Петиция адресована:
Oberbürgermeisterin Charlotte Britz
Luxus Wohngebiet statt Wald?
Der Stadtrat Saarbrücken und die GIU als Grundstückseigentümer planen ein Neubaugebiet zwischen dem großen Parkplatz des Schwarzenbergbades/ Heidenkopferdell und der Peter-Zimmer-Straße unterhalb dieses Parkplatzes.
Was heißt das konkret:
• Ökologisch bedeutsames Waldgebiet von 52.500 qm soll komplett verschwinden
• Abholzung von ca. 7000 Bäumen
• Erhebliche Klimaveränderungen und Beeinflussung der Kaltluftzufuhr zur Stadt
• Vernichtung von Lebensraum zahlreicher geschützter Tierarten und Pflanzen
• Versiegelung von Waldboden (Wasserspeicher, Überflutungsgefahr bei Starkregen)
• 3. großes Bauvorhaben am Heidenkopf (neben dem SHD Gelände und dem Gesundheitszentrum am Kieselhumes)
• Zusätzliches signifikantes Verkehrsaufkommen für die Bereiche Kieselhumes/Eschbergerweg/Kobenhüttenweg/Eschberg
Als Anwohner, aber auch im Namen weiterer Bürger dieser Stadt wollen wir uns mit Entschiedenheit gegen diese Planungen und damit für den Erhalt dieser einzigartigen Waldfläche einsetzen und zwar mit folgenden Fakten und Argumenten:
Vernichtung von "naturnahem"Wald? Bei diesem Waldgebiet (52.500 qm² lt. VWT/1260/17) handelt es sich um einen „weitestgehend nicht bewirtschafteten Wald“. Hier wurde Jahrzehnte auf eine forstliche Nutzung verzichtet. Und das war auch gut so. Es handelt sich somit um einen Naturwald (Naturwälder in Deutschland, NABU, Naturschutzbund e.V.; 2017). Dieser Naturwald erfüllt enorme ökologische Funktionen. Er kann u.a. mehr CO2 binden als ein bewirtschafteter Wald (laut Vincent Buness: „Wald(böden) als Kohlenstoffspeicher, Vortrag im Rahmen des Infoabends „Projektauftakt SpeicherWald in Saarbrücken“ am 20.2.2018 im Rathaus Sbr.). Ebenfalls ist dieser Naturwald Teil der Sauerstoffproduktion/-zufuhr und wichtiges Verbindungsglied der Luftzirkulation zum Stadtwald und damit bedeutsam für die klimatischen Bedingungen der angrenzenden Wohngebiete und der gesamten Innenstadt. In der Verwaltungsvorlage VWT/1260/17 wird dies im Rahmen der Standortbeschreibung ausdrücklich beschrieben. Des Weiteren wird in dem von der LHS in Auftrag gegebenem Gutachten zur „Stadtklimatischen Gesamtanalyse der LHS“, durchgeführt von GEO-NET Umweltconsulting GmbH im Jahre 2012, ausdrücklich darauf hingewiesen, im Stadtgebiet nicht nur Grün- und Freiflächen zu erhalten sondern zu vermehren! Deshalb: Finger weg von den ca. 7.000 (!!) Bäumen!
Vernichtung der biologische Vielfalt: Dieser Wald ist Lebensraum für unzählige Tierarten. Hier leben u.a. Wildtiere, zahlreiche Vogelarten, Kleintiere und Insekten. Ein Naturwald ist eine biologische Schatzkammer…und dies mitten in der Stadt. Neben der Artenvielfalt (u.a. Waldkauz, Specht, Falke, Zauneidechse) findet man auch insbesondere unter Artenschutz stehende Tiere wie u.a. Fledermaus sowie geschützte Vogelarten, Insekten und Reptilien. Deshalb: Erhalt der unwiderruflich verloren gehenden biologischen Vielfalt
Wegfall des Wasserspeichers: In Zeiten der Klimaerwärmung wird es zu mehr und zu stärkeren Niederschlägen in Deutschland kommen. Der Waldboden dient u.a. als Wasserspeicher. Warum soll hier eine weitere große Fläche innerhalb der Stadt (die letzten Baulücken werden gerade geschlossen) versiegelt werden, wenn andererseits die ZKE in einem Informationsblatt vor den Folgen des Starkregens warnt? Im Übrigen sind die Folgen von Starkregen durch Sturzbäche bei starkem Regen aufgrund der Hanglage des geplanten Baugebietes mit ca. 40 m Gefälle bereits jetzt in der Peter-Zimmer-Straße zu beobachten, auch ohne Bebauung! Deshalb: keine weitere Versiegelung des Bodens!
Verschlechterung der Wohnqualität: Sämtliche angrenzenden Grundstücke liegen tiefer als das geplante Baugebiet, so dass sich die Wohnqualität für alle direkt betroffenen Bürgerinnen und Bürger extrem verschlechtern würde. Neben der Zerstörung der bereits oben erwähnten positiven klimatischen Auswirkungen des Naturwald wäre zusätzlich von einer erheblichen Verschlechterung der Lichtverhältnisse auszugehen. Dies beträfe sowohl die Beschattung bereits bestehender Gebäude aber ebenso eine verstärkte Sonneneinstrahlung in anderen Bereichen, die bisher durch die Bäume vor allzu starker Erwärmung im Sommer geschützt sind. Ebenso würde der positive Effekt von Wald und Grünflächen bei der Feinstaubbindung und beim Lärmschutz zerstört. Deshalb: Anwohner fordern keine Bebauung!
Jahrelange Verschleppung als Landschaftsschutzgebiet: Der 5,25 ha große Naturwald, sollte gemäß Landschaftsplan/Flächenschutz (Regionalverband) seit langer Zeit als Landschaftsschutzgebiet (Entwicklung stadtnaher Erholungsfläche) ausgewiesen werden (Beleg für die Wichtigkeit der Fläche zur Biotopentwicklung). Frage: Warum wurde dieses Verfahren bislang nicht umgesetzt?
(weiter bei Begründung)
основания