Region: Chemnitz
Erfolg
Kultur

Ja zur Wiedererrichtung des Chemnitzer Bärenbrunnens

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Stadtrat der Stadt Chemnitz, Stadtverwaltung Chemnitz
1.388 Unterstützende 851 in Chemnitz

Petition hat zum Erfolg beigetragen

1.388 Unterstützende 851 in Chemnitz

Petition hat zum Erfolg beigetragen

  1. Gestartet 2017
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

17.08.2017, 01:33

Mit ca. 1.400 Unterschriften geht am Freitag die Petition „Ja zur Wiedererrichtung des Chemnitzer Bärenbrunnens“ zu Ende. Über drei Monate sammelten Yvonne Weber, Lars Fassmann und Sandro Schmalfuß von der Initiative zur Wiedererrichtung des Chemnitzer Bärenbrunnens, Unterschriften online und mit Unterschriftenbögen. Am Montag dieser Woche kamen wir zusammen mit dem Stadtrat Andreas Wolf-Kather von der Wählervereinigung VOSI und Andreas Felber, Geschäftsführer der Fraktionsgemeinschaft VOSI/PIRATEN im Chemnitzer Stadtrat auf unserem Infostand am Chemnitzer Marktplatz mit den Bürgern ins Gespräch und sammelten nochmals 139 Unterschriften für den Bärenbrunnen.

In den Kommentaren der Online-Petition, wie auch am Montag in den Gesprächen am Infostand wurde deutlich, das sich die Chemnitzer Bürger eines für die Innenstadtentwicklung besonders wünschen: Das traditionelle Element, das mit Chemnitz zu tun hat. Das kam bisher bei der Innenstadtentwicklung zu kurz und wird von den Bürgern vermisst.

Wir nehmen den positiven Ausgang der Petition und unsere Gespräche mit den Bürgern zum Anlass uns weiter für eine Rekonstruktion des Bärenbrunnens zu engagieren. Die Fraktionsgemeinschaft VOSI/PIRATEN wird einen Prüfantrag zur Wiedererrichtung des Bärenbrunnens in den Stadtrat zur Abstimmung einbringen und weiterhin dazu das Gespräch mit der Stadtverwaltung Chemnitz und dem Baubürgermeister Michael Stötzer suchen.

Wir schließen mit einem der vielen Kommentare aus der Online-Petition:

Jörg Hoffmann aus Chemnitz am 21.05.2017

Der Bärenbrunnen war mir in meiner Kindheit sehr vertraut. Historische Kleinode wie dieses sind in Chemnitz äußerst rar. Um sich in einer Stadt heimisch zu fühlen bedarf es Urbanität und Tradition. Eine Wiedererrichtung des Bärenbrunnens könnte dazu einen Beitrag leisten. Es ist ein Jammer, das derartige Anliegen in unserer Stadt kein Gehör finden.

Sandro Schmalfuß, Yvonne Weber, Lars Faßmann - Initiative zur Wiedererrichtung des Chemnitzer Bärenbrunnens


11.08.2017, 19:59

Am kommenden Montag, dem 14.08.2017 wird es ab 15:00 Uhr vor dem Chemnitzer Rathaus einen Infostand zum Bärenbrunnen geben mit der Möglichkeit, die Petition mit einer Unterschrift zu unterstützen.

Bürgerinitiative - Ja zur Wiedererrichtung des Chemnitzer Bärenbrunnens


12.07.2017, 02:25

Am Montag besuchten Yvonne Weber, Sandro Schmalfuß, Andreas Wolf-Kather und Lars Faßmann von der Initiative zur Wiedererrichtung des Chemnitzer Bärenbrunnenens bzw. von der Wählervereinigung VOSI im Chemnitzer Stadtrat den ehemaligen Bärenbrunnen.

Einen Teil des Chemnitzer Kleinodes gibt es noch. Mit einer Ratsanfrage hatten wir diesen im Bauhof der Stadtverwaltung Chemnitz im Küchwald aufgespürt. Dort steht am Waldrand das große Brunnenbecken des Bärenbrunnens, das viele sicher noch aus ihrer Kindheit als Teil des Wasserspiels vor dem Sporthaus an der Theaterstraße kennen.

Dieses Brunnenbecken war um 1960 nach dem Umzug des Bärenbrunnens von der Brückenstraße zum Vorplatz am neuen Sporthaus angefertigt worden. Die Plastik mit den drei Bären ist wie bekannt, Anfang 2000 gestohlen worden. Die Stele auf der sich die Plastik befand war vor dem Abtransport des Wasserspiels von der Theaterstraße noch vorhanden, ist heute aber nicht mehr auffindbar.

Wir setzen uns für eine Rekonstruktion des Bärenbrunnens und einem Wiederaufstellen des beliebten Chemnitzer Wasserspiels ein. Dazu müssen das Brunnenbecken aufgearbeitet werden, die Plastik anhand von Fotografien und Filmaufnahmen neu angefertigt werden ebenso die Stele auf der sich die Plastik befand sowie die Bodenplatte des Bärenbrunnens und es muss eine neue Technische Anlage für das Wasserspiel gebaut werden.

Viele Chemnitzer Bürgerinnen und Bürger sowie Menschen aus ganz Deutschland und der Welt haben uns in den vergangenen Wochen mit Ihrer Unterschrift und Ihren Kommentaren für die Online-Petition „Ja zur Wiedererrichtung des Chemnitzer Bärenbrunnens“ unterstützt und motiviert. Vielen Dank dafür.

Die Online-Petition kann noch bis zum 18.08.2017 gezeichnet werden. Wir bitten weiter um Unterschriften und freundlichen Kommentaren zu dem Vorhaben.

Sandro Schmalfuß, Yvonne Weber, Lars Faßmann - Initiative zur Wiedererrichtung des Chemnitzer Bärenbrunnens

Fotografie:

Das Brunnenbecken des Bärenbrunnens im Bauhof Küchwald


12.07.2017, 02:24

Sandro Schmalfuß, Yvonne Weber, Lars Faßmann und Andreas Wolf-Kather am Brunnenbecken


12.07.2017, 02:23

Der Bärenbrunnen am Sporthaus in den 1960er Jahren


17.06.2017, 17:01

Wir engagieren uns für den Bärenbrunnen

Drei Chemnitzer Bürger für drei Chemnitzer Bären

Yvonne Weber; Soziologin und Autorin

Es ist für mich nicht hinnehmbar, dass Kunst im öffentlichen Raum, die Jahrzehnte überdauert hat und als zeitloses Unikat die Menschen erfreute, plötzlich auf dem „Müllhaufen der Geschichte“ verschwinden soll. Einer Stadt sollten ihre traditionellen Werte wichtig sein, da sie identitätsstiftend wirken. Entwurzelung als eine Folge der Moderne führt früher oder später ins Chaos.

Viele Chemnitzerinnen und Chemnitzer verbinden den Brunnen mit ihrer Kindheit. Damit weckt das künstlerische Kleinod schöne Erinnerungen. Doch auch in Zukunft sollen Kinder die Bären bestaunen und am Brunnen spielen können.

Damit vereint der Brunnen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft als Bindekitt der Generationen.

Sandro Schmalfuß; Immobilienentwickler und Bürgerinitiative stadtbild chemnitz

Ich wünsche mir ein Chemnitz, indem das Engagement von Bürgern für die bauliche Stadtentwicklung von der Kommunalpolitik und der Stadtverwaltung ernst genommen wird. Vom Abriss der vielen Gründerzeithäuser in Chemnitz, über den Versuch den Stadionturm im Sportforum abzureisen, bis hin zum Bärenbrunnen hat man dieses Engagement oft ignoriert. Ich wünsche mir auch, dass Chemnitzer Kunst- und Bauwerke von der Kommunalpolitik und der Stadtverwaltung, wie beim Stadionturm und beim Bärenbrunnen geschehen, nicht unter den Verdacht ihrer Entstehungszeit gestellt werden.

Die Resonanz der Bürger auf die vielen Aktivitäten der Bürgerinitiative stadtbild chemnitz in den letzten 10 Jahren hat gezeigt, dass die Chemnitzerinnen und Chemnitzer eine Stadt möchten, die nicht nur modern ist sondern auch schön, die mit Chemnitz zu tun hat und den Stolz und die Tradition ihrer Stadt im Stadtbild zeigt.

Der Bärenbrunnen ist ein Teil von Chemnitz. Er hat für viele Generationen in Chemnitz, wie auch in Karl-Marx-Stadt, als liebenswertes Stück der Heimatstadt funktioniert und er wird heute vermisst. In einer Innenstadt, die fast nur aus Neuem besteht, braucht es den Bezug zur Vergangenheit als Verbindung zu heute. So entsteht das Profil einer Stadt, die geliebt wird. Dresden und Leipzig machen es vor.

Heute engagieren sich Bürger für die Rückkehr des Bärenbrunnens in die Chemnitzer Innenstadt und im ersten Augenblick finden der Stadtrat und die Stadtverwaltung eine Masse an Argumenten warum das nicht gehen soll und lehnen die Idee ab, anstatt die Bürger ihrer Stadt, für die sie da sein sollen, zu motivieren und zu unterstützen.

Lars Faßmann; Unternehmer und Stadtrat:

Nachdem der Antrag zur Wiedererrichtung des allseits beliebten Bärenbrunnens in der Stadtratssitzung vom 10.5.2017 an der Einigkeit der meisten Stadträte gescheitert ist, sich nicht einig zu sein, soll die Petition den Willen der Bürgerinnen und Bürger widerspiegeln.

Der SPD-Fraktion schwebt nur „neue“ Kunst im öffentlichen Raum vor. Wahrscheinlich, weil der Stadtrat in den letzten Jahrzehnten kaum etwas Dauerhaftes in dieser Richtung auf die Reihe gebracht hat und jetzt endlich mit Aktionismus vorpreschen will. Der Tassenbrunnen lässt grüßen.

Die Fraktion Die Linke besteht auf einer Prüfung wie beim „Brunnen der Jugend im Sozialismus“, der übrigens etwas mehr als dreißig Mal größer ist, als der Brunnen mit den drei kleinen Bären. Der Stadtrat sollte bei Investitionskosten von ca. 30.000 Euro auch gleich entscheiden können, bevor die Prüfung und die noch längere Diskussion dann teurer als das eigentliche Objekt werden.

Den eigentlichen Vogel schießt aber der studierte Kunsthistoriker Thomas Lehmann ab. Er hat sein Totschlagargument zur Nazivergangenheit des Künstlers Otto Pilz zwei Stunden vor seiner denkwürdigen Rede aus der Stellungnahme der Verwaltung gefischt. Die Verwaltung hat die Information aus Wikipedia abgeschrieben. Wikipedia-Autor "Paulae" hat die Information aus dem Buch "Otto Pilz. Akademischer Tierbildhauer" (2008) abgeschrieben, indem das Lebenswerk des Künstlers gewürdigt wird. Im Buch wird (im Gegensatz zum Wikipedia-Artikel) ausführlich die prekäre wirtschaftliche Notlage der Familie Pilz geschildert, die letztendlich wohl zum NSDAP-Beitritt des schwerkranken Künstlers führte. Ohne NSDAP-Mitgliedschaft hätte es keine Aufträge für Gesellschaftskünstler wie Pilz gegeben und nicht alle hatten das Geld oder die gesundheitliche Kraft zum Auswandern (Feststellung, keine Rechtfertigung). Zehn Monate nach seinem NSDAP-Beitritt verstarb Pilz an seiner Erkrankung.






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