Petition richtet sich an:
Landrat Michael Adam
Auf dem Gebiet rund um den Wagensonnriegel werden von den Stadtwerken München (SWM) 24 Windkraftanlagen geplant. Auf einer Fläche von rund 1700ha, das grob zwischen Kirchdorf, Frauenau, Zwiesel und Rinchnach liegt, könnte dies nur der Anfang sein. Pro Windrad wird in etwa eine Fläche von 10ha gerechnet, also hätten weit über 100 Anlagen dort Platz. Derzeit sind 24 Windräder mit einer Nabenhöhe von 140m und einem Rotordurchmesser von 117m -also einer Gesamthöhe von rund 200m -geplant. Würde die 10H-Regelung greifen, blieben noch 14 übrig, derzeit ist es allerdings unwahrscheinlich, dass diese Regelung in Kraft tritt. Bei den Bürgern gibt es gemischte Gefühle: Befürworter führen an, dass auch unsere Region einen Beitrag zur Energiewende leisten müsse. Gegner hingegen fürchten unter anderem eine massive Beeinträchtigung des Landschaftsbildes und kritisieren den geplanten Bau im Gebiet des Naturparks. Der geplante Windpark wäre im halben Landkreis Regen sichtbar und präsent.
Welche Auswirkungen hätte der Windpark auf den Tourismus? Die Folgen für einen der wichtigsten Wirtschaftszweige wären mit Sicherheit nicht positiv. Der Bayerische Wald wird wegen seiner Natur, seiner Landschaft und wegen der Aussicht gerne besucht. Er lebt von seinen wunderschönen Wäldern und vielfältigen Wanderwegen. Der Höhenzug um den Wagensonnriegel liegt gut sichtbar und relativ zentral, der Windpark wäre nicht nur von den meisten Ortschaften aus sichtbar, auch die Aussicht von den beliebtesten Wanderzielen wäre stark beeinträchtigt. Die Idylle, die viele Urlauber immer wieder hierher kommen lässt, wäre nicht mehr dieselbe. Dazu kommt, dass rund um den Wagensonnriegel auch Wanderziele liegen und Langlauf-Loipen und Wanderwege den Wald in diesem Naturparkgebiet durchziehen. Ein Beispiel aus dem Hunsrück, in dem ein solcher Windpark in vergleichbarer Lage gebaut wurde, zeigt, dass Wanderwege seit dem Bau der Windräder komplett verwaist sind. In Anbetracht der Motive, die zum wandern motivieren, wie etwa Ruhe, Natur und Idylle, ist es kein Wunder, dass in der Nähe von Windrädern kaum mehr ein Wanderer gesichtet wird. Im Winter zeigt sich die Lage noch schlimmer, da aufgrund des Eisabfalls von den Rotoren ein Großteil des Gebietes wegen Lebensgefahr gesperrt werden muss. Die Bayerwald-Loipe wäre hier wahrscheinlich nicht mehr passierbar.
Welche Gefahren gehen von den Windkraftanlagen aus? Der bereits erwähnte Eisabfall von den Rotoren wäre nur eine Gefahr, die von den Windrädern ausgeht. Wanderwege und Loipen wären den gesamten Winter über, der im Bayerischen Wald bekanntermaßen lange dauert, gesperrt. Es wäre lebensgefährlich, diesen Wald um die Anlagen zu betreten. Dabei handelt es sich um ein großes Sperrgebiet, da die Rotoren in einer Höhe von 80 -200 Metern, wenn sie in Bewegung sind, Eis regelrecht wegschleudern können. Weitere Gefahren sind der Schattenwurf und die Lärmerzeugung der Anlagen. Der Schattenwurf, der durch die sich drehenden Rotoren entsteht, kann beim Menschen Epilepsie auslösen. Die erzeugten Geräusche bewegen sich zum einen im hörbaren Bereich und sind eine akustische Belästigung, zum anderen entsteht Infraschall, der durch keine Dämmung aufzuhalten ist. Infraschall ist für den Menschen nicht hörbar, er kann aber ab einem gewissen Pegel wahrgenommen werden. Bei wahrnehmbarem Infraschall wurde beobachtet, dass dieser bei Menschen zu Gehörschädigung führen kann. Desweiteren wird das Herz-Kreislauf-System negativ beeinflusst und es wurden unter anderem Ermüdung, Beeinflussung des Schlafes und Benommenheit beobachtet. Windkraftanlagen erzeugen allerdings nicht wahrnehmbaren Infraschall, Für diesen gibt es noch keine aussagekräftigen Studien, allerdings ist es im Bereich des Möglichen, dass auch hier dieselben Folgen wie beim wahrnehmbaren Infraschall entstehen können. Schattenwurf und vom Windrad ausgehender Lärm haben somit einen negativen Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden, gesundheitliche Folgen können nicht ausgeschlossen werden.
Warum wissen viele Menschen nur sehr wenig über die Pläne? Das Thema wurde in der Vergangenheit sehr oft heruntergespielt. Man kann sich die Ausmaße eines solchen Windrades auch nur schwer vorstellen. Mit 200m Höhe ist ein Windrad fast 2,5 mal so hoch wie der Zwiesler Kirchturm (86m). Aber auch Politiker informieren zu wenig über die Pläne. So hieß es aus dem Landratsamt, es gebe keine Stellungnahme zu dem Thema, solange kein Antrag im Landratsamt vorliegt. Allerdings ist es dann bereits viel zu spät, wenn der Antrag vorliegt können die Bürger nichts mehr gegen den Bau unternehmen, sofern sie dies möchten. Hier fragt man sich, welche Ziele verfolgt werden. Wären es ehrliche und erfolgsversprechende Ziele für die Region, dann könnte man doch die Bürger offen darüber informieren.