06/17/2019, 14:27
Nachdem die Feldhamster vergrämt oder getötet wurden, stellt sich nun die Stadt Hanau als Retter der Natur da.
Liebe Feldhamsterfreunde ,
dieser Artikel ist nicht nur geschönt, sonder entspricht nicht der Wahrheit. Die Feldhamster AG kam bei Ihren diesjährigen Kartierungen auf ein Komplett anderes Ergebniss.
Feldhamster und Co.: Konzept zum Erhalt von Offenlandarten
MITTELBUCHEN
????Nicht nur für Feldhamster will die Stadt Hanau etwas tun. Ihr Konzept soll alle sogenannten Offenlandarten schützen. Foto: Thomas Seifert
MITTELBUCHEN. DIE STADT HANAU ENTWICKELT IN MITTELBUCHEN EIN KONZEPT ZUM SCHUTZ GEFÄHRDETER SOGENANNTER OFFENLANDARTEN, WOZU BEISPIELSWEISE FELDHAMSTER, FELDLERCHE, FELDHASEN UND REBHÜHNER GEHÖREN.
Artikel vom 13. Juni 2019 - 10:32
„Damit stemmen wir uns gegen den Trend der immer intensiveren Landwirtschaft mit Herbizid- und Pestizideinsatz“, sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky in der jüngsten Sitzung des Struktur- und Umweltausschusses der Stadtverordnetenversammlung. In der Sitzung gab die Untere Naturschutzbehörde einen Sachstandsbericht zum Erhalt natürlicher Lebensräume für Feldarten, informiert die Stadt in einer Mitteilung.
BEGEISTERUNG DES OB
Kaminsky bezeichnete diesen Offenland-Tierartenschutz als „außergewöhnlich und durch die neue Wohnbebauung in Mittelbuchen-Nordwest weiter gestärkt.“ Denn bevor die erste Baggerschaufel bewegt werden konnte, musste die Stadt Hanau Ausgleich für die dort lebenden Feldhamster schaffen und sichert das für mindestens 30 Jahre zu. Dafür wies sie im Norden des Stadtteils Kompensationsflächen aus, wie es das Natur- und Artenschutzrecht verlangt.
„Es hat sich gezeigt, dass dieses neue Lebensraumangebot für Feldhamster und Feldlerche funktioniert“, sagte der OB im Ausschuss. Ein eigens dafür gewonnener Landwirt bewirtschaftet die rund zwei Hektar Gesamtfläche seit Herbst 2017 hamster- und feldlerchengerecht. Er hatte zu Beginn Unkräuter durch Hacken von Hand zurückgedrängt. Weizen und Luzerne wurden zum Wohl der Hamster ausgesät. Für Feldlerchen wurden saatfreie „Fenster“ angelegt, damit die gefährdeten Vögel dort ihre Nester auf den Boden beziehungsweise auf kurze Vegetation legen können.
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Mehrere Kontrollgänge ergaben 2018, dass die Feldlerche die Lerchenfenster bereits angenommen hatte. Im Herbst 2018 hatten Feldhamster auf zwei Ausgleichs- und einer Ersatzfläche an 13 Stellen Winterbaue angelegt.
Die Kontrolle durch einen von der Stadt beauftragten Gutachter zeigte nun im Mai dieses Jahres, dass zu diesem Zeitpunkt an diesen Standorten bereits mindestens sieben Baue geöffnet und belaufen waren. Das entspricht einer Quote von 54 Prozent erfolgreich überwinternder Feldhamster. Darin sieht der OB einen „nachdrücklichen Beleg für die hohe Qualität der eingerichteten Flächen zur Erhaltung und Förderung der lokalen Feldhamsterpopulation in Mittelbuchen“.
STARK EINGEBROCHENER BESTAND
Rebhühner waren bis vor wenigen Jahrzehnten typische und sehr häufige Brutvögel der offenen Agrarlandschaft. Ihr Bestand ist mittlerweile sehr stark eingebrochen, sodass sie in der Roten Liste Deutschland geführt sind. Die Jagdpächter in Mittelbuchen sind Mitglieder des Rebhuhn-Hegerings Wetterau und haben bereits 2017 Futtereimer ausgebracht. Das Schutzkonzept in Mittelbuchen wird den Rebhühnern weiteres Nahrungsangebot und Deckungsmöglichkeiten geben, meint die Stadt Hanau.
Zum Schutzkonzept für Offenlandarten in der Gemarkung Mittelbuchen gehören darüber hinaus Kompensationsflächen für ältere Bebauungspläne der Stadt; seit 1992 summieren sich diese Ausgleichsareale auf 10,5 Hektar. Weitere Schutzzonen kamen über Flurneuordnungen und Landschaftseingriffe durch Straßenbau hinzu, wobei die Stadt mit Hessen Mobil zusammenarbeitete, dem Straßen- und Verkehrsmanagement des Landes.
Am 30 Kilometer umfassenden Feldwegenetz sollen Wildblumenmischungen eingesät werden und Gräben naturverträglich gepflegt werden. Weitere für den Naturschutz ohnehin bereits vorgesehene Flächen bringt die Stadt in das Schutzkonzept ein, um durch gezieltes Vermehren und Vernetzen von Lebensraumvielfalt und Nahrungsangebot die Lebensbedingungen für die Feldarten zu verbessern, heißt es weiter in der Mitteilung. cd