07.01.2024, 23:22
Liebe Menschen, die Ihr/Sie die Petition „Revitalisierung Ihme-Zentrum“ unterschrieben habt,
nach längerer Zeit hier wieder ein Bericht über den Sachstand:
Das Insolvenzverfahren gegen den 80%-Großeigentümer PIZ/Windhorst: Es gibt noch keine konkreten Ergebnisse. Interessant ist der beiliegende Artikel in HAZ/NP aus dem November. Der Insolvenzverwalter übernimmt einige Gesichtspunkte unserer Denkschrift, nicht aber das als Anlage noch einmal beigefügte aus unserer Sicht notwendige Gesamtkonzept einschl. städtebaulicher Lösung für die Sockelgeschosse. Die Gefahr ist, dass der Insolvenzverwalter einzelne wirtschaftlich tragfähige PIZ-Flächen verkauft, um Geld für die Gläubiger und sein Honorar in die Kasse zu bekommen, die unwirtschaftlichen PIZ-Anteile und die Gemeinschaftsflächen in den Sockelgeschossen jedoch unsaniert bleiben und immer mehr zum Slum werden.
Die Medienberichterstattung war in der letzten Zeit unterschiedlich: Beiliegend ein Artikel über zwei Mieter:innen, die gerne eine Wohnung kaufen möchten (beide sind Vorstandsmitglieder des Vereins Zukunftswerkstatt e.V.); Einen relativ kritischen Film gab es beim NDR III in der Sendung Panorama: www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Ihme-Zentrum-Hannover-Erst-die-Hoffnung-dann-die-Pleite,panoramadrei4556.html
Das Problem von erhöhten Hausgeldumlagen für die Mieter:innen, wenn die PIZ nicht zahlt, ist noch unklar: Die für November angekündigte WEG-Eigentümerversammlung, wo ein „Notwirtschaftsplan“ beschlossen werden sollte, wurde von der Hausverwaltung verschoben und soll jetzt wahrscheinlich im Februar stattfinden.
Zum Schluss ein persönliches Wort: Ich engagierte mich seit 2017 für die Revitalisierung des Ihme Zentrums und habe die Petition initiiert, die 798 Personen unterschrieben haben. Schweren Herzen habe ich mich aber jetzt entschlossen, meine Aktivitäten zur Unterstützung der Mieter:innen und Eigentümer:innen in dem Gebäudekomplex einzustellen und meine ehrenamtliche Tätigkeit bei anderen Projekten sinnvoller einzusetzen. Die Gründe:
1) Ich stelle fest, dass die Arbeit der Zukunftswerkstatt von der überwiegenden Zahl der ca. 30 Haussprecher*innen, die die Wohnungseigentümer*innen repräsentieren, nicht akzeptiert und unterstützt wird. Die fehlende Bereitschaft der meisten Sprecher*innen, sich am neu gegründeten Runden Tisch zu beteiligen, ist ein Indiz dafür.
2) Die Stadt Hannover ist trotz vielfacher Anregungen zu keiner Zusammenarbeit bereit.
3) Der Insolvenzverwalter war in einem Gespräch, um das ich gebeten hatte, nicht an meiner erworbenen Expertise interessiert.
4) Das Insolvenzgericht hat abgelehnt, dass ich die zehn kleinen Gewerbeeigentümer*innen im Gläubigerausschuss vertrete (Ich hatte von 85 % der Stimmrechte dieser Eigentümergruppe, die von der Insolvenz besonders hart betroffen ist, eine Vollmacht).
Mein Eindruck ist, dass die Situation im Bereich der Ihmezentrum-Sockelgeschosse erst noch viel schlimmer werden muss, ehe „die Politik“ und auch die Mehrheit der Bewohner:innen aufwachen: Das Ihmezentrum besteht nicht nur aus schönen Wohnungen in den Obergeschossen mit relativ günstigen Mieten. Es ist auch ein ganzes Stadtquartier mit erheblicher Ausstrahlung in die benachbarten Stadtteile. Zur Revitalisierung dieses Stadtquartiers wird zwingend ein Sanierungsverfahren mit den juristischen und finanziellen Mitteln des Städtebaurechtes benötigt, doch die Einsicht dazu ist heute noch nicht genügend vorhanden.
Am Herzen liegt mir der Fortbestand der des Kultur- und Kommunikationszentrums Zukunftswerkstatt, denn dieses hat in den sechs Jahren seines Bestehens eine gute, wichtige Arbeit gemacht und auch das jetzige Team ist engagiert und kreativ. Daher werde ich die Funktion eines der drei Geschäftsführer der Ihmeplatz-7E-GmbH weiter wahrnehmen.
Mit meinem „Ausstieg“ endet jetzt auch die Homepage der Petition und ich werde sie demnächst abmelden.
Herzliche Grüße
Hans Mönninghoff
gmbh@ihmezentrum.info
Kontakt zur Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum e.V.: Vorstand@ihmezentrum.info