Dass man mir nahe legen wollte, vielleicht dann doch lieber einen anderen Workshop zu besuchen, weil unsere Eltern-Anliegen in jenem scheinbar nicht themenzugehörig sind – ging es um Zwischenbilanz und Handlungsbedarf im Ganztag nach §4a SchG - , das offenbart mir, dass ich an der genau richtigen Stelle war, denn das Thema ist im Kern ein wichtiges und ernstes und mit Blick auf gesellschaftliche Auswirkungen alles andere als Kabarett.

Ach ja, und wenn dann noch der Wunsch bei Ganztagsschule nach Räumen und Gegebenheiten wie im Hort hörbar wird, dann ist das interessant....wir haben und hatten diese Räume/ gewachsene Infrastruktur vielerorts schon.

Liebe Frau Dr. Eisenmann, liebes Kultusministerium, für den kommenden Termin zum Ganztagsgipfel II ("reloaded") am 15. Mai 2017 hat das Ministerium ja noch die Möglichkeit, dass es dieses Mal mit der offiziellen Einladung klappt an die Initiativen und aktiven Eltern - am möglicherweise fehlenden „13. Tellerchen“ wie bei Dornröschen muss es ja wohl nicht scheitern, oder?

Welche Antworten oder Fragen aus der Zeit gefallen scheinen (vgl. Frau Dr. Eisenmann zum Antrag der FDP nach Wahlfreiheit lt. Debatte am 23.11.), dass darf sich nunmehr offenbaren - - - . Aus meinen Augen ist es sicherlich weit mehr „aus der Zeit gefallen“, als Antwort lediglich einen Ganztagsausbau nach §4a SchG parat zu haben und Fragen nach offenen Betreuungs- und Bildungsangeboten (offene Ganztagsschule) und freiwilligen Betreuungs- und Bildungsformen (verlässliche Grundschule, Hort) sowie sozial und freizeitpädagogischen Angeboten (flex. Nachmittagsbetreuung) unbeantwortet zu lassen oder gar in der Argumentation bei Wahlfreiheit immer wieder auf die "Ganztagsschule in Wahlform“ zu verweisen, in der Eltern jedoch lediglich wählen können zwischen Ganztagsschule mit Schulpflicht oder Halbtagsschule (ohne verlässliche Anschlussbetreuung).

In der Vergangenheit erfolgte Aussagen, wie etwa Betreuung sei "Bällebad" oder Vergleiche der Betreuung mit einem bekannten schwedischen Möbelhersteller, das liefert keinen echten Mehrwert, auch keinen sinnvollen Betrag. Das sind leere Phrasen.

Weiterhin möchten Eltern als Fachexperten ihrer Kinder endlich gehört und ernst genommen werden. Das Thema kann sicher nicht nur an solche "Fachexperten" delegiert werden, die u.a. im Hintergrund eigene (monetäre) Interessen verfolgen im Ganztagsausbau.

Wir empfehlen Ihnen gerne folgendes Buch, das nicht nur an Eltern adressiert ist, sondern an Lehrer, Pädagogen, Wirtschaftsexperten/ Wirtschaftsfachverbände, Politiker aller Ressorts, Unternehmer/innen, Schulverwaltungsräte, Funktionäre in Sport- und Musikverbänden, an Kirchen et al. Das Buch regt an zu einer weit tieferen Debatte an, die es wert ist, dass sie endlich breit geführt wird: „Wider der Verplanung der Kindheit – Ganztagsschule oder Raum zum Leben?“ von Hiltrud Schwetje-Wagner/ Andreas Wagner (Taschenbuch: 176 Seiten, Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht; Auflage: 1, Februar 2016)

Mit freundlichen Grüßen

Ihre
Nicole Weber-Kaiser


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