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Die Berliner Forsten verfolgen einen besorgniserregenden Plan. Noch für diese Saison planen die Verantwortlichen großflächigen Holzeinschlag im Frohnauer Wald im Nordwesten Berlins. Wir befürchten eine langfristige Zerstörung unseres Waldes und stellen uns diesem Vorhaben in den Weg.
Wir fordern: Lassen Sie ihre Abholzungs-Pläne fallen und setzen Sie in Berlin eine naturnahe Waldbewirtschaftung um!
Reason
Der Frohnauer Wald befindet sich im äußersten Nordwesten Berlins. Er ist von herausragendem Wert für die Großstadt - sei es als Erholungsraum für die Bewohner der Region, als Kaltluftreservoir im Randgebiet der Metropole oder als Rückzugsort für zahlreiche Tiere und Pflanzen.
Er stellt dabei ein reiches und vielfältiges Mosaik aus Laub- und Mischwald, Feuchtgebieten und geschichtsträchtigen Sukzessionsflächen mit aufgegebenen Waldstraßen und ehemaligem Grenzstreifen dar. Grasfrösche, Schwarzspechte, Kolkraben und Rote Waldameisen finden hier ein Zuhause. Die Frohnauer lieben ihren Wald - und das aus gutem Grund.
Umso größer ist das Unverständnis, das uns im Hinblick auf die akuten Pläne befällt, großangelegte Fällungen im Frohnauer Wald durchzuführen - und umso entschlossener lehnen wir diese ab. Das Vorhaben, mit schweren Maschinen unserem Wald riesige Mengen Holz zu entnehmen, zeigt in unseren Augen, wie wenig die Landesforstverwaltung die Vielschichtigkeit des Wertes unseres Waldes verstanden hat.
Die Landesforstverwaltung beabsichtigt, auf einer Fläche von rund 28 ha Kiefern, Eichen, Buchen, Birken und Pappeln zu fällen und kaschiert die wirtschaftlichen Interessen mit dem Verweis auf die vermeintliche Notwendigkeit zur Auflichtung unseres Waldes.
Die drei Dürresommer zwischen 2018 und 2020 richteten an den Kronen der größeren Bäume schwere Schäden an und hinterließen ein stark geöffnetes Kronendach. Es waren damals die großen Bäume, die den Aufwuchs vor der Sonne schützten und verhinderten, dass er in noch größerem Maßstab vertrocknete. Das nun beabsichtigte Anlegen von breiten Fahrspuren für die Forstmaschinen (sog. Harvestern und Forwardern) und die Entnahme mehrerer hundert Bäume würde unseren Wald weiter schädigen.
Zusätzlich zu den Auswirkungen, die das Fehlen der Bäume selbst nach sich ziehen würde, verdichten die schweren Fäll- und Transportmaschinen durch ihre Last den Boden so, dass seine Fähigkeit zur Aufnahme von Wasser gestört wird. Um Harvester und Forwarder ökonomisch einsetzen zu können braucht es ein System aus regelmäßig angelegten Rückegassen. Diese werden frei von Bäumen gehalten und verringern somit auch die Waldfläche auf denen Bäume stehen können. Bei starken Sommerstürmen können solche Schneisen auch das Sturmwurfrisiko erhöhen.
Der Berliner Waldzustandsbericht 2020 spricht eine klare Sprache: „Noch nie gab es so wenige gesunde Bäume.“ Lediglich 7 % der Bäume weisen keine Schäden auf, über ein Drittel sind sogar schwer geschädigt.[1]
Wir wenden uns deshalb an die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie an das Landesforstamt und fordern
1. die Aussetzung der geplanten großangelegten Fällungen im Frohnauer Wald und ein einstweiliges Einschlagmoratorium nicht nur für Frohnau, sondern für alle von den Berliner Forsten bewirtschafteten Wälder.
2. in Frohnau und Berlin auf den Einsatz von schweren Großmaschinen wie Harvestern, der mit einer irreversiblen Bodenverdichtung und ausgiebigen Kollateralschäden bei den nicht genutzten Bäumen einhergeht, zu verzichten.
3. in Frohnau und Berlin weniger Holz zu ernten als nachwächst.
4. den Erhalt alter Bäume! Sie sind die Zukunft des Waldes und Lebensstätte für seltene und geschützte Arten.
5. in Frohnau und Berlin eine auf Qualität statt auf Quantität ausgerichtete Holzernte, die auf Einzelstamm-Entnahme setzt.
6. in Frohnau und Berlin die Anwendung des ökologischen und ökonomischen Prinzips der Eingriffsminimierung und der Nutzung natürlicher (Klima-)Adaptationsfähigkeit statt eingriffsintensivem „Waldumbau“.
7. die Erarbeitung einer neuen Waldstrategie für Berlin, die dem Klimawandel und den neuen forstwissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung trägt.[2]
8. die Forstverwaltung technisch, personell und finanziell angemessen auszustatten. Die Revierförstereien dürfen bei der Waldbewirtschaftung nicht de facto zur kostengünstigsten Lösung verpflichtet werden.
Die von uns geforderte Forstpolitik wird längst in anderen deutschen Stadtwäldern praktiziert und hat sich dort bewährt. Dazu gehören etwa der Stadtwald in Lübeck und Göttingen sowie der Kirchwald in Passau.
[1] https://www.berlin.de/forsten/_assets/waldschutz/waldzustandsberichte/waldzustandsbericht_2020.pdf
[2] https://mluk.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/3_IbischBlumröder_Waldentwicklung%20und%20Ökosystemleistungen.pdf
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Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
erneut machen wir Sie heute auf eine anstehende Veranstaltung aufmerksam und laden Sie ganz herzlich dazu ein!
Vor dem Hintergrund des gesteigerten Interesses am Berliner Wald - nicht zuletzt dank der von Ihnen unterstützten Arbeit der Waldinitiative Berlin, lädt die SPD Berlin-Frohnau zu einem Gesprächsabend ein.
Anna Dorothea Scheytt als Vertreterin der Waldinitiative wird dabei im Austausch mit Linda Vierecke, der Sprecherin für Umwelt und Klimaschutz der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, die derzeitige Situation des Berliner Waldes, auch im Hinblick auf deren Ursachen, kritisch analysieren, mögliche Lösungsstrategien erörtern und die Forderungen der Waldinitiative Berlin darlegen.
Alle,... further -
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, liebe am Berliner Wald Interessierte,
länger haben wir uns bei Ihnen nicht bezüglich unseres Engagements für den Berliner Wald gemeldet. Viele von uns waren in den letzten Monaten allerdings weiterhin aktiv und haben sich auf unterschiedliche Art und Weise für ein Ende der massiven und schädlichen Einschläge im Berliner Wald stark gemacht. Einer von vielen Erfolgen, die wir dabei vorweisen können: Der großangelegte Einschlag im Frohnauer Wald soll auch im nächsten Winter nicht stattfinden. Allerdings ist immer noch offen, wie es danach weiter gehen soll.
Um einen umfassenden Überblick über die zurückliegende Arbeit für den Berliner Wald und den aktuellen Stand der Dinge zu geben, gemeinsam Zukunftsperspektiven... further -
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
immer tiefer gräbt sich Tesla in Grünheide (Brandenburg) in das idyllische Müggelspree-Löcknitzer Wald- und Seengebiet ein. Bereits fast 300 Hektar sind von dem Auto-Unternehmen hier gerodet worden - eine Fläche von über 400 Fußballfeldern. Nun möchte der Konzern noch weitere 100 Hektar dazukaufen und sein Werk zur größten Autofabrik Deutschlands ausbauen - mitten in einem Landschafts- und Wasserschutzgebiet. Immer wieder gerät Tesla dabei in Konflikt mit dem Gesetz und beschäftigt die Staatsanwaltschaft und das Landesamt für Umwelt. Anwohner dokumentieren Müllprobleme, Luft- und Lichtverschmutzung sowie Disellachen auf dem Grundstück. Illegale Bauarbeiten und ungenehmigte Gefahrstofflager werden entdeckt,... further
Debate
Jeder einzelne Baum ist wichtig, da er Schadstoffe aufnimmt. Gerade in Zeiten des Klimawandels brauchen die Menschen eine Erholungsstätte während der Hitzephasen. Tiere leiden ebenfalls druch den Verlust der Lebensräume. Es gehen jedes Jahr Unmengen von Bäumen verloren durch Dürre, Borkenkäfer und menschgemachte, absichtlich gelegte Feuer. daher sollten alle Bäume erhalten bleiben, die diese Gefahren überleben.
Als promov. Forstwissenschaftler habe ich Vertrauen zu den Forstbehörden (Fehler und Lernkurven inkl), im Dreiklang von Schutz-, Erholungs- und Nutzfunktion. Berliner Forsten sind zertifiziert bei einer unabhängigen NGO! Werte Unterstützer dieser Petition: machen Sie sich bitte die Mühe, lassen sich von Ihrem örtlichen Förster eine Waldfläche zeigen, die vor 5 Jahren durchforstet wurde. Sie werden überrascht, und vermutlich bzgl der hier zur Debatte stehenden Maßnahme sehr beruhigt sein.
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Why people sign
Glienicke/Nordbahn
In der heutigen Klimasituation dürfen keine Wald- oder Naturflächen verringert werden, wenn alleine gewinnorientierte Gründe vorliegen.
Berlin
Safe the forest!!!
Berlin
Weil die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse bei diesen Entscheidungen hier unbedingt einfließen sollten. Wir brauchen gerade Mischwälder als als natürliche Klimaanlage. Meine Empfehlung ist Schweden.
Berlin
Unser Wohlbefinden braucht den Wald.
Berlin
Waldsterben darf nicht sein, Berlin braucht seine grüne Lunge!