Bildung

Vielfalt macht Zukunft – Gemeinschaftsschüler im Südwesten brauchen eine gesicherte Perspektive

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bildungspolitiker und Mitglieder des Baden-Württembergischen Landtags sowie alle Bildungsverantwortlichen in Baden-Württemberg
16.845 Unterstützende 14.442 in Baden-Württemberg

Dialog abgeschlossen

16.845 Unterstützende 14.442 in Baden-Württemberg

Dialog abgeschlossen

  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

12.07.2016, 11:47

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der Gemeinschaftsschulen im Südwesten,
heute schicke ich Ihnen/Euch interessante Infos aus dem Verein für Gemeinschaftsschule sowie ein Statement zu VERA8 2016. Die Abgabe unserer Petition ist in Planung, wir halten Sie/Euch auf dem Laufenden.
Mit herzlichen Grüßen
Ulrike Felger

PS: Lassen Sie sich in unseren Info-Verteiler aufnehmen, bleiben Sie am Ball, wenn die Petition abgelaufen ist: vielfaltmachtzukunft@gmx.de

GMS-Interessensvertretung formuliert Agenda für zukünftige Arbeit/VERA8

Gestärkt durch das Votum der Mitglieder geht der Vorstand des Vereins für Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg e.V. in die neue Legislaturperiode. Als wichtigsten Agendapunkt hat sich der Verein das Thema Schul- und Unterrichtsqualität vorgenommen.

„Der grün-schwarze Koalitionsvertrag bestätigt die Gemeinschaftsschule als festen Bestandteil der baden-württembergischen Schullandschaft – im Land sind wir mit unseren Schulen ohnehin schon längst angekommen“, sagt Matthias Wagner-Uhl, alter und wiedergewählter Vorsitzender des Gemeinschaftsschul (GMS)-Vereins.

Nachdem die Mitglieder den Vereinsvorstand in der vergangenen Woche für die kommenden drei Jahre bestätigt haben, schaue man nun weiter nach vorne: „Nicht zuletzt der schmutzige Wahlkampf gegen unsere Schulart hat wesentlich dazu beigetragen, dass sie sich die Gemeinschaftsschul-Akteure im Südwesten bestens vernetzt haben – unsere öffentliche Präsenz wird kontinuierlich besser“, resümiert Wagner-Uhl die Vereinsarbeit der vergangenen Jahre. Mittlerweile arbeiten der Verein und sein Elternnetzwerk eng mit den Arbeitsgemeinschaften der GMS-Eltern zusammen. Eine Petition zum Erhalt der GMS in Baden-Württemberg hat landesweit Eltern mobilisiert und deren Aufmerksamkeit auf die Zukunftsfähigkeit der noch jungen Schulart gelenkt. Im neuen Vorstand sind neben Lehrern und Schulleitern auch die Eltern der im September 50.000 GMS-Schülerinnen und Schülern gut vertreten.

„Die Themen für die nächste Zeit sind gesetzt: Wir werden weiter am Thema Schul- und Unterrichtsqualität dranbleiben – dies ist letztlich für alle Beteiligten am Bildungsgeschehen relevant“, erklärt Wagner-Uhl. Dabei nehmen die GMS-Akteure insbesondere Bezug auf Ergebnisse der internationalen Bildungsforschung sowie auf konkrete Umsetzungserfahrungen in der südlichen Nachbarregion Vorarlberg. Dort unterstützen auch konservative Politiker mit Elan die Einführung einer gemeinsamen Schule von der 5. bis zur 8. Schulstufe

Für die GMS hat vor allem die im Januar vorgestellte, vom Kultusministerium in Auftrag gegebene, wissenschaftliche Begleitforschung wesentliche Handlungsfelder für weitere Entwicklungen skizziert. Ein dominierender Punkt ist dabei die passgenaue Lehrerversorgung, die einer Überlastung der beteiligten Pädagogen entgegen wirkt. Hier sieht der GMS-Verein landesweit noch Nachholbedarf: „Um ihren Bildungsauftrag in guter Qualität zu erfüllen, brauchen die GMS im Land eine gute Lehrerversorgung insgesamt und die entsprechende Zusammensetzung ihrer Kollegien – ein substanzieller Anteil an Lehrerinnen und Lehrern mit Gymnasial-Know how ist unverzichtbar“. Einem eventuellen Versuch, die GMS über schlechtere Arbeitsbedingungen in der Zuweisung von Lehrpersonal indirekt zu beschneiden, erteilt die Interessensvertretung eine klare Absage.



Statement des Vereins für Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg e.V. zu VERA8

Mit großer Spannung werden von Bildungsakteuren im gesamten Land regelmäßig die Ergebnisse von Vergleichsarbeiten wie VERA8 erwartet. Tatsächlich haben gerade auch die Gemeinschaftsschulen (GMS) ein hohes Interesse an solchen Ergebnissen, die Ausgangspunkt für eine gezielte Weiterentwicklung ausgewählter Aspekte von Schulqualität sein können. Die Entwicklung der Schulqualität vor Ort und in der täglichen Unterrichtspraxis ist ein wesentlicher Markenkern der GMS, für den an unseren Schulen eine explizite Systematik zur Verfügung steht.

Um verwertbare Qualitätsimpulse ableiten zu können und nicht auf einer pauschalen Beurteilung von Schulformen zu verharren, ist es für alle Schulen im Land notwendig, die vorliegenden VERA-Ergebnisse im Detail zu kennen und dann einzuordnen. Eine besondere Rolle für die Gemeinschaftsschulen spielt hier die Frage nach der Zusammensetzung der untersuchten Lerngruppen bzw. des untersuchten Jahrgangs: Der Anteil an Kindern, welche auf den Lernniveaus Hauptschule (G-Niveau), Realschule (M-Niveau) bzw. Gymnasium (E-Niveau) arbeiten, ist von Schule zu Schule und von Lerngruppe zu Lerngruppe sehr unterschiedlich. Ein Abgleich der VERA-Ergebnisse mit diesem Parameter ist daher für deren seriöse Beurteilung unabdingbar. Aus diesem Grund hofft der Verein für Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg e.V. als landesweite Interessensvertretung von Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern der GMS im Südwesten auf die Bereitstellung entsprechender Detailinformationen durch das Kultusministerium, um VERA8 2016 für die gezielte Weiterentwicklung der GMS einsetzen zu können.

Eine Instrumentalisierung von Vergleichsarbeiten als finales Bewertungsinstrument von Schulerfolg und Schul- und Unterrichtsqualität lehnt der Verein für Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg e.V. kategorisch ab. Ein solch eindimensionaler Ansatz würde Schule auf einen reinen Mechanismus zur Wissensvermittlung reduzieren und vernachlässigt sträflich die immer umfangreicher werdenden gesellschaftlichen Aufgaben die dem Lebensraum Schule zugeschrieben werden. Letztlich gehört es zum Kernkonzept einer Gemeinschaftsschule, eine optimale Lernumgebung zu gestalten und nicht alleine auf formale Lernergebnisse zu fokussieren. Generell bekommen Gemeinschaftsschüler mehr Freiräume in der Gestaltung ihres Bildungsweges. Vera8 ist also in den Augen der Gemeinschaftsschul-Akteure als eine wichtige Zwischenzeit zu werten - das Ziel wird dann bei der Abschlussprüfung erreicht.

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Der Verein für Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg ist die zentrale Interessenvertretung dieser Schulart im Südwesten. Über die Hälfte der GMS-Rektor*innen, zahlreiche Eltern und weitere Interessierte gehören dem Verein als Mitglied an oder stehen ihm als Unterstützer*innen nahe.
www.verein-gemeinschaftsschulen-bw.org


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