Das Gymnasium im Saarland soll wieder die Klassenstufen 5-13 umfassen. Die Verkürzung der Gymnasialzeit hat keinen Mehrwert erzielt und entbehrt nach wie vor jeder pädagogischen Begründung.
Unsere Forderung: Gute Bildung braucht Zeit! Deshalb neun Jahre bis zum Abitur am Gymnasium, mit mehr Zeit zum Leben und Lernen.
Nachhaltiges Lernen erfordert Zeit für das Durchdringen, Wiederholen und Anwenden von gelerntem Wissen. G9 ermöglicht:
Mehr Zeit zum Selberdenken und Reflektieren
Entwicklung der persönlichen Reife
Mehr Zeit für selbstbestimmte Freizeit und Freiräume außerhalb der Schule
Das Richtige zur rechten Zeit lernen (entwicklungsgerechte Verteilung der Lern- und Wissensinhalte)
Vertiefung des Wissens
Verlässliches Grundlagenwissen und umfassende Allgemeinbildung als Voraussetzungen für ein Studium
мотиви
Im Saarland war ein Volksbegehren zur Wiedereinführung eines 9-jährigen Gymnasiums initiiert worden. Hier wurde das erforderliche Quorum nicht erreicht. Auf den Wahlämtern haben statt der erforderlichen 55.000 voraussichtlich ca. 30.000 Personen das Volksbegehren unterstützt.
Dafür gab es verschiedene Gründe:
Viele Befürworter für eine Verlängerung der Gymnasialzeit konnten oder durften nicht abstimmen. Dazu gehören:
Bürger, die keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen (z.B. EU-Bürger), die aber schon seit vielen Jahrzehnten im Saarland leben,
Bürger, die aufgrund von Krankheit, beruflicher oder sonstiger Beeinträchtigung keine Gelegenheit fanden, den Weg auf das Wahlamt anzutreten sowie
Bürger, die außerhalb des Saarlandes wohnen, deren Kinder aber dort zur Schule gehen (Grenzgänger zu Rheinland-Pfalz oder Frankreich).
Die Teilnahmemöglichkeiten dieser Menschen waren beim Volksbegehren eingeschränkt oder nicht möglich.
Diesen Bürgern möchten wir mit einer Online-Petition die Möglichkeit geben, ihre Unterstützungsunterschrift bei openPetition abzugeben. Selbstverständlich dürfen auch alle anderen unterschreiben, denn bei einer Petition wird NIEMAND ausgeschlossen!
Die G9-jetzt! Initiative hofft, dass wir mit dieser Petition die saarländische Landesregierung nachträglich überzeugen können, ein neunjähriges Gymnasium wieder einzuführen.
Es ist ruhig geworden in der Schulzeit-Diskussion. Seitdem das Volksbegehren für eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium vor anderthalb Jahren gescheitert ist, spielt das Thema in der Landespolitik kaum noch eine Rolle. Dabei hatten CDU und SPD nach der Landtagswahl 2017 eigentlich vereinbart, dass sich eine Expertenkommission des Themas annimmt. Zur Erinnerung: Die SPD hatte im Wahlkampf Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 an Gymnasien gefordert, die CDU wollte an G8 festhalten.
Die Expertenkommission hat zwar schon einige Male getagt, aber das Thema G8/G9 hat sie bisher nicht vertiefend behandelt – sehr zum Ärger von Katja Oltmanns, die 2017/18 mit der Elterninitiative „G9-jetzt!“ das G9-Volksbegehren initiiert hatte und inzwischen Vorsitzende der Landeselternvertretung der Gymnasien ist. Die Kommission erachtete andere Themen als wichtiger, vor allem die Gleichwertigkeit von Gemeinschaftsschulen und Gymnasien.
Info
Elternvertretung plant Umfrage zu G8/G9
Die Landeselternvertretung Gymnasien will nach den großen Ferien die Eltern der Gymnasiasten im Saarland schriftlich zur G8/G9-Diskussion und zu vielen anderen Themen befragen. Bei Elternabenden sollen die vierseitigen Fragebögen ausgegeben und auch wieder eingesammelt werden. „Ich bin selbst gespannt“, sagte die LEV-Vorsitzende Katja Oltmanns zu den erwarteten Ergebnissen der Umfrage. Wenn sich zeige, dass die Mehrheit der Eltern G9 wolle, müsse man nochmals vertiefend in die Diskussion einsteigen. Weitere Themen, die abgefragt werden, sind etwa offener oder gebundener Ganztag, zusätzliche Fächer, Umfang des Sportunterrichts, Digitalisierung, ÖPNV-Nutzung oder der Leistungsbewertungserlass.
Wenn man Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) nach seiner Haltung fragt, antwortet er staatsmännisch: „Eine Rückkehr zu G9 an Gymnasien muss seriös diskutiert werden.“ Eine „mögliche Veränderung“ der Schulzeiten müsse darauf achten, dass die Gymnasien mit der Rückkehr zu G9 nicht überrannt würden, während die Gemeinschaftsschulen leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler verlören.
Obwohl Commerçon von einer „möglichen Rückkehr“ zu G9 spricht, wird es sie auf absehbare Zeit nicht geben. Diesen Schluss lässt Commerçons Auftritt im jüngsten SR-Politikpodcast zu, als er auf G9-Befürworterin Oltmanns traf. Nach Commerçons Einschätzung gibt es bereits Wahlfreiheit zwischen G8 und G9, weil berufliche Oberstufengymnasien und Gemeinschaftsschulen G9 anböten. Für den Fall, dass Gymnasien zu G9 zurückkehren, warnte er gar davor, dass die Gemeinschaftsschulen „zu einer neuen Restschule“ werden. Fast alle in der Kommission seien dagegen. Auch sei das Volksbegehren „krachend“ gescheitert. „Wenn es so wäre, dass eine Bevölkerungsmehrheit in diesem Land unbedingt jetzt das G9 am Gymnasium gewollt hätte, dann hätte sie sich doch an diesem Volksbegehren beteiligen können“, sagte Commerçon. Die Initiative hatte vor anderthalb Jahren nur etwa die Hälfte der erforderlichen 54 000 Stimmen erreicht.
Katja Oltmanns glaubt, dass CDU und SPD das Thema auf die lange Bank schieben wollen. Sie sieht es aber immer noch als Priorität von Eltern und Schülern. Wenn das Thema G9 nicht gewollt gewesen wäre, hätte man sie nicht zur Vorsitzenden der Landeselternvertretung der Gymnasien gewählt, sagte sie.
Oltmanns verweist auch darauf, dass mehrere Bundesländer mittlerweile zu G9 zurückgekehrt sind – eine Tatsache, die Commerçon jedoch mit den Worten abtat: „Das ist doch nun wirklich kein Argument!“ Eine Mehrheit für G9, so Commerçon in Richtung der G9-Befürworterin, gebe es nur „in Ihrer Blase“. In Wirklichkeit sei das aber eine Minderheit.
Beim Koalitionspartner CDU glaubt man, dass Commerçon – obgleich er sich nach wie vor offen für „eine seriöse Diskussion“ zeigt – so schnell nichts von G8 wissen will. Zwar soll das Thema in der Expertenkommission noch einmal aufgerufen werden. Doch die Bildungspolitiker der großen Koalition, so die CDU, hätten längst vereinbart, das Fass nicht mehr aufzumachen.
Die Rückkehr zu einem neunjährigen Gymnasium wurde vom Petitionsausschuss des saarländischen Landtags abgelehnt. Als Begründung wurde eine Stellungnahme des Ministeriums für Bildung und Kultur beigefügt. Wir haben diese Stellungnahme auf unserer Webseite g9-jetzt-saarland.de veröffentlicht und kommentiert.
Trotz der Ankündigung der Landesregierung im Koalitionsvertrag das Thema G8/G9 in der Expertenkommission zeitnah zu behandeln, wird das Thema seit Ende 2017 konsequent ausgesessen. Statt über G8/G9 ergebnisoffen zu diskutieren, hat die Expertenkommission bisher das Thema Gleichwertigkeit der Schulformen evaluiert. Dabei stand die Personalisierung der Schulen im Vordergrund.
Für die G9-jetzt! Initiative bleibt das langfristige Ziel der Expertenkommission zu bildungspolitischen Fragen und besonders zu G8/G9 im Saarland unersichtlich.
die Petition wurde als 'erledigt' erklärt, weil man sich in naher Zukunft in der Expertenkommission mit dem Thema G8/G9 auseinandersetzen wird. Dazu haben wir eine Stellungnahme verfasst, die wir zeitnah auf der G9-jetzt! Saarland Homepage einstellen werden.
Im Anhang das Antwortschreiben aus dem Landtag. Die Stellungnahme aus dem Ministerium für Bildung und Kultur werden wir ebenfalls auf unserer Homepage veröffentlichen.
Mehr Zeit für Leben und Lernen am Gymnasium und die Forderung nach einer umfassenden Allgemeinbildung scheinen derzeit nicht im Fokus der saarländischen Bildungspolitik zu stehen.
Wenn Schüler so früh wie möglich fertig werden wollen um so früh wie möglich arbeiten zu wollen, dann kann man doch auch auf die Realschule oder Hauptschule gehen. Am besten noch die Einschulung im Alter von 5 Jahren. G9 ist zu lange? Warum nicht einfach G6, und nach der 10 Klasse mit einem Abschluss ab auf den Arbeitsmarkt? Frei entfalten kann man sich ja auch wen man schon arbeitet. Man wird zwar eh noch später als heute in Rente gehen können (70+), aber bei 55 Jahren Lebensarbeitszeit sollte dö Rentö dann sichör sein.
Ich habe vor 3 Jahren selbst mein Abitur gemacht. G8 ist nicht so "schrecklich" wie es die Leute immer darstellen. Ich hatte nie wirklich zu viel Stress. Natürlich kann es Stress verursachen, wenn man beispielsweise zu viel aufschiebt. Aber an sich sehr ich den Weg zu G9 falsch an. G8 ist ein gutes Konzept, welches aber womöglich in Einzelheiten verbessert werden sollte. Zurück zu G9 ist schwachsinnig. Vor allem kommt dann wieder eine Umstellungsphase, in der die Lehrpläne wieder umgeworfen werden, was eindeutig mehr zu Unstimmigkeiten und Problemen führt als G8 selbst. NEIN zu G9!