Region: Sachsen
Bildung

Einheitliches Konzept für den digitalen Unterricht an sächsischen Schulen

Petition richtet sich an
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
8.102 Unterstützende 7.836 in Sachsen

Sammlung beendet

8.102 Unterstützende 7.836 in Sachsen

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 31.12.2022
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

16.05.2021, 18:44

Liebe Unterstützer*innen,

unsere Gesellschaft verspielt ihr wichtigstes Kapital – die Zukunft unserer Kinder. Seit Jahren sind die Mängel des deutschen Bildungssystems bekannt; in der Pandemie wurden sie nun für alle zuhause erlebbar und teilweise sogar noch verstärkt.

Seit fünf Monaten machen wir auf diesen Zustand aufmerksam, seit fünf Monaten beobachten wir aufmerksam die Lage, bekommen wir Erfahrungsberichte von Eltern aus ganz Sachsen – aber es bewegt sich einfach nichts. Mittlerweile haben wir in unseren wöchentlichen Updates die sächsische Bildungsmisere von allen Seiten beleuchtet. Mit über 7.000 Unterstützer*innen verstehen wir uns als Lobby unserer Kinder. Dabei sind wir weder gegen Lehrer*innen noch Schulleiter*innen – uns ist bewusst, unter welchen schlechten Bedingungen sie gerade versuchen, ihren Job zu machen. Und doch muss hier kurz einmal angemerkt werden, dass die Lehrer*innen und Pädagog*innen zu keinem Zeitpunkt um ihr Gehalt fürchten mussten. Auch nicht diejenigen, die sich hinter der „Wir-können-so-nicht-arbeiten“-Haltung und der „Wir-sind-nur-für-Präsenzunterricht-ausgebildet“-Einstellung verstecken konnten.

Seit der ersten Pisa-Studie 2000 hat sich nicht wirklich viel getan, obwohl sie unsere Gesellschaft damals so schockiert hat. Schon da hätten wir mit der Digitalisierung und einer klaren Reform der Bildungsinhalte anfangen müssen. Doch die Mühlen der Ministerien, Verwaltungen und Behörden mahlen zu langsam. Sie sind zu sehr auf kommunale Einzelentscheidungen ausgerichtet. Liebe Petitions-Unterstützer*innen, es ist an der Zeit, etwas zu tun: Wir müssen dafür sorgen, dass die schlechte Bildung unserer Kinder nicht wieder hinter aktuellen Debatten verschwindet, nur weil die Inzidenzzahlen sinken. Es reicht nicht, nur die Corona- und Klimadebatten zu führen.

Denn Investitionen – oder eben ausbleibende Investitionen – in das Bildungssystem spüren wir erst in etwa 15 Jahren. Wir müssen also einerseits klar erkennen, dass die Erkenntnisse der Pisa-Studie von 2000 nichts bewirkt haben. Andererseits muss uns klar sein, dass es 2035 nicht viel besser aussehen wird, wenn wir uns heute nicht für die überfällige Reform unseres Bildungssystems engagieren.

Die Corona-Pandemie hat noch etwas deutlich gemacht: Das deutsche Bildungssystem arbeitet nicht präventiv und nachhaltig ausgerichtet. Es orientiert sich ganz an unserem kapitalistischen Prinzip, bei dem kurzfristige Profite zählen. Doch die Bildung erzielt erst langfristig Profite, indem sie der Gesellschaft und Wirtschaft gut gebildete Arbeitnehmer*innen, Gründer*innen, Wissenschaftler*innen und Lehrer*innen “liefert”. Allerdings verursacht das natürlich Kosten – und im Sinne des kapitalistischen Ansatzes müssen Ausgaben so gering wie möglich gehalten werden. Hier wird klar: Bildung kann nicht nach rein wirtschaftlichen Prinzipien funktionieren. Genau das haben Bund und Länder jedoch seit dem Ausbruch der Pandemie getan. Kultur und Bildung, zwei volkswirtschaftlich wenig relevante Profit-Bereiche, wurden massiv eingeschränkt – die großen Wirtschaftsbranchen dagegen kaum bis gar nicht. Wir sind nicht gegen Hilfen für unsere Unternehmen, wir möchten nur nicht, dass dabei die Bildung auf der Strecke bleibt.

Genau das ist aber passiert – und passiert auch weiterhin. Seit einem Jahr hat sich nichts getan. Weder wurden Sanitäranlagen renoviert – ihr erinnert euch: das erste große Thema im ersten Lockdown im März 2020 – noch wurde die Digitalisierung vorangetrieben. Auch wurden die Lehrpläne nicht auf die neue Situation angepasst oder umgestellt.

Je schneller wir es jetzt schaffen, die 12.000 Unterschriften unserer Petition zusammen zu bekommen, um so schneller machen wir wieder auf die schlechte Bildung unserer Kinder aufmerksam. Helft mit, dass das Thema Bildung nicht wieder in der Versenkung verschwindet. Dass in fast ganz Sachsen Schulen und Kitas geschlossen waren und Kinder wieder in der häuslichen Lernzeit lernen mussten, wird von uns allen fast schon desillusionierend hingenommen. Doch was unseren Kinder gerade passiert, ist keine Lapalie, die mit wahllos und übereilt zusammengestrichenen Lehrplänen aufgeholt werden wird.

Unterstützt uns also weiter – für die Bildung eurer Kinder, Enkel*innen, Patenkinder, Freund*innen und Verwandten.

Herzliche Grüße


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