Region: Karlsruhe
Erfolg
Bauen

Rettet das Durlacher Torwächterhaus! Historisches Baudenkmal steht vor dem Abriss

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Frank Mentrup, Fraktionen im Gemeinderat der Stadt Karlsruhe
3.664 Unterstützende 3.223 in Karlsruhe

Der Petition wurde entsprochen

3.664 Unterstützende 3.223 in Karlsruhe

Der Petition wurde entsprochen

  1. Gestartet 2018
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 20.12.2018
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

Neuigkeit lesen

20.12.2018, 00:29

Liebe Unterstützerinnen,
liebe Unterstützer,

es ist soweit! Seit Juni, also einem seit halben Jahr, sammeln wir - der Arbeitskreis Stadtbild Durlach, sowie viele weitere Unterstützer aus der Bevölkerung fleißig und nahezu unermüdlich Unterschriften - im Internet und auf Papier, durch Direktansprache, auf Unterschriften-Ständen in der Altstadt, durch Auslagen in vielen Durlacher Geschäften und Büros.

Dabei haben wir unser ursprüngliches Sammelziel schon lange überschritten. Allen fleißigen Händen möchte ich heute DANKE sagen für eine spannende und interessante, gemeinsame Zeit.

Am morgigen Donnerstag, 20.12.2018 um 14.00 Uhr sind wir nach Korrespondenz mit dem Sekretariat nun beim Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup zur Petitionsübergabe ins Karlsruher Rathaus eingeladen!

Stand heute werden ihm insgesamt 3.667 Unterstützungsunterschriften übergeben, davon 2.817 aus vielen Karlsruher Stadtteilen. Die meisten Unterschriften kamen übrigens von 1.835 Unterzeichnern aus Durlach und Aue. 216 Unterschriften kamen aus den Höhenstadtteilen sowie dem Bergwald. Unser alter Nachbarort Grötzingen kam auf 145 Unterschriften. Siehe angehängte Grafik als Screenshot der Statistik von OpenPetition.

Vor wenigen Tagen habe ich den Oberbürgermeister bereits in unser aller Namen gebeten, das Baugesuch des Eigentümers zurückzustellen. Es handelt sich heute um eine historische Stadteingangssituation.

Nach § 15 BauGB ist die Zurückstellung in Bezug auf die Satzung der Gesamtanlage "Altstadt Durlach" möglich, in Verbindung mit dem Aufstellungsbeschluss aus 2010 und dem noch fehlenden Bebauungsplan inklusive einer noch einzuarbeitenden Erhaltungssatzung. Es kann nicht sein, dass bereits jetzt Fakten geschaffen werden, solange die Gemeinderäte noch über den bestmöglichen Schutz für Durlachs Altstadt beraten und neuerdings sogar einen externen Berater hierfür hinzuziehen.

Wir haben auf unserem bisherigen Weg bemerkt, wie wichtig den Menschen Ihre gewohnte Umgebung und eine möglichst historische, keine künstliche, "neue" Altstadt ist. Warum etwas Altes abreißen, wenn es seinen Zweck über hunderte von Jahre bis in die Neuzeit erfüllt?

Warum einer kurzzeitigen Immobilien-Rendite ein historisches Gebäude opfern, zum Leidtragen der Anwohner und Bürger, die dann täglich einen großen Neubau im Stadtbild ertragen müssen? Das Gebäude in der Ochsentorstraße 32 ist weder einsturzgefährdet noch für die Nachbarschaft ein Abrisskandidat. Ganz im Gegenteil! Auch viele Touristen haben beim Besuch Durlachs und der Besichtigung der Siatuation spontan für den Erhalt dieses Hauses unterschrieben.

Es wird immer Menschen geben, die gerade solche Häuser wie unser altes Torwächterhaus lieben, vielleicht gerade weil es aus "moderner Sicht" nicht perfekt, dafür ehrlich und authentisch ist und man die vielen Generationen von Menschen, die in ihm gelebt haben und deren Nutzungen auch heute noch nachvollziehen kann.

Umbaumaßnahmen und Sanierungen gehören zu einer Nutzung in einem besonderen Gebäude wie diesem immer dazu. Eine kleine Familie könnte hier vielleicht Ihr neues Glück finden, wie viele vor ihr.

So haben uns viele alte Durlacher von Ihren schönen Erinnerungen an dieses Haus erzählt. Ob es nun die Schießscharte an der Nordseite war, an die man sich beim Spielen damals noch erinnerte oder die schöne Kindheit beim Vater und Opa der Familie Gültling, die dieses Haus über 3 Generationen bewohnte.

Hinter dem Torbogen soll es, so wurde uns versichert, einst noch eine alte Arrestzelle gegeben haben. Zeitlich davor waren es Familiennamen wie Grieb und Gils, die dieses Haus besaßen und nutzten, zum Teil auch mit angeschlossener kleiner Landwirtschaft.

Das jetzige Gebäude, dass spätestens gegen 1802/1803 entstand, wurde auf Fundamenten des noch viel älteren städtischen Torwächterhauses gebaut oder ist sogar aus dessen Umbau direkt entstanden. Wir sind recht sicher, es wurde auch weiterhin im Erdgeschoss als Amtsstube genutzt, da es das Ochsentor noch bis 1845 gab und kein weiteres Haus in der Nähe als sonstiges Funktionsgebäude infrage kommt. Mindestens die Nordseite zum Hotel Ochsen hin ist dabei als alte Mauer des Vortores des Ochsentors identifiziert worden und somit über stolze 300 Jahre alt.

Bleiben Sie uns treu und unterstützen Sie uns weiter, damit auch unsere Enkel und Urenkel eines Tages noch Geschichten zu alten Gebäuden in Durlach erzählen können!

Mit den besten Grüßen aus Durlach

Robin Cordier
für den Arbeitskreis Stadtbild Durlach
im Freundeskreis Pfinzgaumuseum - Historischer Verein Durlach e.V.


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