Wir sprechen über Klimawandel und das 1,5°C-Ziel. Alle EU-Staaten haben das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet - doch was passiert seitdem konkret?
Sicher braucht es viele Schritte, um dieses Ziel zu erreichen. Manche werden kleiner, manche größer sein. Die einen recht einfach, andere vielleicht auch schmerzhaft.
Ein relativ kleiner und zugleich sehr wirksamer Schritt ist das Unterbinden von Inlandsflügen, indem wir diese weniger attraktiv machen.
In Deutschland haben wir eine sehr gute Bahninfrastruktur mit schnellen ICE-Verbindungen zwischen den großen Städten. Es gibt also keine Not innerhalb des Landes zu fliegen. Trotzdem beläuft sich die Zahl der Inlandsflüge auf etwa 23 Millionen Passagiere jährlich. Die meisten dieser Passagiere sind Geschäftsreisende.
Von allen Reisearten verursacht Fliegen die höchsten Treibgas-Emissionen, mit 230 g pro Person und Kilometer vs. 32 g bei der Fahrt mit der Bahn. Es geht also um mehr als das Siebenfache!
Inlandsflüge sind für Unternehmen aus drei Gründen attraktiv:
- Tickets für Inlandsflüge sind oft günstiger als Bahntickets (Anmerkung: nur ohne BahnCard und nur weil Kerosin noch immer nicht besteuert wird.)
- Fliegen ist gerade bei Kurzzeitaufenthalten (ein Meeting bis ein Tag) die beste Alternative, weil der Mitarbeiter abends noch "schnell" (hierzu unten mehr) zurückfliegen kann.
- Alle Arten von Reisekosten können steuerlich abgesetzt werden.
Ich fordere, dass Reisekosten für Inlandsflüge ab 2022 nicht mehr steuerlich absetzbar sind.
Reason
Vielleicht dauert die Fahrt mit der Bahn in einzelnen Fällen mal 1-2 Stunden länger. In einzelnen Fällen? Ja, denn beim Fliegen ist zur Flugzeit immer auch die notwendige Zeit für Check-In, Sicherheitskontrollen und Boarding einzureichen, sowie Anfahrt zum Startflughafen und die Abreise vom Zielflughafen. Eine echte Zeitersparnis dürften also vor allem diejenigen haben, die nah an einem Flughafen wohnen oder bei denen Wunschziel sehr nah am Zielflughafen liegt.
Diesem Komfort im Einzelfall stehen stark erhöhte Treibgas-Emissionen entgegen: 230 Gramm pro Person und Kilometer versus 32 Gramm bei der Fahrt mit der Bahn. Das ist mehr als das Siebenfache(Quelle).
Ein paar Fakten und zu dem Thema:
Die Zahl der Inlandsflüge belief sich 2019 auf 23,1 Millionen Passagiere. Unter den 10 verkehrsreichsten Flugstrecken in der EU finden sich auch 3 innerdeutsche Strecken (Quelle):
- Berlin - Frankfurt (> 2,2 Mio. Fluggäste)
- Berlin - München (>1,9 Mio. Fluggäste)
- Hamburg - München (> 1,7 Mio. Fluggäste)
Vergleicht man die Reisezeiten für diese Strecken jeweils von Innenstadt zu Innenstadt kommt zu folgendem Bild:
- Berlin - Frankfurt: Per Bahn ab 3:52 h. Per Flugzeug ab 2:55 h (=1h reine Flugzeit + 30min Check-In u. Boarding + 40min in Berlin bis TXL + 15min in FRA vom Flugzeug bis Fernbahnhof + 15min durchschn. Wartezeit + 15min Zugfahrt bis Innenstadt)
- Berlin - München: Per Bahn ab 4:24 h. Per Flugzeug ab 3:30 h (=1:10 h reine Flugzeit + 30min Check-In u. Boarding + 40min in Berlin bis TXL + 10min in MUC vom Flugzeug bis zur S-Bahn + 15min durchschn. Wartezeit, 45min S-Bahn-Fahrt bis Innenstadt)
- Hamburg - München: Per Bahn ab 5:40 h. Per Flugzeug ab 3:30 h (=1:25 h reine Flugzeit + 30min Check-In u. Boarding + 25min in Hamburg bis HAM + 10min in MUC vom Flugzeug bis zur S-Bahn + 15min durchschn. Wartezeit, 45min S-Bahn-Fahrt bis Innenstadt)
Dabei sind Puffer, z.B. für die Anfahrt zum Flughafen nicht mit eingerechnet. Hinzu kommt, dass sich die Zeit während der Zugfahrt ggf. gut nutzen lässt (Buch, Laptop, Internet, ...), während die Zeit beim Flug komplett zerstückelt ist (siehe Zeitrechenbeispiele oben).
In Frankreich hatte übrigens der Klimarat 2020 vorgeschlagen, Inlandsflüge komplett zu verbieten (siehe: https://www.mehr-demokratie.de/news/voll/frankreich-buergerrat-beschliesst-empfehlungen/). In einem ersten Schritt werden nun zunächst alle Inlandsflüge verboten, für die es eine alternative Bahnverbindung bis zu 2,5h Bahnfahrt existiert (https://www.bahn-manager.de/frankreich-keine-inlandsfl%C3%BCge-mehr-bei-strecken-bis-25-stunden-zugfahrzeit/). Auch ein guter Start...
Auf geht's! Lasst uns zeigen, dass Deutschland auch bezüglich Klimawandel ein Vorbild sein kann.
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Wenn die Reisekosten für Flüge nicht mehr steuerlich absetzbar sind, verlieren sie ggü. Bahnreisen deutlich an Attraktivität.
Hier ist wohl jemand schon lange nicht mehr mit der Bahn gefahren.Teuer,unbequem,unpünktlich . Allein eine Fahrkarte zu kaufen ist an Bürokratie kaum zu überbieten. Wenn Sie Flüge verbieten/verteuern,wird die Konsequenz sein,dass mit dem PKW gefahren wird.
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region: Bavaria
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region: Breisgau-Hochschwarzwald4.755 signatures26 days remaining
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on 11 Feb 2021
wegen der Gerechtigkeit
on 09 Feb 2021
Es kann nicht angehen, dass die größten Dreckschleudern auch noch subventioniert werden.
on 09 Feb 2021
Nur so wird die Bahn Konkurenzfähiger und unser Klima geschützt
on 09 Feb 2021
Klima geht uns Alle an und wird uns Alle betreffen. Fliegen zu Taxi-Preisen ist nicht akzeptabel und Inlandsflüge sind es schon seit langer Zeit nicht mehr. Unternehmen, die aus Zeitgründen auf Dienstreisen per Flug setzen, können sich die zusätzlichen Kosten leisten.
on 09 Feb 2021
Es kann ein wichtiger Schritt zur Reduzierung des Flugverkehrs werden.