21.02.2025, 14:32
Liebe Freunde,
vor einer Woche hat die Bezirksregierung Köln die Offenlegung der Windkraftpläne beendet. Laut Webseite gab es 706 Stellungnahmen, eine Pressemitteilung spricht sogar von über 2.500. Diese beziehen sich auf alle Windvorranggebiete im Regierungsbezirk, nicht nur auf den Wackerberg.
--- Wie geht es nun weiter? ---
Die Verwaltung prüft die Relevanz jeder einzelnen Einwendung, was Wochen oder Monate dauern kann. Angesichts der großen Anzahl ist es unwahrscheinlich, dass alle Standorte einfach „durchgewunken“ werden. Möglicherweise werden weitere Gutachten angefordert oder einzelne Gebiete aus dem Regionalplan gestrichen – in diesem Fall müsste die Offenlegung wiederholt werden.
--- Wie verhalten sich Investoren und Grundeigentümer? ---
Windkraft-Projektierer versuchen aktuell, mit den Grundstückseigentümern Vorverträge abzuschließen, um sich die Flächen zu sichern. Gebaut wird jedoch meist erst nach rechtssicherer Genehmigung – dazu gehört im Kreis Euskirchen auch das OK der Unteren Immissionsschutzbehörde (ja, die heißt wirklich so).
--- Und die katholische Kirchengemeinde Olef? ---
Wäre der Wackerberg ein großes Einkaufszentrum, dann wäre die Olefer Kirche der Ankermieter - ca. 450 Hektar Kirchenwald ist das mit Abstand größte "Filetstück" und generiert schon jetzt mehrere hunderttausend Euro Erlöse aus der Forstwirtschaft pro Jahr. Die Nachbargemeinden Dahlem, Hellenthal und Schleiden bilden mit Olef einen "pastoralen Raum" und sind finanziell wohl nicht ganz so gut aufgestellt. Eine zusätzliche Verpachtung würde weitere Gelder bringen – sofern sie kirchenrechtlich entsprechend verteilt werden dürfen.
--- Welche Rolle spielt Pfarrer Thomas Schlütter? ---
Er ist erst seit Ende 2023 auf dem Posten, "the new kid in town". Von Insidern wird Schlütter beschrieben als ein intelligenter Mann, der vom Bistum Aachen in die Eifler Provinz als "Abwickler" entsandt wurde, um die Gemeinden - und vor allem ihre Finanzen - zu konsolidieren. Öffentlich, z.B. in Zeitungsinterviews, betont er finanzielle Engpässe der Kirche (»Wir sind pleite!«), unterschlägt dabei aber den wertvollen Grundbesitz und bestehende Erträge. Zu den Windkraft-Plänen schweigt er oder schiebt die Verantwortung auf staatliche Stellen, während er gleichzeitig die Naturzerstörung relativiert.
Der Pfarrer ist Chef im Kirchenvorstand, kann aber nicht allein entscheiden. Er hat den ehrenamtlichen Mitgliedern klar gemacht, dass die Zusatzeinnahmen notwendig sind und auch vom Bistum Aachen eingefordert werden.
Zuständig für den Waldbesitz der Gemeinde Olef ist Friedhelm Weimann aus Nierfeld, Polizeihauptkommissar und Leiter der Mordkommission im Kreis Euskirchen. Im Beruf steht er den richtig schweren Jungs gegenüber, im Ehrenamt müsste er es mit Pfarrer und Bischof aufnehmen – aber die spielen aber in einer ganz anderen Liga.
Das Bistum Aachen wiederum versucht, Dampf aus dem Kessel zu nehmen. Es werden Gerüchte gestreut, es sei noch ein anderer Standort im Rennen (Garzweiler), und im Übrigen würde man auf dem Wackerberg erst einmal mit nur einem einzelnen Windrad anfangen.
--- Was ist der nächste Schritt? ---
Durch die vielen Einwendungen haben wir Zeit gewonnen, mehr nicht. Entscheidend ist nun, den Grundeigentümern – vor allem der katholischen Kirche und später der Gemeinde Kall – klarzumachen, dass eine Verpachtung an Windkraft-Betreiber keine Option ist. Die Kirche bleibt der schwierigste Gegner – hier müssen wir entschlossen weiter Druck machen!
--- Die neue Kampagne: Steter Tropfen höhlt den Stein ---
Die katholische Kirche ist wohl die Institution in Deutschland mit dem höchsten Aufkommen an "unfreundlicher Post" – auf Platz 1 mit großem Abstand vor dem Finanzamt.
Manche, die austreten wollen, begründen ihren Schritt gegenüber Pfarrer oder Bischof, andere regen sich über den nächsten Missbrauchsskandal in ihrem Umfeld auf, einige wiederum fragen nach Einrichtungstipps im Stil von Franz-Peter Tebartz-van Elst, dem ehemaligen Bischof von Limburg mit dem Faible für elegante Badezimmerausstattung.
In der Kirche hat sich mit der Zeit eine gewisse Abgebrühtheit – neudeutsch: Resilienz – entwickelt: Kritische Post wird freundlich beantwortet (wenn überhaupt), Konsequenzen daraus zieht man aber nicht.
Das funktioniert aber nur bis zu einem gewissen Punkt, irgendwann wird der Druck zu hoch und der Preis auch, den die katholische Kirche in der öffentlichen Wahrnehmung für ihr Verhalten zahlt.
Deshalb startet jetzt unsere gezielte Kampagne mit direkter Ansprache der kirchlichen Entscheidungsträger vor Ort und beim Bistum Aachen.
Wie das funktioniert?
Alle Details – Ansprechpartner, Argumente, Formulierungsvorschläge – findet ihr in der beiliegenden »Gebrauchsanweisung«.
Jede Stimme (und jede Email) zählt – lasst uns gemeinsam den Kirchenwald retten!
Beste Grüße und ein schönes (Wahl-)Wochenende,
Manfred Kanzler, Initiative Windpark Wackerberg