Region: Sachsen
Bildung

Einheitliches Konzept für den digitalen Unterricht an sächsischen Schulen

Petition richtet sich an
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
8.102 Unterstützende 7.836 in Sachsen

Sammlung beendet

8.102 Unterstützende 7.836 in Sachsen

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 31.12.2022
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

14.02.2021, 20:38

Liebe Unterstützer*innen,

mit fast 3.800 Unterschriften sind wir bei Open Petition mittlerweile auf Platz drei der sächsischen Petitionen angekommen. Das heißt auch, wir haben nach etwas mehr als einem Monat über 30% der notwendigen Unterschriften erhalten. Wenn jede*r von uns mindestens drei weitere Unterschriften sammelt, haben wir das notwendige Quorum von 12.000 Stimmen erreicht. Uns bleiben noch 55 Tage. Erzählt also weiterhin euren Freund*innen, Verwandten, Bekannten, Kolleg*innen und Vereinsmitgliedern von der Petition. Lasst auch eure Kinder unterschreiben und bittet sie, die Petition in ihren Klassen-Chats zu teilen. Jede Unterschrift zählt.

Was ist in der letzten Woche passiert? Wir hatten Besuch vom ZDF. Am Dienstagabend gab es einen Frontal 21-Beitrag mit uns (www.zdf.de/politik/frontal-21/corona-generation-schulchaos-ohne-ende-102.html) der gezeigt hat, dass die Digitalisierung in den Schulen in ganz Deutschland hinterherhinkt. In vielen Medien-Beiträgen kritisieren Fachleute mittlerweile flächendeckend die individuelle Entscheidungsgewalt der Schulleitungen. Eine Folge ist häufig die Überforderung der Lehrer*innen sowie ein Flickenteppich bei der Umsetzung der Vorgaben der Kultusministerien.

Im Austausch mit Lehrer*innen und der Lehrergewerkschaft ist uns in den vergangen Wochen klar geworden, dass für viele Lehrer*innen vor allem die rechtliche Sicherheit fehlt. Das erklärt auch die unterschiedlichen Arbeitsweisen und zeigt einmal mehr, dass einheitliche Qualitätsstandards genauso fehlen, wie die damit verbundenen Kontrollinstrumente. Denn was nützt es, dass in Sachsen bereits seit 2017 ein Konzept zur Digitalisierung und Medienbildung in Schulen existiert, wenn dieses bis heute nicht flächendeckend umgesetzt wurde. Unter diesem Versäumnis müssen aktuell Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern gleichermaßen leiden mit dem Ergebnis, dass sächsische Schüler*innen immer weiter abgehängt werden.

Die öffentliche Debatte dreht sich aktuell allzu oft um kurzfristige Reparaturmaßnahmen (z. B. Abiturprüfungen verschieben, Prüfungsniveau senken, ein extra Schuljahr einführen, zusätzliche Förderlehrer einstellen, etc.), statt Bildung neu zu denken. Wir müssen das so genannte „verlorene Jahr“ als Chance begreifen und endlich einen großen Schritt machen und die Schule modernisieren.

Mit der nun beschlossenen Öffnung der Grundschulen in Sachsen, steigt nicht nur das Infektionsrisiko für alle Beteiligten, es vergeht auch die Möglichkeit, dass Grundschulpädagogen sich tatsächlich mit den Inhalten und Methoden des digitalen Lernens auseinandersetzen müssen. Anstatt sich auf die Digitalisierung und Unterrichtskonzepte des Fernunterrichts zu konzentrieren, erleben Kinder und Lehrer*innen nun einen ständigen Wechsel von beiden Unterrichtsarten. Die Belastung der Lehrer*innen steigt. Damit können sie dem Bildungs- und Erziehungsauftrag noch weniger gerecht werden. Die Auswirkungen auf die Qualität des Unterrichts können wir aktuell nur erahnen.

Die weiterführenden Schulen bleiben in Sachsen auch weiterhin im Fernunterricht. Mittlerweile sitzen unsere Kinder in den weiterführenden Schulen die achte Woche alleine zu Hause, ohne dass es eine einheitlich Qualität ihres Unterrichts gibt. Sie erarbeiten sich ihren Schulstoff im Selbststudium – eine Kompetenz welche noch nicht einmal mache*r Student*innen erworben hat. Der künftig angestrebte Wechselunterricht steigert die Arbeitsbelastung der Lehrer zusätzlich und die eigentliche Wissen- und Kompetenzvermittlung wird weiter leiden.

Die Bildungsschere in Deutschland geht immer weiter auseinander. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir in Zukunft auf alle Kinder dieses Landes angewiesen sind. Daher sollten wir uns als Lobby unserer Kinder stark machen – auch für all jene Kinder, die aufgrund ihrer sozialen Herkunft schon jetzt abgehängt werden. Auch dafür steht diese Petition.

Herzliche Grüße,

Isabel Geyer


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