Die Landeshauptstadt Potsdam muss in ihrer Eigenschaft als Schulträger mehr Schulen mit einem reformpädagogischen Profil eröffnen. Über die Planung von Gymnasien hinaus muss die Potsdamer Schulentwicklungsplanung auch etwas gegen den massiven Reformschulmangel unternehmen. Denn immer mehr Potsdamer Familien wünschen sich Schulen, die die individuellen Bedürfnisse, Fähigkeiten und Interessen der Kinder zum Ausgangspunkt für das Lernen in der Schule machen. Die Nachfrage nach solchen Schulen übersteigt das Angebot bereits seit vielen Jahren.
Einige staatliche Potsdamer Schulen haben bereits ein reformpädagogisches Profil, zum Beispiel die Grundschule am Jungfernsee (Jahrgänge 1-6), die Montessorischule Potsdam West (Jahrgänge 1-10) und das Schulzentrum am Stern (Jahrgänge 1-13). Diese Schulen sind stark übernachgefragt; sie alle müssen Jahr für Jahr vielen Kindern absagen.
Der Mangel an reformpädagogischen Schulplätzen betrifft die Grundschule, die Mittelstufe und die Oberstufe. Bei den Grundschulen gibt es ein breites Angebot an Reformschulen in privater Trägerschaft. Sie stehen jedoch nur den Kindern offen, deren Eltern die Schulgebühren bezahlen wollen und können. Auch aus Gründen der Chancengleichheit sind daher mehr staatliche Grundschulen mit reformpädagogischem Profil notwendig. Ab der 7. Klasse bieten dann nur noch die Montessori-Oberschule und das Schulzentrum am Stern Schulplätze mit reformpädagogischem Profil an und das Abitur ist nur im Schulzentrum am Stern möglich. Die Plätze dort reichen schon heute nicht aus, um allein die Schülerinnen und Schüler der eigenen Schule und der Montessori-Oberschule Potsdam-West aufzunehmen.
Fazit: Die Landeshauptstadt Potsdam muss neue Reformschulen eröffnen, die Kinder in den Jahrgangsstufen 1, 7 und 11 aufnehmen. Nur so kann die Verwaltung die große Nachfrage der Potsdamer Familien nach solchen Plätzen decken.
Reason
Reformpädagogische Konzepte und Unterrichtsmethoden erlauben es Schülerinnen und Schülern, sich selbständig Wissen anzueignen. Das eigenverantwortliche Lernen bewahrt die Neugier und die Bereitschaft, sich auf veränderte Rahmenbedingungen einzulassen. In einer Welt im Wandel ist dies besonders wichtig. Wir wissen heute nicht, wie die Welt von morgen aussehen wird. Zugleich wird mit gelebter Inklusion die soziale Verantwortung und ein gutes Verhältnis zu Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf gefördert. Das Bewusstsein, beim gemeinsamen Lernen auf die Leistungen und nicht auf die Schwachstellen zu schauen, bildet eine weitere gute Grundlage für das spätere Arbeitsleben in einer sich wandelnden Arbeitswelt. Zugleich zeigen die an den reformpädagogischen Schulen erreichten Abschlüsse, dass die Konzepte erfolgreich sind.
Konzepte von staatlichen Potsdamer Reformschulen finden Sie zum Beispiel hier:
https://grundschule-am-jungfernsee.de/
https://www.potsdam-montessori.de/konzept
https://schulzentrum-am-stern.de/so-arbeiten-wir/schulprogramm
Reformschulen sind für viele Familien die richtige Wahl im Schulsystem. Sie sind auch ein wichtiger Baustein in der Antwort auf den herrschenden Bildungsnotstand und für mehr Chancengerechtigkeit. Denn hier schaffen mehr Kinder den Übergang zur Sekundarstufe II als an Oberschulen und Gesamtschulen üblich.
Der Elternwunsch nach Reformschulplätzen wird in der Potsdamer Schulentwicklungsplanung bisher zu wenig berücksichtigt. Kriterien sind lediglich die Schulformen (Oberschulen, Gesamtschulen und Gymnasien). Hier muss die Verwaltung umdenken, um dem Wunsch vieler Potsdamer Familien besser gerecht zu werden.
*Der Kreiselternrat hat Daten zur Übernachfrage nach Schulplätzen im Ü7-Verfahren zum Schuljahr 2022/23 über eine Anfrage nach dem AIG erfragt. Die Antworten der Reformschulen belegen die Übernachfrage:
Schulzentrum am Stern: https://fragdenstaat.de/anfrage/ue7-verfahren-zur-aufnahme-im-schuljahr-2022-2023-1/
Montessori-Oberschule: https://fragdenstaat.de/anfrage/ue7-verfahren-zur-aufnahme-im-schuljahr-2022-2023-9/
Die Antwort des Bildungsministeriums zum Anwahlverhalten im Ü7-Verfahren zum Schuljahr 2023/24 steht seit Februar 2024 aus: https://fragdenstaat.de/anfrage/1-datenabfrage-zum-ue7-verfahren-2023/
In den reformpädagogisch geprägten Schulen ist bekannt, dass es erneut eine erhebliche Übernachfrage gab.
Potsdam als Schulträger kann für neue Schulen auch eine generelle Konzeptrichtung vorgeben. Das Konzept kann dann bereits in der baulichen Planung berücksichtigt werden, wie das beim Positivbeispiel Schulzentrum am Stern geschehen ist.
Diese Petition wurde initiiert von:
Potsdam bewegt Bildung e.V.
Wolfram Kolodziej und Peter Hofmann, Schulelternsprecher (Montessori-Oberschule)
Eileen Hoffmann, Schulelternsprecherin (Grundschule Am Jungfernsee)
Dr. Ulf Rosner, Schulelternsprecher (Schulzentrum am Stern)
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Am 6. September berät die Stadtverordnetenversammlung die Beschlussvorlage 23/SVV/0880 “Anpassung der Integrierten Kita- und Schulentwicklungsplanung 2021 bis 2026” vom 28.08.2023.(egov.potsdam.de/public/wicket/resource/org.apache.wicket.Application/doc2544919.pdf).
Wir haben dazu heute eine Stellungnahme veröffentlicht und den Stadtverordneten übersandt. Darin kritisieren wir insbesondere die lückenhafte Bedarfsanalyse, die unter anderem die Unterversorgung mit reformpädagogischen Angeboten ignoriert. -
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Änderungen an der Petition
on 30 Aug 2023
Debate
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region: North Rhine-Westphalia
Why people sign
Potsdam
Unsere Tochter wurde bisher durchgehend hervorragend reformpädagogisch in ihrer Entwicklung begleitet: reformpädagogische Krippe mit Familien aus 23 Nationen an einer Hochschule und reformpädagogischer integrativer KiGa eines Kinderneurologischen Zentrums jeweils in Rheinland-Pfalz, reformpädagogische Grund- & Oberschule in Potsdam - leider nur Kl 1-6-10 möglich. Unsere Tochter (12J, 7.Kl) wünscht sich sehr, dass sie ihr Abitur auch reformpädagisch ablegen kann, da sie durch das Konzept, das Menschenbild und die Schulgemeinschaft essentielle Selbstwirksamkeits- und Selbststeuerungserfahrungen macht, die in ihr immer wieder neues Interesse und Freude am Lernen und Forschen wecken.
Bitte unterstützen Sie diesen intrinsischen Forschergeist unserer Potsdamer Kinder - vielen Dank!
Nuthetal
Meine Kinder sind schon erwachsen und selbst Eltern.
Die Zukunft meiner Enkelkinder liegt mir sehr am Herzen.
Eine Bedürfnis orientierte Bildung stellt nun einmal die Basis für die Zukunft und das Leben meiner Enkelkinder dar.
Potsdam
Vater von drei Kindern ....
Reformschulen und deren Pädagogik als adäquates Mittel gegen stupiden Frontalunterricht und deren abhanden kommen der Motivation unserer Schüler
Itzehoe
Reformschulen sind in Potsdam unterpräsentiert, vor allem diejenigen, die kein Schulgeld verlangen und alle Bevölkerungsgruppen, unabhängig ihrer sozialen Herkunft, berücksichtigen und den gymnasialen Schulabschluss ermöglichen(siehe Schulzentrum am Stern, Klassen 1-13).
Potsdam
Meine Kinder sind am einer der drei Reformpädagogischen Schulen in Potsdam.