21.03.2022, 13:03
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
über einen Monat nach unserer letzten Petitionsneuigkeit melden wir uns heute bei Ihnen anlässlich des internationalen Tages des Waldes.
Die Bedrohung unserer Wälder bleibt ein akutes und globales Thema. Während die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet im Februar den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen 2015 erreichte, dokumentiert der Waldzustandsbericht 2021 für Berlin, dass lediglich 6% der untersuchten Bäume gesund seien.
Gleichzeitig stellen die Berliner Forsten entgegen anderslautender Behauptungen nach wie vor ökonomische Abwägungen vor den sozialen und ökologischen Wert des Berliner Waldes und fällen in großem Maßstab alte Laubbäume, wie zuletzt im Tegeler Forst. Und auch im Hinblick auf unseren Frohnauer Wald beschränkt sich das Zugeständnis der Forstbehörde bislang auf die Ankündigung einer Charmeoffensive, die einem erneuten Versuch, unseren Wald exzessiv zu „durchforsten“ den Boden bereiten soll. Das lassen wir nicht zu! Wir fordern einen konsequenten Schutz unseres Waldes, der seiner vielschichtigen Funktion für die Anwohner und seiner Bedeutung als Ökosystem gerecht wird statt der Entnahme tausender gesunder Laubbäume.
Es besteht begründeter Anlass zu Hoffnung. Gemeinsam mit Ihnen konnten wir im Winter unglaubliches erreichen und wir arbeiten daran, unseren Druck auf die Politik aufrecht zu erhalten. Gleichzeitig verknüpfen wir uns mit anderen Initiativen, die sich auf ähnliche Weise gegen eine rücksichtslose Ausbeutung des Waldes wenden.
Zum heutigen Tage teilen wir mit Ihnen drei Publikationen, die sich um die Bedrohung und den Schutz der Wälder in Deutschland drehen, und hoffen, Sie stoßen auf Ihr Interesse.
Ihr Team von der Waldinitiative Berlin
1. Artikel der taz zur Kritik an einer überkommenen Ausbeutung der Wälder in Deutschland: taz.de/Systemkrieg-in-den-Revierfoerstereien/!5781478/
2. Wissenschaftliches Paper von Luick et al. , das stärker und weniger stark wirtschaftlich ausgebeutete Wälder im Hinblick auf Biodiversität und Klimaschutz miteinander vergleicht: www.nul-online.de/Magazin/Archiv/Urwaelder-Natur-und-Wirtschaftswaelder-im-Kontext-von-Biodiversitaets-und-Klimaschutz,QUlEPTcwMTcyODYmTUlEPTgyMDMw.html
3. Kürzlich publizierte Infobroschüre von Greenpeace mit Hinweisen zum Schutz unserer Wälder: greenwire.greenpeace.de/system/files/2022-02/ANSICHT%20I04612_Flyer_echte%20Waelder_2022.pdf
Foto: sommerlich-feuchter Frohnauer Wald
16.02.2022, 18:45
Liebe Unterstützerin, lieber Unterstützer,
der BUND Berlin hat unser Engagement für den Frohnauer und Berliner Wald und unseren wichtigen ersten Erfolg in einer eigenen Pressemitteilung aufgegriffen. Sie finden diese weiter unten. Nach der vorläufigen Absage des Harvester-Einsatzes ist es jetzt wichtig, am Ball zu bleiben und uns diesen Erfolg nicht nehmen zu lassen. Sie können sich nach wie vor bei der Landesregierung und dem Landesforstbetrieb für den Wald stark machen, indem Sie unsere Petition teilen.
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www.bund-berlin.de/service/presse/detail/news/schuetzt-den-berliner-erholungswald/
Schützt den Berliner Erholungswald!
Info 3 / Berlin, 15. Februar 2022: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Berlin) begrüßt die unlängst von Berliner Forsten verkündete Hiebsruhe im Frohnauer Wald. Der angekündigte Einsatz der Holzerntemaschine (sog. Harvester) wurde nach anhaltenden Protesten von Anwohner*innen vorerst ausgesetzt. Die Anwohner*innen und der BUND Berlin befürchten einen dauerhaften Schaden am Erholungswald und die Störung geschützter Arten. Mit dem bisher geplanten Einschlag auf ganzer Fläche werden auch waldbauliche Möglichkeiten vergeben. Das erklärte Ziel eines Umbaus reiner Nadelholzbestände zu klimaresilienten Mischwäldern kann mit einem kleinteiligeren, differenzierten Vorgehen besser erreicht werden.
„Es geht im Frohnauer Wald nicht um ein Kommunikationsproblem. Die Anwohner*innen und der BUND sind sich im Klaren darüber, was für Maßnahmen geplant sind und haben sachbezogene Argumente vorgebracht, warum diese abzulehnen sind. Die für den Harvestereinsatz benötigten Fahrwege, sog. Rückegassen, werden den Wald für den Lärm von der anliegenden Bundesstraße und der S-Bahn-Strecke öffnen und das Waldbild nachhaltig beeinträchtigen. Die Lebensstätten geschützter Tiere wurden bei der Planung auch nicht ausreichend berücksichtigt. Anhand der ausgezeichneten Bäume kann man erkennen, dass der Einschlag nach Schema F geplant wurde. Der Wald in Frohnau hat schon einen gewissen Laubholzanteil, dieser sollte differenziert herausgearbeitet werden. Ziel muss ein Mischwald mit verschiedenen Baumarten in verschiedenen Altersklassen sein. Das sind die Wälder, die fit für die Zukunft sind.", so Christian Hönig, Referent für Baumschutz des BUND Berlin.
Aus Sicht der Anwohner*innen und des BUND betreffen diese Problemstellungen nicht nur den Wald in Frohnau, sondern den gesamten Berliner Wald. Die anhaltende Trockenheit hat den Bäumen stark zugesetzt. Die bisherigen Waldbaukonzepte müssen auf den Prüfstand. So wie der aufziehende Klimawandel den Wald verändert, muss sich auch die Waldpflege anpassen. Auch gibt es einen Konflikt zwischen dem Wunsch mit regionalem Holz aus Berliner Wäldern zu bauen und dem Gesetz zum Schutz des Waldes.
"Wir haben nichts gegen die Nutzung von Holz, es gibt keinen Entwurf nachhaltiger Lebensstile, der ohne Holz und damit auch Baumfällungen auskommt. Berlin muss aber aufpassen, dass es nicht in eine Lebenslüge reinrutscht. Der Berliner Wald dient gemäß Landeswaldgesetz der Erholung und dem Schutz von Natur und Umwelt. Wenn jetzt verstärkt regionales Holz für Bauten in Berlin verwendet werden soll, muss sich das Abgeordnetenhaus mit dem Landeswaldgesetz befassen."
31.01.2022, 17:00
Liebe Unterstützerin, lieber Unterstützer,
wir bedanken uns für Ihr Engagement und beglückwünschen Sie zu einem zentralen Teilerfolg in unserem Einsatz für den Schutz des Frohnauer Waldes.
Der vehemente Widerstand der Anwohnerinnen und Anwohner sowie solidarischer Menschen außerhalb Berlins gegen den exzessiven Holzeinschlag und der Druck auf die Berliner Forsten und die Landespolitik haben die Verantwortlichen dazu gedrängt, die Fällung tausender Bäume vorerst zu stoppen.
Heute sind wir von der Landesforstbehörde schriftlich darüber informiert worden, dass die geplanten Arbeiten für diesen Winter ausgesetzt werden.
Wir wissen diese Wendung als wichtigen Erfolg unseres Protestes zu schätzen. Doch die Berliner Forsten sprechen lediglich von einer „Verschiebung“ des großangelegten Holzeinschlags.
In dem uns vorliegenden Schreiben heißt es:
„[...]daher möchte ich Sie darüber informieren, dass die Berliner Forsten die geplanten Waldpflegemaßnahmen im Frohnauer Wald auf den Winter 2022/23 verschieben. Wir hören Ihre Sorgen und nehmen sie weiterhin ernst. Mit der Verschiebung der Arbeiten möchten wir dies nochmal deutlich unterstreichen. “
Gleichzeitig werden gerade jetzt in benachbarten Ortsteilen, etwa in Tegel, im Rahmen von Durchforstungen in großem Umfang alte Laubbäume gefällt. Daran wird sichtbar, dass die Berliner Forsten ihren Umgang mit unseren Wäldern keineswegs grundsätzlich reflektieren, sondern viel mehr vor dem Hintergrund einer empörten Anwohnerschaft einen Schritt zurücktreten. Allein am letzten Waldspaziergang nahmen etwa 80 Interessierte teil.
Wir dürfen nicht zulassen, dass die Berliner Forsten nach Abklingen der Protestwelle im nächsten Jahr ihre fatalen Pläne im Frohnauer Wald durchsetzen, sondern sollten jetzt am Ball bleiben. Auch in anderen Ortsteilen und Bezirken wächst der Widerstand gegen den fahrlässigen Umgang mit den Berliner Wäldern.
Dank Ihnen können wir auf einen wichtigen ersten Erfolg blicken - doch unser Ziel ist klar:
Keine Zerstörung im Frohnauer Wald und den anderen Berliner Wäldern und die Erarbeitung eines Waldkonzeptes, das der ökologischen Funktion und dem Erholungswert unserer Berliner Wälder in Zeiten des Artensterbens angemessen Rechnung trägt!
Wir nutzen die uns eingeräumte Zeit, um verstärkt Druck auf die Landespolitik auszuüben. Dafür sind wir weiterhin auf Ihre Unterstützung angewiesen. Wir bitten Sie deshalb, unsere Petition zu teilen und an die Verantwortlichen zu schreiben.
Wir halten Sie auf dem Laufenden!
Das Foto zeigt den sommerlichen Blick über den Hubertussee im Frohnauer Wald.
23.01.2022, 09:08
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
hiermit laden wir Sie herzlich ein zum 5. Frohnauer Waldspaziergang.
Gerade im Angesicht der akuten Pläne der Berliner Forsten, ein dichtes Netz sogenannter Rückegassen anzulegen, die bis zu 20% des Waldgebietes einnehmen und auf denen tonnenschwere „Harvester“ und „Forwarder“ arbeiten und verkehren sollen, freuen wir uns darauf, dass Prof. Martin Kaupenjohann, Leiter des Fachgebietes Bodenkunde an der Technischen Universität Berlin am Samstag, den 29. Januar durch unseren Wald führen und für alle Interessierten ein wenig Licht in die Dunkelheit der Frohnauer-Wald-Unterwelten bringen wird.
Zeit: 29. Januar 2022, 13:00 Uhr
Ort: Waldeingang Ecke Schönfließer Straße/ Mehringer Straße
Referent und Thema: Der Bodenkundler Prof. Martin Kaupenjohann von der TU Berlin wird uns die verborgene Welt des Waldbodens näher bringen.
1 Kubikmeter Waldboden speichert bis zu 200 Liter Wasser.
Bis zu 100 Jahre braucht es, bis der Waldboden um 1 cm gewachsen ist.
Und pro 1 Hektar Waldboden leben bis zu 25 Tonnen Bodenbiom, sogenanntes Edaphon.
Trotz seiner erstaunlichen Leistungen und seiner unermesslichen Bedeutung für das Ökosystem Wald, handelt es sich bei dem Waldboden nach wie vor um einen weithin unbekannten und ignorierten Bestandteil unserer Forste und Wälder.
Wir freuen uns, wenn Sie Lust haben, mit uns am Samstag den Waldboden unseres Frohnauer Waldes näher kennenzulernen!
Foto: Stadtwald Merzenich (FSC-, Naturland und PEFC-zertifiziert) nach Harvester-Einsatz.
Quelle: waldproblematik.de/k-borger-waldboden-rueckegassen/
21.01.2022, 20:03
Liebe Freundinnen und Freunde des Frohnauer Waldes,
wir bedanken uns herzlich für Ihre großartige Unterstützung. Zusammen mit Ihnen haben wir es geschafft, weit über 1000 Unterschriften gegen die großräumige Zerstörung im Frohnauer Wald zu sammeln.
Der Druck auf die Senatsverwaltung und die Berliner Forsten ist in den letzten Tagen noch einmal erheblich gestiegen. Gleichzeitig befinden wir uns mit unserem Protest gegen den tausendfachen Holzeinschlag nun in der bislang heißesten Phase. Die Berliner Forsten haben nur noch 4 Wochen Zeit, im Frohnauer Wald gegen unseren Widerstand Fakten zu schaffen. Mitte Februar beginnt in den Berliner Wäldern die Balz- und Brutzeit.
Von Beginn unseres Einsatzes für den Frohnauer Wald sahen wir uns mit Behauptungen und Darstellungen der Berliner Forsten konfrontiert, die die zerstörerischen Auswirkungen der exzessiven Baumfällungen und die dahinterstehenden ökonomischen Interessen vernebelten.
Viele von uns haben noch vor der Einrichtung unserer E-Mail-Automatik persönliche Briefe an die Berliner Forsten verfasst und auch Antwort erhalten. Erwartungsgemäß handelte es sich bei den Entgegnungen der Behörde in den allermeisten Fällen um Variationen ein- und desselben Antwortschreibens.
Unter dem folgenden Link finden Sie ein von uns erarbeitetes Dokument, in dem wir die wir die von den Berliner Forsten bemühte Argumentation anhand von Auszügen aus einer ihrer Antworten analysieren und widerlegen.
www.dropbox.com/s/zohbwr4dj1x1ze4/Analyse%20und%20Widerlegung%20Berliner%20Forsten.pdf?dl=0
10.01.2022, 12:50
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, wir von der Berliner Waldinitiative hoffen, dass Sie gesund in das neue Jahr gekommen sind, und wünschen Euch alles Gute für 2022. Mit Ihrer Hilfe konnten wir bereits 800 Unterschriften sammeln - über die Hälfte davon von Anwohnerinnen und Anwohnern.
Wir vermuten, dass die Berliner Forsten planen, in Kürze mit der Umsetzung ihrer fatalen Pläne zu beginnen. Wir wissen auch, dass man bei der Senatsverwaltung und den Berliner Forsten unseren Protest genau beobachtet und, dass wir durchaus in der Lage sind, die Fällungen noch aufzuhalten. Dazu brauchen wir Sie: Wir haben eine E-Mail an die neue Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Bettina Jarasch, vorverfasst, die Sie mit einem einfachen Klick auf der Petitionsseite (unter www.openpetition.de/petition/online/kein-grossflaechiger-holzeinschlag-im-frohnauer-wald-berlins-waelder-konsequent-schuetzen - ganz oben im Petitionstext, siehe Bild) öffnen können. Dann brauchen Sie sie nur noch mit Ihrem Namen zu unterzeichnen und abzusenden. Sie sind herzlich eingeladen, die Mail zu ergänzen, zu verändern oder eine eigene zu verfassen.
Wenn wir es schaffen, auf die neue Senatorin jetzt ausreichend Druck auszuüben, dann ist es uns möglich, unseren Wald vor den zerstörerischen Fällungen zu bewahren.
14.12.2021, 03:59
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
im Angesicht der drohenden Verwüstung im Frohnauer Wald bleiben wir als Anwohner aufmerksam und machen uns stark für unseren Wald. In diesem Rahmen veranstalten wir am kommenden Samstag den 4. Frohnauer Waldspaziergang.
Zeit: 18.12.2021, Beginn 13.00 Uhr, Dauer ca. 1,5 Stunden
Ort: Waldeingang Ecke Schönfließer Straße/ Mehringer Straße
Referent und Thema: Christian Hönig vom BUND wird erläutern, wie eine ökologische Entwicklung der Berliner Wälder ohne den Einsatz von Harvestern aussehen kann.
Interessierte können Neues zum Stand der laufenden Petition erfahren und miteinander ins Gespräch kommen.
Wir bitten Sie, uns weiterhin dabei zu helfen, den Druck auf die Behörden zu erhöhen und unsere Petition kräftig zu teilen. Auf diese Weise können wir uns wirksam vor den Frohnauer Wald stellen und hoffen, seine Ausbeutung abzuwenden!
Es grüßt Sie herzlich Ihr Team von der Waldinitiative Berlin!
29.11.2021, 20:59
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
mit Ihrer Hilfe konnten wir bereits weit über 400 Unterschriften sammeln - davon etwa die Hälfte von Anwohnern - und die Aufmerksamkeit bei den Behörden wächst.
Wir möchten alle an unserem Frohnauer Wald Interessierten auf den Waldspaziergang aufmerksam machen, der am kommenden Samstag stattfinden wird, diesmal zum
Thema: Vögel im Wald
Ort und Zeit sind:
Samstag, der 4.12. 2021 um 13 Uhr
Treffpunkt ist wieder an der Ecke Schönfließer / Mehringerstraße.
Der renommierte Vogel- und Pilzexperte Lars Lachmann wird uns führen.
Ein Förster und Waldexperte vom BUND steht für Rückfragen bereit. Interessierte können so den Stand der Dinge zu den geplanten Fällarbeiten erfahren und miteinander ins Gespräch kommen.
Wir empfehlen Ihnen, Ferngläser mitzubringen.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Wir benötigen weiter dringend Unterstützung, um die Zerstörung im Frohnauer Wald noch aufzuhalten. Bitte teilen Sie deshalb unsere Petition.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team von der Waldinitiative Berlin