Petition richtet sich an:
Stadtrat
Wir fordern - unabhängig von aber ausgelöst durch die aktuellen Entwicklungen (Bußgelder sowie Einschränkungen von Live-Veranstaltungen in gastronomischen Betrieben), dass die Zukunft der “Kulturstadt” Aschaffenburg durch regelmäßig stattfindende, dezentrale und kreative Live-Kultur Angebote im Sinne von z.B. wöchentlich stattfindender Unterhaltungs- und Hintergrundmusik bereichert wird. Hierfür fordern wir die Stadt auf, dies proaktiv zu unterstützen, indem transparente, einheitliche und unbürokratische Umsetzungsmöglichkeiten allen Gastronomen, Bars und Kneipen, die hier aktiv bleiben wollen oder werden möchten,gleichermaßen zur Verfügung gestellt werden.
Dadurch bekennt sich die Stadt Aschaffenburg zu ihrem Titel “Kulturstadt” und stellt zukunftsgestaltend den Livekultur-Charakter der Stadt auf eine breitere Basis als Ergänzung zu den bekannten, etablierten und beliebten Konzertstätten. Zusätzlich kann durch diese proaktive Herangehensweise mehr gesellschaftliche Teilhabe am kulturellen Leben ermöglicht und vielen kleineren und noch unbekannteren Künstler:innen eine Chance gegeben werden.
Begründung
Die jüngsten Ereignisse haben uns allen wieder gezeigt, dass wir uns für eine lebendige, kreative, offene und niederschwellige Livekultur in Aschaffenburgs Kneipen, Bars und der Gastronomie noch deutlicher einsetzen müssen.
Bereits im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Salonmusik, die (Zitat Wikipedia) „im Unterschied zum Konzert – eher oberflächlich folgte.“ Auch Aschaffenburg hatte eine lange Geschichte von Salon- und Kaffeehausmusik. Später entwickelte sich aus Strömungen wie Jazz und R’n’B die Beat- und Unterhaltungsmusik. In Aschaffenburg entstand eine lebendige Livekultur, die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurde.
Auch mittlerweile überregional bekannte Künstler wie z.B. BoppinB begannen ihre Karriere in der Aschaffenburger Kneipenszene.
Man kann daher zu Recht von einer langen Tradition sprechen. Die Darbietung von Unterhaltungsmusik in kleinem Rahmen jetzt plötzlich von der Verwaltung als Konzerte umzudeuten, mit all den dafür anfallenden Vorgaben und Auflagen, würde diese Kulturlandschaft ad hoc zerstören.
Es geht bei dieser Petition um die Erhaltung und Förderung einer lebendigen Stadt, die attraktiv für die Aschaffenburger und für ihre Besucher ist. Live gespielte Unterhaltungsmusik in einer lebendigen Innenstadt fördert die Teilhabe an kostenfreier Kultur für alle Menschen als wichtige Ergänzung zu den großen Spielstätten. Darüber hinaus gibt sie unbekannteren Künstler:innen die Möglichkeit, sich einem kleinen Publikum zu präsentieren, abseits der etablierten Konzertsäle und unterstützt die Gastronomiebetriebe. Dies gilt es zu erhalten und aktiv zu fördern für ein lebens- und liebenswertes Aschaffenburg.