Kultur von Format statt Format-Radio!
Wir fordern:
- Kompetente eigenständige Kultursendungen statt Häppchenkultur auf Bayern 2 und den Erhalt von BR-Kultursendungen wie „kulturWelt“, „Diwan“, „radioTexte“, „Kulturjournal“, im Sinne des Bildungsauftrags!
- Vielfalt statt Einfalt und das verfassungsmäßig festgeschriebene föderale Prinzip auch bei überregionalen Kultursendungen!
- Mehr Kultur-Formate bei der digitalen Transformation für die gebührenzahlende, kulturinteressierte Hörerschaft!
- Eine Finanzierung, die den Programmauftrag erfüllt!
- Rechtzeitige, umfassende Einbeziehung der (Kultur-)Rundfunkräte in Pläne des BR/der ARD und Transparenz!
Unterstützerinnen und Unterstützer:
Elke Heidenreich (Schriftstellerin); Uwe Timm und Ilija Trojanow (Schriftsteller, ); Dirk Oschmann (Autor, Literaturwissenschaftler); Jonathan Landgrebe (Verleger, Suhrkamp); Jo Lendle (Verleger, Hanser); Felicitas von Lovenberg (Verlegerin, Piper); Michael Lemling (Lehmkuhl, München); Doris Dörrie und Caroline Link (Regisseurinnen); Gisela Schneeberger (Schauspielerin); Rolf Becker und Axel Milberg (Schauspielerin); Gerhart Baum (Kultur-Rundfunkrat, Deutscher Kulturrat), Insa Wilke und Eberhard Falcke (LiteraturkritikerIn) und viele andere
Reason
Weniger Kultur – mehr Hörer?
Die BR-Spitze plant, zehn Stunden Kulturprogramm pro Woche zu streichen.
Auf der Strichliste stehen erfolgreiche Sendungen wie „kulturWelt“, das Büchermagazin „Diwan“ und „radioTexte“, die Lesung mit Autorengespräch; also Radio, das noch zum Mitdenken, zum Diskurs gesellschaftlicher Themen anregt in politisch angespannten Zeiten.
"Kultur ist kein verzichtbares Luxusgut, sondern ein Lebenselixier der Demokratie",
schreiben Rundfunkräte wie Gerhart Baum mit Blick auf Reformvorhaben der ARD. Hörer und Hörerinnen von Bayern 2 bringen Unterschriftenlisten wie diese in Umlauf. Die Presse stellt seit Wochen kritische Fragen (ohne Antwort). Politiker wie Bayerns Minister für Wissenschaft und Kunst, Bündnis 90/ Die Grünen, die SPD warnen, Organisationen wie ver.di und das deutsche PEN-Zentrum protestieren. BR-Medienpartner äußern sich besorgt. Längst wird die BR-Reform bundesweit diskutiert.
„Niemand hat die Absicht …“
Von „einseitiger Berichterstattung“ und falschen Informationen, spricht die BR-Spitze, ohne diese Informationen konkret zu widerlegen. Nebelkerzen wie „Programmstrategie“, „digitale Transformation“, „Zukunftssicherung“ verhüllen den geplanten Kahlschlag von Kultur.
„Mehr Kultur“ zur Primetime solle es geben, versprechen der BR-Kulturdirektor und der B2-Wellenchef, löschen die aktuelle Kultursendung „kulturWelt“ zur Primetime und bieten stattdessen Sendezeiten mit rapidem Hörerschwund: nachmittags 14 Uhr, abends ab 20 Uhr.
„Marginale Kultur“ sei der „Jugend nicht vermittelbar“, findet Wellenchef Stefan Maier. Ab April 2024 sollen einzelne Kulturbeiträge über den Tag in dreistündige Magazinsendungen eingespeist werden, Rezensionen etwa zwischen Pop, Royals und Politik. Häppchenkultur statt einer Büchersendung wie „Diwan“. Die Dramaturgie einer Kultursendung, die Themen setzt, Inhalte vernetzt, Austausch fördert, eine andere Sprache pflegt, wird analog gelöscht und bleibt ohne (digitales) Äquivalent. Das heißt:
Die Kultur hat keine eigene Stimme mehr!
Die Kulturredaktion wird zum Zulieferbetrieb für Polit-Magazine. Hörer und Hörerinnen müssen ein Drei-Stunden-Programm mit „Heimatsound“ absolvieren, um vielleicht zwei Kulturberichte zu hören. Kultur wird unauffindbar.
Die Zukunft der ARD
Die Pläne des BR sind im Kontext einer gravierenden ARD-Reform zu sehen. Im föderalen Deutschland mit der Kulturhoheit der Länder ist ab 2025 eine Zentralisierung vorgesehen. ARD-Mantelprogramme ersetzen dann eigene Programme der Sender, die sich aus „Kulturregalen“ der ARD bedienen können. “Kompetenzzentren“ sollen für alle planen.
Im Fall Literatur hieße das: Ein Sender plant alle Rezensionen für alle.
Programmbereichsleiter Stefan Maier findet, „dass wir künftig nicht mehr alles selber machen müssen. Warum muss ein Film oder ein Buch von neun Landesrundfunkanstalten besprochen werden?“ Dem B2-Chef entging, dass die Kooperation der Sender längst floriert; dass jede Rezension einen anderen Blick hat und den Diskurs anregt; dass allenfalls Spitzentitel, nicht jedes Buch von allen besprochen wird. Bei rund 70 000 Neuerscheinungen im Jahr ergibt sich bisher ein deutlich breiteres Spektrum an Büchern. Und: Wären die Feuilletons der FAZ, der SZ, der ZEIT überflüssig, weil es die taz gibt?
Für Leser und Hörerinnen wäre die Zentralisierung eine fundamentale Verarmung der Informations- und Meinungsvielfalt. Für Buchhändlerinnen und Verleger, Schriftsteller und Übersetzerinnen hieße es, weniger Platz für „ihre“ Bücher, für Kritiker und Autorinnen eine massive Einschränkung an Aufträgen – bundesweit!
Es geht also um eine Vielfalt an Perspektiven, Stimmen und Darstellungsformen und einen weiten Begriff von Regionalität: Regionale Verankerung beinhaltet Stimmfarben der Sprecher und Sprecherinnen, Dialekte, die thematische Auswahl: Bayerns Landschaften „ticken“ anders als das Industriegebiet NRW.
Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk braucht Kultur – Kultur braucht Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk,
schreiben die Kultur-Rundfunkräte der ARD in ihrem Positionspapier vom Juni 2023. Und Ex-Innenminister Gerhart Baum erinnert an den Kulturauftrag als grundlegendes Element der Rundfunkreform, der in Zeiten allgemeiner Unsicherheit noch wichtiger sei: „Wenn die geplanten Kompetenzzentren und die Konzentrierung von Aufgaben auf einzelne Anstalten auf Kosten der Vielfalt erfolgen sollten, dann ist Widerstand geboten.“
Gefährdet ist eine der wenigen nicht kommerziellen unabhängigen Medien-Plattformen der Öffentlichkeit. Gefährdet ist der föderale Bildungsauftrag öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten, der die Gebühren legitimiert und im Staatsvertrag für Rundfunk und Telemedien § 11 verankert ist: „Ihre Angebote haben der Bildung, Information, Beratung und Unterhaltung zu dienen. Sie haben Beiträge insbesondere zur Kultur anzubieten“ – für unser aller Zivilgesellschaft!
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Liebe Freunde und Unterstützerinnen der Kultur auf Bayern 2,
wir wollen am 30.11. ab 12 Uhr am Rundfunkplatz 1 wieder unseren Protest ausdrücken gegen die Kürzungen und für mehr Kultur auf Bayern 2. Kommt zuhauf und verteilt mit uns Flugblätter an die Belegschaft des BR und an den Programmausschuss, der ab 13.30 Uhr im Funkhaus tagt und Empfehlungen fürs Plenum am 8.12. formuliert. Je mehr wir sind, um die Rundfunkräte zu empfangen, desto besser! Herr Kachelmann prophezeit kalte Temperaturen, aber das soll uns in dieser wichtigen Angelegenheit nicht davon abhalten, unsere Dialogbereitschaft zu zeigen ganz im Gegensatz zu Intendanz und Kulturdirektion, die beharrlich den Kulturkahlschlag weiter betreiben.
Der zweite wichtige Termin ist am 4.12.... further -
Petition in Zeichnung - Neues von Bayern2Freunde
on 29 Oct 2023Save the date: 30. November – neue Aktion!
Werdet aktiv – wo immer möglich!
Und: Feiert 100 Jahre Radio!
Wir gratulieren dem Radio zum 100.!
52 Millionen Menschen in Deutschland hören täglich Radio.
Seit 30 Jahren ist die Radionutzung stabil – trotz Internet.
Für viele Hörerinnen und Hörer ist es weit mehr als ein „Begleitmedium“.
Über 8000 Unterzeichner und Unterstützerinnen dieser Petition „Mehr Kultur im BR – gegen die Kürzung!“ wünschen sich den Erhalt erfolgreicher Kulturprogramme wie „kulturWelt“, „radioTexte“, „Diwan“, „Kulturjournal“, „Sozusagen“, „Filmkultur“ und „Nachtstudio“; Radio, das ein Marktplatz der Kulturen für ALLE ist und uns aus unseren Blasen holt; Radio, das zum Denken anregt, den Diskurs belebt, Themen vertieft, Meinungsvielfalt... further -
19. Oktober Wir Hörer wollen gehört werden! Ein Appell an Intendantin Katja Wildermuth
Unsere ganzseitige Anzeige erscheint in der SZ!!
Danke für Eure großzügige Spendenbereitschaft und die Unterstützung von 14
Verlagen
5 vor 12 Uhr! Menschenkette gegen die Bayern 2 Reform
13.30 Uhr Rundfunkratssitzung
Ab 14.30 Uhr Livestream der Sitzung
www.br.de/unternehmen/inhalt/organisation/rundfunkrat/ausstrahlung-3367754.html
16:30 Uhr Bayern 2 Reform auf der Frankfurter Buchmesse
Kein Wort mehr – ARD und die Reduktion der Kultursendungen
Am Beispiel des Bayrischen Rundfunks: Wie wird der Bildungsauftrag, wie wird das
Kulturprogramm des ÖRR in Zukunft aussehen? Und was... further
Debate
Solange es keine transparente und nachvollziehbare Qualitätsprüfung und durchsetzungsfähige Qualitätssicherung des Programms im Hinblick auf die Forderungen (Ausgewogenheit, Neutralität, Objektivität, ...) des Medienstaatsvertrags gibt, bleibt die Qualität des BR zweifelhaft. Hier wird dann nur schlechtem Geld gutes Geld hinterher geworfen.
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Rosenheim
Weil ich Bayern 2 so mag, wie es jetzt ist
Ich will keinen Niveau-Verlust!
München
Weil Kultur ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft ist und bleiben muss. Sie muss für alle Menschen zugänglich sein!
München
“Kunst - und Kultur - wäscht den Staubbdes Alltags von der Seele”
Pablo Picasso
Niveauvoll-ausgewogene Kulturberichterstattung ist in traurig-herausfordernder Ära mit Antisemitismus, Demokratiegefährdung, Rechtsruck, Gewalt und Kriegen wichtiger denn je. An Kultur & Bildung darf nicht gespart werden!! Ich glaube an die positive Wirkung von Kultur und Kunst.
Erlangen
Weil Kultursendung im BR von enormer Bedeutung sind, die nicht verloren gehen darf!
Forstinning
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist zentral wichtig für unser gesellschaftliches Leben und die Kulturvermittlung auch in Zukunft.