Region: Birkenfeld

Stoppt den Bau von Parkplätzen auf dem Schulhof der Friedrich-Silcher-Schule!

Petition richtet sich an
Bürgermeister Martin Steiner & Birkenfelder Gemeinderat

527 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

527 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet Mai 2025
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 25.07.2025
  4. Dialog
  5. Beendet

Neuigkeiten

24.06.2025, 07:53

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Das Beste an der Schule waren für meinen Sohn die Pausen zum Toben, Klettern und natürlich besonders zum Fußballspielen. Auch nachmittags waren wir häufig auf dem Grundschulpausenhof der FSS mit seinen wunderschönen Bäumen, tollen Spielgeräten und dem Fußballplatz. Dann kam die Baustelle und mit ihr wurde den Kindern der Schulhof in der bisherigen Form genommen. Die Wiese, die Bäume, die Hecken: entfernt; alle Spielgeräte: abgebaut und teilweise verschrottet; der Fußballplatz: gestrichen. Geblieben ist ein sehr kleiner Schotterplatz, der regelmäßig zu Verletzungen führt.

Schon zu Beginn der Umbaumaßnahmen im Herbst 2023 habe ich mich an die Gemeinde gewandt und gefragt, wie es sein könne, dass man den Grundschulkindern so viel Platz wegnimmt und offensichtlich deren Bedürfnisse nach Spiel, Bewegung und Platz zum Toben ignoriert. Dabei ist aus entwicklungspsychologischer Sicht doch deutlich, dass Bewegung ein Grundbedürfnis von Kindern ist. Bewegung ist wichtig für die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und verbessert die Lernfähigkeit, die Gesundheit und das Wohlbefinden. Wir leben in Zeiten, in denen viele Kinder zu viel Gewicht mit sich „rumschleppen“ und das Bildungssystem beinhaltet ohnehin viel Zeit im Sitzen. Warum also wird den Kindern ein Großteil ihrer Außenspielfläche mit Spielgeräten und Begrünung genommen zugunsten einer Einrichtung (Bibliothek), in welcher wiederum sitzend Zeit verbracht wird? Ich möchte hinzufügen, dass ich mit meinen Kindern gerne Bücher bei der Bücherei ausleihe und lese. Doch der Preis für die neue Bibliothek ist für die Grundschulkinder der FSS aus meiner Perspektive deutlich zu hoch. Ich habe daher bei der Gemeinde nachfragt, ob Ausgleichsflächen für die Grundschulkinder geschaffen werden könnten. Leider haben meine Mails und auch ein Gespräch mit Herrn Steiner keine positive Veränderung zugunsten der Bedürfnisse der Kinder bewirkt.

Die Kinder mussten in den letzten zwei Schuljahren bei Baulärm im kleinen Schotterhof zurechtkommen und immer wurde ihnen gesagt, dass nach der Baustelle alles besser wird. In diese Situation wurde unser zweiter Sohn dieses Schuljahr eingeschult. Enge, Lärm und Schotter haben ihm den Schulstart nach dem Waldkindergarten sehr schwer gemacht. Wenn er für seinen Schwimmkurs nachmittags in der Schwimmhalle am Pausenhof der LUS mit einem Fußballplatz vorbeiläuft, sagt er jedes Mal zu mir „Hier würde ich auch gerne Fußball spielen“. Nun soll dieser kleine Restpausenhof auch noch durch 14 (!!) Parkplätze verkleinert werden. Um dies zu verhindern, haben wir nach vielen folgenlosen Gesprächen mit der Gemeinde, die Petition ins Leben gerufen, die mittlerweile von 455 Personen unterstützt wird. Die Gemeinde schreibt, dass sie mit der zusätzlichen Verkleinerung durch 14 Parkplätze ein Mindestmaß einhält. Bei der Orientierung an dieser über 40 Jahre alten Empfehlungen stellt sich bei mir die Frage, warum unseren Kindern nicht mehr als das Minimum zugestanden wird? Warum müssen wir als Eltern um jeden Quadratmeter kämpfen? Weshalb sind die Bedürfnisse der Kinder nach Bewegung und Platz der Gemeinde nicht selbst wichtiger?

Zudem wurde uns mitgeteilt, dass wohl leider nicht mehr genügend Geld für die Gestaltung des neuen, sehr kleinen Restpausenhofs übrig sei. Das Spendensammeln dafür überlässt man wiederrum dem Engagement des Elternbeirats und Fördervereins. Das ist aus meiner Sicht den Kindern gegenüber doppelt unfair. Zuerst entfernt man alles, was schön war und sorgt danach nicht einmal dafür, dass das Minimum an Platz für die Kinder ansprechend gestaltet wird. Warum bekommt die neue Bibliothek Millionen und der Pausenhof ist dann „zu teuer“? Wir als Elternbeirat und ich persönlich haben versucht, Gespräche zu führen und Gehör zu finden. Doch die Gemeinde scheint derzeit auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder und Eltern nicht einzugehen und „stur“ ihren Plan durchzuziehen. Stattdessen werden während der Gespräche durch schnelle Beschlüsse Nägeln mit Köpfen gemacht. Mein momentanes, subjektives Fazit ist: Die Kinder der Silcherschule scheinen der Gemeinde weder genügend Platz noch genügend Geld für eine Pausenhofausstattung wert zu sein.

Dass die Gespräche, die Petition, unserer Fragen und Bitten bisher nichts Wesentliches an den Plänen der Gemeinde ändern konnten, kann zu Enttäuschung führen und dazu, dass sich Gesprächssuchende nicht ernst genommen fühlen. Dies kann zur Folge haben, dass Vertrauen in eine Gemeinde verloren geht, die den Auftrag hat, das Wohl aller Kinder, einschließlich der Kinder der FSS im Blick zu behalten und die Sorgen seiner Bürger*innen ernst zunehmen. Mich persönlich hat dieses Verhalten überrascht und verwundert, da ich Martin Steiner doch als sehr engagierten Politiker und Familienmenschen kennengelernt habe und schätze.

--- ganze Version siehe Pdf ---

Svenja Dengler
Elterninitiative ProMehrSchulhof, Elternbeirätin,
Sozialpädagogin und systemische Beraterin, Birkenfeld


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