Region: Germany
Culture

Mehr Kultur im BR – gegen die Kürzung

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Bayerischer Rundfunk
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  1. Launched 01/09/2023
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Kultur von Format statt Format-Radio!

Wir fordern:

  • Kompetente eigenständige Kultursendungen statt Häppchenkultur auf Bayern 2 und den Erhalt von BR-Kultursendungen wie „kulturWelt“, „Diwan“, „radioTexte“, „Kulturjournal“, im Sinne des Bildungsauftrags!
  • Vielfalt statt Einfalt und das verfassungsmäßig festgeschriebene föderale Prinzip auch bei überregionalen Kultursendungen!
  • Mehr Kultur-Formate bei der digitalen Transformation für die gebührenzahlende, kulturinteressierte Hörerschaft!
  • Eine Finanzierung, die den Programmauftrag erfüllt!
  • Rechtzeitige, umfassende Einbeziehung der (Kultur-)Rundfunkräte in Pläne des BR/der ARD und Transparenz!

Unterstützerinnen und Unterstützer:

Elke Heidenreich (Schriftstellerin); Uwe Timm und Ilija Trojanow (Schriftsteller, ); Dirk Oschmann (Autor, Literaturwissenschaftler); Jonathan Landgrebe (Verleger, Suhrkamp); Jo Lendle (Verleger, Hanser); Felicitas von Lovenberg (Verlegerin, Piper); Michael Lemling (Lehmkuhl, München); Doris Dörrie und Caroline Link (Regisseurinnen); Gisela Schneeberger (Schauspielerin); Rolf Becker und Axel Milberg (Schauspielerin); Gerhart Baum (Kultur-Rundfunkrat, Deutscher Kulturrat), Insa Wilke und Eberhard Falcke (LiteraturkritikerIn) und viele andere

Reason

Weniger Kultur – mehr Hörer?

Die BR-Spitze plant, zehn Stunden Kulturprogramm pro Woche zu streichen.

Auf der Strichliste stehen erfolgreiche Sendungen wie „kulturWelt“, das Büchermagazin „Diwan“ und „radioTexte“, die Lesung mit Autorengespräch; also Radio, das noch zum Mitdenken, zum Diskurs gesellschaftlicher Themen anregt in politisch angespannten Zeiten.

"Kultur ist kein verzichtbares Luxusgut, sondern ein Lebenselixier der Demokratie",

schreiben Rundfunkräte wie Gerhart Baum mit Blick auf Reformvorhaben der ARD. Hörer und Hörerinnen von Bayern 2 bringen Unterschriftenlisten wie diese in Umlauf. Die Presse stellt seit Wochen kritische Fragen (ohne Antwort). Politiker wie Bayerns Minister für Wissenschaft und Kunst, Bündnis 90/ Die Grünen, die SPD warnen, Organisationen wie ver.di und das deutsche PEN-Zentrum protestieren. BR-Medienpartner äußern sich besorgt. Längst wird die BR-Reform bundesweit diskutiert.

„Niemand hat die Absicht …“

Von „einseitiger Berichterstattung“ und falschen Informationen, spricht die BR-Spitze, ohne diese Informationen konkret zu widerlegen. Nebelkerzen wie „Programmstrategie“, „digitale Transformation“, „Zukunftssicherung“ verhüllen den geplanten Kahlschlag von Kultur.

 „Mehr Kultur“ zur Primetime solle es geben, versprechen der BR-Kulturdirektor und der B2-Wellenchef, löschen die aktuelle Kultursendung „kulturWelt“ zur Primetime und bieten stattdessen Sendezeiten mit rapidem Hörerschwund: nachmittags 14 Uhr, abends ab 20 Uhr.

„Marginale Kultur“ sei der „Jugend nicht vermittelbar“, findet Wellenchef Stefan Maier. Ab April 2024 sollen einzelne Kulturbeiträge über den Tag in dreistündige Magazinsendungen eingespeist werden, Rezensionen etwa zwischen Pop, Royals und Politik. Häppchenkultur statt einer Büchersendung wie „Diwan“. Die Dramaturgie einer Kultursendung, die Themen setzt, Inhalte vernetzt, Austausch fördert, eine andere Sprache pflegt, wird analog gelöscht und bleibt ohne (digitales) Äquivalent. Das heißt:

Die Kultur hat keine eigene Stimme mehr!

Die Kulturredaktion wird zum Zulieferbetrieb für Polit-Magazine. Hörer und Hörerinnen müssen ein Drei-Stunden-Programm mit „Heimatsound“ absolvieren, um vielleicht zwei Kulturberichte zu hören. Kultur wird unauffindbar.

Die Zukunft der ARD

Die Pläne des BR sind im Kontext einer gravierenden ARD-Reform zu sehen. Im föderalen Deutschland mit der Kulturhoheit der Länder ist ab 2025 eine Zentralisierung vorgesehen. ARD-Mantelprogramme ersetzen dann eigene Programme der Sender, die sich aus „Kulturregalen“ der ARD bedienen können. “Kompetenzzentren“ sollen für alle planen. 

Im Fall Literatur hieße das: Ein Sender plant alle Rezensionen für alle.

Programmbereichsleiter Stefan Maier findet, „dass wir künftig nicht mehr alles selber machen müssen. Warum muss ein Film oder ein Buch von neun Landesrundfunkanstalten besprochen werden?“ Dem B2-Chef entging, dass die Kooperation der Sender längst floriert; dass jede Rezension einen anderen Blick hat und den Diskurs anregt; dass allenfalls Spitzentitel, nicht jedes Buch von allen besprochen wird. Bei rund 70 000 Neuerscheinungen im Jahr ergibt sich bisher ein deutlich breiteres Spektrum an Büchern. Und: Wären die Feuilletons der FAZ, der SZ, der ZEIT überflüssig, weil es die taz gibt?

Für Leser und Hörerinnen wäre die Zentralisierung eine fundamentale Verarmung der Informations- und Meinungsvielfalt. Für Buchhändlerinnen und Verleger, Schriftsteller und Übersetzerinnen hieße es, weniger Platz für „ihre“ Bücher, für Kritiker und Autorinnen eine massive Einschränkung an Aufträgen – bundesweit!

Es geht also um eine Vielfalt an Perspektiven, Stimmen und Darstellungsformen und einen weiten Begriff von Regionalität: Regionale Verankerung beinhaltet Stimmfarben der Sprecher und Sprecherinnen, Dialekte, die thematische Auswahl: Bayerns Landschaften „ticken“ anders als das Industriegebiet NRW.

Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk braucht Kultur – Kultur braucht Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk,

schreiben die Kultur-Rundfunkräte der ARD in ihrem Positionspapier vom Juni 2023. Und Ex-Innenminister Gerhart Baum erinnert an den Kulturauftrag als grundlegendes Element der Rundfunkreform, der in Zeiten allgemeiner Unsicherheit noch wichtiger sei: „Wenn die geplanten Kompetenzzentren und die Konzentrierung von Aufgaben auf einzelne Anstalten auf Kosten der Vielfalt erfolgen sollten, dann ist Widerstand geboten.“

Gefährdet ist eine der wenigen nicht kommerziellen unabhängigen Medien-Plattformen der Öffentlichkeit. Gefährdet ist der föderale Bildungsauftrag öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten, der die Gebühren legitimiert und im Staatsvertrag für Rundfunk und Telemedien § 11 verankert ist: „Ihre Angebote haben der Bildung, Information, Beratung und Unterhaltung zu dienen. Sie haben Beiträge insbesondere zur Kultur anzubieten“ – für unser aller Zivilgesellschaft!

Thank you for your support, Christine Reichert from Dießen am Ammersee
Question to the initiator

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News

  • Liebe Unterstützerinnen und Freunde der Kultur auf Bayern 2,
    noch mal eine große Bitte an alle! Seit fast 10 Wochen ignoriert Intendanz und Kulturdirektion unsere Besorgnis, unseren Protest. Deswegen starten wir zwei Aktionen:
    1. Bitte spendet für eine große Anzeige in einer Tageszeitung, für eine ganze Seite brauchen wir 20.000 Euro, wir haben mittlerweile einen Sonderkondition aushandeln können. Wenn nur jeder 5 Euro spenden würde, hätten wir den Betrag. Und Sie brauchen nicht extra die betterplace-Spende ankreuzen, das wird von Ihrer Spende für unsere Aktion abgezogen. Denn betterplace.com erhält sowieso von jeder Überweisung Prozente. Außer Sie wollen explizit auch für diese gute Plattform spenden.

    www.betterplace.me/mehr-kultur-in-der-ard-gegen-kuerzungen-im-br

    2.... further

  • Liebe Unterstützer, Freundinnen des Kulturprogramms von Bayern 2,
    seit Juli sammeln wir Unterschriften und protestieren gegen die einschneidenden Kürzungen auf Bayern 2. Intendantin Katja Wildermuth schweigt weitgehend. Kulturdirektor Björn Wilhelm beantwortete den Autoren-Brief am 11.September mit Statements im geschützten BR-Innenhof. In bilateralen Gesprächen mit Medien- und Kulturpartnern versucht die BR-Spitze, von ihrer Version zu überzeugen. Ein Kommunikationsunternehmen auf der Einbahnstraße. Ein Dialog findet nicht statt. Die BR-Geschäftsführung agiert vorbei an Radiomachern, Künstlerinnen und Hörern.
    Unser Anliegen braucht mehr Öffentlichkeit. Deshalb wollen wir u.a. in der überregionalen Presse einen offenen Appell an den BR richten.... further

  • Nach wochenlangem Schweigen meldet sich BR-Kulturdirektor Björn Wilhelm zu Wort, verspricht eine „echte Kulturoffensive“ statt eines Kahlschlags, lobt: „Unsere Redaktionen sind die exzellentesten im Kulturbereich, die ich kenne“, und verkündet:

    „Mehr Zeit, mehr Tiefgang, mehr Reichweite – durch neue Kultur-Sendeplätze“,
    d.h. Kulturinhalte stärken und sie von den Randzeiten in die Primetime bringen.

    Wir staunen und proben den FAKTENCHECK von Aussagen der BR-Spitze

    „ … zehn Stunden neue, exklusive Programmfläche“,
    d.h. eine „neue zweistündige Kultursendung“ werktags 14 -16 Uhr!
    Fakt ist: 10 Stunden mehr, nachdem 10 Stunden gestrichen werden! Und 5 der 10 neuen Stunden gehen ans Bildungsprogramm „radioWissen“. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!... further

Es ist wichtig längere bildende Beiträge zu hören. Ich bin auch fuer die Beibehaltung.

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