10/08/2023, 09:11
Liebe Unterzeichnende,
über 200 Jahre alte Eichen, ein geschützter Fluss und Auen, zahlreiche bedrohte Tierarten: Die Binnenheide am Niederrhein ist ein Erholungsort für Anwohner*innen, umfasst Naturschutzgebiete und landesbedeutsame, durch FFH- und Natura2000 Biotopverbund geschützte Bereiche. Doch im Herbst rollen hier die Bagger an – die Landesregierung lässt eine neue Straße bauen. Die Binnenheide wird zerstückelt, 17 Hektar gänzlich zerstört. Das sind 24 Fußballfelder. Ein Desaster für Mensch und Natur.
Aber die Straße durch die Binnenheide ist nur eines von zahlreichen Neubauprojekten, die im Bereich Natur und Umwelt hoch konfliktreich sind! Das Problem: Jeder neue Kilometer Asphalt verschärft die Klimakrise – mehr Straßen führen nachweislich zu mehr Verkehr.[1] Doch während die Regierung viel Geld in neue Vorhaben pumpt, warten gleichzeitig Hunderte Straßen und Brücken in NRW weiter auf Sanierung. Essentielle Infrastruktur verfällt zusehends.[2]
Dabei wäre eine andere Verkehrspolitik in Nordrhein-Westfalen möglich – Verkehrs- und Wirtschaftsministerium sind in grüner Hand. Und: Die Partei hat versprochen, für mehr Umwelt- und Klimaschutz zu sorgen. Dass sie das auch in der Koalition durchsetzen will, beteuert sie immer wieder – zuletzt auf dem NRW-Parteitag im Juni.[3]
Daran erinnern Fridays for Future NRW und mehrere Bürgerinitiativen die Grünen jetzt. Mit einer Petition auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, fordern sie Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer sowie Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur auf: Setzt endlich auf eine zukunftsfähige Verkehrspolitik!
Unterstütze die Petition mit deiner Unterschrift, damit die Landesregierung alle unnötigen Neubauprojekte stoppt.
Unterzeichne jetzt für Sanierung statt Neubau:
weact.campact.de/petitions/verkehrsinfrastruktur-sanieren-vor-neubau-prioritaten-andern
Rund 20 Jahre lebte Claudia Blauert in Kevelaer, zu dieser Stadt gehört die Binnenheide. Ihr liegt die Naturlandschaft am Herzen, deshalb kämpft sie mit ihrer Bürgerinitiative gegen den Bau der Straße. „Wir stecken mitten in der Klimakrise, da baut man keine neuen Straßen. Verantwortungsvolle Politiker*innen müssen das erkennen“, sagt die 55-Jährige.
Tatsächlich ist NRW schon jetzt Stauland Nummer eins.[4] Neue Straßen lösen das Problem nicht; stattdessen muss das bestehende Verkehrsnetz instandgesetzt werden. Doch die Projekte stauen sich – allein 300 Brücken sind marode.[2] Verkehrsminister Krischer will der Sanierung eigentlich Vorrang geben, erste Vorhaben hat er bereits angestoßen.[5] Doch für mehr fehlen ihm die Mittel.[1] Hier wäre das Geld, das die Landesregierung für neue Straßen eingeplant hat, viel besser aufgehoben.
Claudia Blauert und ihre Gruppe, weitere Bürgerinitiativen, Fridays for Future NRW – sie alle protestieren gegen neue Straßen und für mehr Klimaschutz. Mit einer gemeinsamen Petition auf WeAct bündeln sie nun ihre Aktivitäten. Je mehr Unterschriften zusammenkommen, desto größer der Druck auf Mona Neubaur und Oliver Krischer. Unterschreibe jetzt und mach den grünen Minister*innen klar: Sanieren vor Neubau!
Lies unsere Forderungen und unterzeichne jetzt für Sanierung vor Neubau:
weact.campact.de/petitions/verkehrsinfrastruktur-sanieren-vor-neubau-prioritaten-andern
[1] „Baut Volker Wissing Straßen, die keiner braucht?“, Spiegel Online, 25. August 2023
[2] „Alarmierender Sanierungsbedarf an Brücken und auf Straßen“, Süddeutsche Zeitung Online, 24. Februar 2023
[3] „Heizungsstreit und Artenvielfalt: So war der Parteitag der NRW-Grünen am Samstag“, WDR Online, 3. Juni 2023
[4] „NRW bleibt Stau-Land Nr. 1 – und laut ADAC wird 2023 noch schlimmer“, WDR, 2. Februar 2023
[5] „Minister Oliver Krischer: Investitionen in den Erhalt der Straßeninfrastruktur sichern Wirtschaftsstandort“, Pressemitteilung der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, 5. April 2023
[6] „Ortsumgehung Kevelaer – OW1“, Website der Stadt Kevelaer, eingesehen am 11. September 2023
[7] „Lokalzeit Duisburg“, WDR, 16. Oktober 2018
Vielen Dank und freundliche Grüße