01/09/2023, 22:25
Liebe Hinterbliebene,
wir trauern um eine Reihe prachtvoller, Schatten und Lebensraum spendender, den Ortskern und seine Ziergärten gnädig verdeckender Kugelahorne, die heute dem Wüten verblendeter Betonaktivisten und Subventionsritter zum Opfer gefallen sind.
Wir trauern auch um ein Stück Vertrauen, das wir demokratischen Prozessen und Vorgehensweisen entgegen gebracht haben. Doch ist keine Idee so aberwitzig, dass sie nicht einen Befürworter fände, kein Machtposition so gering, dass sie nicht anfällig wäre für amtsbegleitende Arroganz, kein Eigennutz zu schäbig, als dass er sich nicht wider die Vernunft ins Feld führen ließe.
Durch das Verfahren zieht sich eine Methode, nämlich die, nicht auf Kritik zu reagieren und Prozesse auszusitzen. Von den Ratsmitgliedern, von denen ein einziger (der immer wieder als Ausnahme hervorzuhebende Peter Inden) den Anstand hatte, auf entsprechende Eingaben zu antworten, von denen nur eines vorgestern, zwei Tage vor der Fällung, öffentlich Stellung bezogen hat, über eine Verwaltung, deren Schmallippigkeit so weit geht, dass selbst Ratsmitglieder im Dunkeln gelassen werden über die Absichten und Terminierungen der Amtsträger, bis hin zu einer Bürgermeisterin, die sich nicht in der Lage sah, unsere Petition auch nur entgegen zu nehmen - angeblich aus Termingründen, vielleicht aber auch, weil der Fälltermin schon lange intern feststand.
Durchaus über den Termin informiert scheint der Bürgerverein Dattenfeld gewesen zu sein. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Informiert war auch die Polizei, die zum Schutz der Aktion den Kampfplatz vor Klebeterroristen abschirmen sollte - ein Bild, das, wie schon in Lützerath, zum neuen Markenzeichen der von Grünen Parteigängern geführten Verwaltungen zu werden scheint.
Wir trauern auch um die Fähigkeit zum Kompromiss und Konsens, die einst demokratische Prozesse auszeichnete. Da setzt sich die Diktatur der Mehrheit durch, gestützt durch eine selbstherrliche Verwaltung, die mehr am Vollzug interessiert ist als an
Abwägung und Vernunft.
So können wir nur schließen mit der Aufforderung: Bleibt wachsam. Ob es das neue Industriegebiet auf der grünen Wiese ist oder die neue Prachtstrasse: überall gibt es im Hintergrund Interessen, über die man nicht gerne spricht. Informiert euch, fragt nach, nervt eure Ratsvertreter, oder besser noch: werdet selbst welche. Und denkt bei der nächsten Kommunalwahl daran, was hier heute passiert ist.
Gute Nacht.