2.084 Unterschriften
Petition richtet sich an: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV NRW) und Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL)
NABU Kreisverband Minden-Lübbecke, BUND Kreisgruppe Minden-Lübbecke, ADFC Kreisverband Minden-Lübbecke und VCD Kreisverband Minden-Lübbecke – Herford fordern:
- Züge statt Busse: Die Eurobahn hat mit Zustimmung des beauftragenden Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe den Zugbetrieb auf der Strecke Minden – Nienburg bis mindestens Ende 2024 aus Personalmangel eingestellt. Da andere Eisenbahn-Unternehmen bereits signalisiert haben, diese Lücke füllen zu können, fordern wir die sofortige Wiederaufnahme des Zugverkehrs zwischen Minden und Nienburg sowie Taktverdichtungen für den Berufs- und Pendlerverkehr in Richtung Bielefeld und Nienburg.
- Attraktiver, bedarfsgerechter Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und 1-Stunden-Takt: Wir fordern die sofortige Aufnahme der Planungen für einen 1-Stundentakt auf der Strecke Minden – Nienburg. Der 1-Stundentakt steht für 2040 im Zielfahrplan der Länder NRW und Niedersachsen, ebenso wie im S-Bahn Konzept 2040 für Ostwestfalen-Lippe des NWL. Hierfür sind umfangreiche Maßnahmen erforderlich, wie z.B. der Bau von Streckenabschnitten für den Begegnungsverkehr, die Vollbeschrankung aller notwendigen Bahnübergänge (nicht zuletzt auch zur Vermeidung weiterer Todesfälle) sowie die Ertüchtigung von Teilstrecken für 120 km/h etc. Da diese Maßnahmen von langer Hand geplant und umgesetzt werden müssen, fordern wir die sofortige, nachträgliche Aufnahme der Strecke in die aktuelle Maßnahmenliste des NWL.
- Ausreichend Mittel von Land und Bund, Wiederaufnahme der Strecke in den Bundesverkehrswegeplan: Die Strecke Minden – Nienburg hat nicht nur eine hohe Bedeutung im ÖPNV der Region, sondern auch für den Güterverkehr und als Umleitungsstrecke im Fernverkehr. Daher fordern wir, dass sich das Land NRW für die Wiederaufnahme entsprechender Maßnahmen in den aktuelle Bundesverkehrswegeplan einsetzt (wie es z.B. im vorherigen BVWP 2008 schon stand) und darüber hinaus ausreichend Mittel für die Umsetzung des Zielfahrplans 2040 im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zur Verfügung stellt.
- Keine Verlagerung des Verkehrs auf die Straße bei Umleitungen im Fernverkehr: Der Personennahverkehr darf für Umleitungen im Fernverkehr nicht eingeschränkt werden. Dies gilt umso mehr, wenn ein Teil des Fernverkehrs gleich mehrere Jahre lang über die Strecke Minden – Nienburg geleitet wird, wie das für die Generalsanierung zwischen Minden und Wunstorf der Fall sein wird. Wir fordern daher, dass die oben genannten Infrastrukturmaßnahmen zwingend vor der Generalsanierung der Strecke Minden - Wunstorf durchgeführt werden.
Begründung
Der zweitgrößte Produzent von Treibhausgasen in Deutschland ist der Verkehr. Ohne eine Verkehrswende kann Deutschland die Ziele der Klimaneutralität bis 2045 nicht erreichen. Zudem verpflichtet das Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Frühjahr 2021 die Bundesregierung zu einer generationengerechten Klimapolitik.
Eine Verkehrswende ohne den lokalen und regionalen Schienenpersonennahverkehr (SPNV) kann es jedoch nicht geben. Denn 95 % aller Zug-Fahrgäste nutzen den SPNV, beim Fernverkehr sind es nur 5 %.
Wenn aber ein funktionierender, attraktiver SPNV ganz zentral für das Gelingen der sozial-ökologischen Verkehrswende ist, dann kann es nicht sein, dass ein so wichtiger Streckenabschnitt wie Minden – Nienburg fast ein ganzes Jahr und vielleicht auch noch länger komplett vom Netz genommen wird. Es wird in Kauf genommen, dass Menschen ohne eigenes Auto oder Menschen, die bewusst klimafreundlich mobil sein möchten, erhebliche Schwierigkeiten haben, ihr Ziel zu erreichen. Das ist vor allem fatal für das Vertrauen der jungen Generation in den ÖPNV: erst Deutschlandticket, dann eingeschränkte Möglichkeiten! Die Folgen für den aktuellen Wegfall der Zugverbindung: Berufs- und Ausbildungspendler, Schüler mit Deutschlandticket oder Touristen mit und ohne Fahrräder und Menschen ohne eigenes Auto werden gezwungen, auf die ohnehin schon übervollen Bundesstraßen B482 und B61 auszuweichen.
Das muss sich ändern. Wenn die Eurobahn, die die Strecke Minden – Nienburg bislang bedient hat, dies aus Personalmangel nicht mehr kann, dann muss der beauftragende Zweckverband NWL übergangsweise einen Subunternehmer auf der Strecke einsetzen.
Und wenn die permanenten Zugausfälle der Eurobahn - gepaart mit dem ohnehin schon unattraktiven 2-Stundentakt - dazu geführt haben, dass die Strecke verlässlich nicht mehr nutzbar war, dann muss die Attraktivität erhöht werden. Die Strecke einfach ganz dicht zu machen, ist sicherlich der falsche Weg.
Für die Zukunft sinnvoll wäre sicherlich auch die Einrichtung einer durchgehenden, schnellen Bahnverbindung Minden <-> Rotenburg (Wümme), ohne Umstieg in Nienburg und Verden, und mit passendem Umstieg für die Metronom-Fahrt nach/von Hamburg. Da in diesen Zügen das "Niedersachsen-Ticket" bzw. die 49-€-Deutschlandticket gelten würde, wäre diese Verbindung von der Fahrtzeit vergleichbar mit der ICE-Fahrtzeit Minden <-> Hannover <-> Hamburg, nur deutlich billiger. Auch solchen Maßnahmen können dazu beitragen, dass Nutzerzahlen von 779 Reisende pro Sonntag erreicht werden, wie es im Jahr 2008 der Fall war.
Informationen und Hintergründe zu den SPNV-Zielfahrplänen 2040 und der Maßnahmenliste des NWL:
Zielfahrplan 2032 und 2040 des Landes NRW
Zielfahrplan 2030 und 2040 des Landes Niedersachsen für die Strecke Minden-Nienburg:
S-Bahn-Konzept des NWL für die Region Ostwestfalen-Lippe:
Aktuelle SPNV- Maßnahmenliste des NWL für die Neuaufstellung des ÖPNV-Bedarfsplans des Landes NRW (OHNE Maßnahmen im Abschnitt Minden – Nienburg)
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Petition gestartet:
17.07.2024
Petition endet:
16.01.2025
Region:
Nordrhein-Westfalen
Kategorie:
Verkehr
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Neue SprachversionNeuigkeiten
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Der Regionalrat hat am 16.09.2024 einstimmig die "Anmeldung von ÖPNV-Maßnahmen zur Neuaufstellung des ÖPNV-Bedarfsplans des Landes Nordrhein-Westfalen (Regionaler Vorschlag)" beschlossen (www.regionalrat-detmold.nrw.de/vorgang/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZS3IpdCQO0xFJKRq6EpEY2I).
Die damit von der Bezirksregierung Detmold dem Land NRW gemeldete Liste "Bedarfsplanpflichtige Maßnahmen SPNV" enthält nun auch die kurzfristig von der Stadt Petershagen nachgemeldete Maßnahme Nr. 58 "Taktverdichtung im Abschnitt Minden-Nienburg (RE78)“ (www.regionalrat-detmold.nrw.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZSj7t3lC37OnRfjXc2Y565AkwPYpsdRdViL55lQbVjpD/Bedarfsplanpflichtige_Massnahmen_SPNV.pdf).
Jetzt ist das Land NRW "am Zug" und prüft, welche... weiter -
RE 78 fährt wieder - Zughalt in Lahde nach fünf Monaten Pause: „Das ist ein Etappensieg“
am 21.09.2024 -
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am 01.09.2024
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.
Warum Menschen unterschreiben
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Die Schiene muss grundsätzlich gestärkt werden, Strecken dürfen nicht ohne wirklich triftigen Grund gestrichen werden. Wie sonst soll denn der Verkehr klimafreundlicher werden?
Damit ich wieder einmal von Nienburg zur Arbeit mit dem Zug fahren kann.
Es müssen unbedingt natürliche Gebiete geschaffen werden für die Tiere und insekten. Ohne Schadstoffe von Autos oder Bussen.
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Um mit der Bahn wieder Richtung Bielefeld fahren zu können.