09.01.2025, 13:42
Windkraft im Wald: Flut-Beschleuniger und Öko-Falle
Die geplante Errichtung von Windrädern im Olefer Kirchenwald auf dem Wackerberg steht exemplarisch für die gravierenden ökologischen und sozialen Risiken von Windkraftprojekten in Waldgebieten. Insbesondere in der Region um den Wackerberg, die 2021 von einer verheerenden Flutkatastrophe betroffen war, könnten Windräder als Flut-Beschleuniger wirken und das Risiko zukünftiger Überschwemmungen erheblich erhöhen.
Ökologische Risiken: Störung des Wasserkreislaufs
Windkraftanlagen erfordern massive Eingriffe in die Natur. Betonsockel und breite Zufahrtswege führen zur Bodenversiegelung und -verdichtung, wodurch die natürliche Wasserspeicherung der Waldböden erheblich beeinträchtigt wird. Statt Regenwasser aufzunehmen, verstärken versiegelte Flächen den Oberflächenabfluss und lassen kleine Wasserläufe in kürzester Zeit zu reißenden Strömen anschwellen. In Kombination mit der steilen Topographie rund um den Wackerberg erhöht dies das Überschwemmungsrisiko in den tiefer gelegenen Tälern von Urft, Olef und Schleiden drastisch. Dies zeigt sich besonders fatal in Regionen, die bereits durch extreme Regenereignisse, wie 2021, schwer getroffen wurden.
Verlust an Biodiversität und Kohlenstoffspeicherung
Die Wälder am Wackerberg sind nicht nur essenziell für den Hochwasserschutz, sondern auch wertvolle Lebensräume für geschützte Arten wie die Europäische Wildkatze, Fledermäuse und den Rotmilan. Die Zerstörung dieser Ökosysteme würde die lokale Biodiversität massiv beeinträchtigen und die Klimabilanz der Region verschlechtern. Intakte Waldböden speichern Kohlenstoff; ihre Versiegelung durch Windkraftprojekte setzt diesen frei und schadet dem Klima mehr, als es vermeintlich schützt.
Menschliche und wirtschaftliche Folgen
Windkraftanlagen in Waldgebieten beeinträchtigen die Lebensqualität der Anwohner erheblich. Schattenwurf, Infraschall und nächtliche Beleuchtung belasten das Wohlbefinden. Gleichzeitig führen die Anlagen zu einem Wertverlust von Immobilien und schädigen den Tourismus, der in der Eifelregion eine zentrale wirtschaftliche Rolle spielt.
Der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt
Der Wackerberg ist ein hochsensibles Gebiet mit einer Vielzahl an kleinen Wasserläufen, die bei der Flut 2021 maßgeblich zur Katastrophe beitrugen. Bereits geringe zusätzliche Eingriffe könnten das Gleichgewicht kippen. Windräder in solchen Gebieten wirken wie ein „letzter Tropfen“, der die Überschwemmungsgefahr steigert und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit der Landschaft weiter schwächt.
Ethische Verantwortung und Bewahrung der Schöpfung
Die katholische Kirchengemeinde Olef, die den größten Teil des Waldes am Wackerberg besitzt (400 Hektar), steht vor einer wegweisenden Entscheidung. Soll der Kirchenwald verpachtet werden, um kurzfristige finanzielle Gewinne zu erzielen, oder bleibt er ein Symbol für die Bewahrung der Schöpfung? Eine Verpachtung würde nicht nur die ursprünglichen Absichten der Spender verraten, sondern auch das Risiko zukünftiger Flutkatastrophen deutlich verstärken und damit Schäden an Leib, Leben und Eigentum der Menschen billigend in Kauf nehmen.
Ein ökologischer Ablasshandel
Windkraftanlagen im Wald sind keine nachhaltige Lösung für den Klimawandel, sondern eine kurzsichtige Maßnahme mit weitreichenden negativen Folgen. Gerade in Regionen wie dem Wackerberg, die bereits von Naturkatastrophen gezeichnet sind, müssen ökologische, soziale und ethische Werte Vorrang haben. Die Verantwortung, die Schöpfung zu bewahren und zukünftige Generationen zu schützen, sollte über kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen stehen.
Wenn ein Kirchenvorstand heute die Verpachtung des eigenen Waldes an Windkraft-Betreiber erwägt und diese Transaktion mit Hinweis auf den weltweiten Klimawandel verteidigt, handelt es sich um nichts anderes als eine Art moderner ökologischer Ablasshandel.
Das Original-Drehbuch ist bekanntermaßen schon vor 500 Jahren katastrophal gefloppt. Damals wurde das Geld der armen Sünder für den Neubau des Petersdoms in Rom gebraucht, und Martin Luther war der Spielverderber.