Immer mehr Zeitverträge mit immer kürzeren Laufzeiten, lange und steinige Karrierewege – die Probleme leugnet heute niemand mehr. Wie ein Brennglas hat die Coronakrise die Defizite von Personalstruktur und Beschäftigungsbedingungen in Hochschule und Forschung noch deutlicher sichtbar gemacht.
Die Kontinuität und Qualität wissenschaftlicher Arbeit braucht stabile Beschäftigungsbedingungen – Schluss mit dem Hire-and-Fire-Prinzip.
Gemeinsam treten wir ein für
- Dauerstellen für Daueraufgaben in Forschung, Lehre und Wissenschaftsmanagement!
- einen kräftigen Ausbau der Grundfinanzierung der Hochschulen!
- gleiche Chancen auf eine erfolgreiche akademische Laufbahn für alle!
- wirksame Mitbestimmungsrechte für alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler!
- krisenfeste Hochschulen und Forschungseinrichtungen!
Weitere Informationen gibt es auf https://www.gew.de/Dauerstellen
Wir haben nichts zu verlieren als unsere Kettenverträge, wir haben die Wissenschaft zu gewinnen – und die Wissenschaft uns! English Version here: https://www.gew.de/dauerstellen/permanent-jobs-for-permanent-tasks/
Reason
Wir fordern einen Anteil von mindestens 50 Prozent Dauerstellen beim wissenschaftlichen und künstlerischen Personal neben der Professur und die vollständige Absicherung der Aufgaben im Wissenschaftsmanagement durch Dauerstellen. Bei befristeten Qualifizierungsverträgen fordern wir die Ausschöpfung der Höchstbefristungsdauer nach dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz und damit eine Regellaufzeit von sechs Jahren – grundsätzlich auf Vollzeitstellen. Lehre an Hochschulen muss stets forschungsbasiert sein – Hochdeputatsstellen für „Lehrknechte“ und Lehrmägde“ lehnen wir daher ab. Lehrbeauftragten, die Daueraufgaben in der Lehre wahrnehmen, sind sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse anzubieten, die ihrer Qualifikation entsprechen.
Statt immer neuer befristeter Programme, Wettbewerbe und Pakte brauchen wir eine verlässliche und dynamische Grundfinanzierung. Wir fordern eine Aufstockung des Budgets des „Zukunftsvertrags Studium und Lehre stärken“ um 40 Prozent, eine jährliche Erhöhung um mindestens drei Prozent und die Verwendung der Mittel für Dauerstellen für Daueraufgaben in der Lehre.
Die Aussichten auf einen Doktortitel, eine Dauerstelle oder eine Professur dürfen nicht von sozialer Herkunft, Geschlecht, sexueller Identität, Alter, Behinderung oder chronischer Erkrankung, Religion oder Weltanschauung, ethnischer Herkunft oder vom Migrationshintergrund beeinträchtigt werden. Wir brauchen eine aktive Unterstützung und Förderung benachteiligter Gruppen sowie eine wirksame Antidiskriminierungs- und Beschwerdestruktur an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Um der strukturellen Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft zu begegnen, ist eine wirksame Gleichstellungpolitik und -praxis erforderlich, die Mindestquoten auf allen Karrierestufen einschließt. Wir treten ein für familienfreundliche und barrierefreie Strukturen und Arbeitsbedingungen sowie eine uneingeschränkte Anwendung der familien- und behindertenpolitischen Komponente des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes.
Wir machen uns für eine demokratische Governance-Struktur an Hochschulen und Forschungseinrichtungen stark, die nicht top-down von autokratischen Leitungsorganen gelenkt, sondern bottom-up von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Studierenden und Beschäftigten in Technik und Verwaltung selbstverwaltet werden. Alle müssen unabhängig von ihrem Status das Recht bekommen, auf Augenhöhe gleichberechtigt mitzubestimmen – auch Promovierende und Lehrbeauftragte. Wir fordern eine Ausdehnung des Geltungsbereichs der Personalvertretungsgesetze bzw. des Betriebsverfassungsrechts auf alle Beschäftigten sowie einen Ausbau der Rechte der von ihnen gewählten Personal- und Betriebsräte.
Niemand darf einen Nachteil haben, wenn Leistungen in Krisen wie der Coronapandemie nicht erbracht werden können. Wir fordern eine Verlängerung von befristeten Arbeitsverträgen, Stipendien und der Ausbildungsförderung um die Zeit der pandemiebedingten Beeinträchtigungen, mindestens aber um zwölf Monate. Online-Lehre und Forschung setzen nicht nur eine leistungsfähige digitale Infrastruktur voraus, sondern auch eine aktive Unterstützung der Beschäftigten und Studierenden. Dazu gehören ausreichender technischer Support, qualifizierte Fort- und Weiterbildung, freier Zugang zu Forschungsergebnissen und Lehrmaterialien und eine angemessene Anrechnung der Online-Lehre auf die Lehrverpflichtung. Die Hochschulen und Forschungseinrichtungen müssen die Einhaltung aller Standards des Arbeits- und Gesundheitsschutzes garantieren und für eine angemessene Ausstattung im mobilen Arbeiten und im Homeoffice sorgen.
Weitere Informationen gibt es auf https://www.gew.de/Dauerstellen
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Änderungen an der Petition
on 01 Dec 2020 -
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21 hours ago
Die Corona-Krise zeigt nochmal deutlich den Irrsinn und die Ungerechtigkeit der vielen Befristungen im Mittelbau: Die neuen Aufgaben werden von prekären Beschäftigten ohne Perspektive abverlangt. Die Verdichtung der Arbeit durch Online-Working und Homeoffice wird herausgepresst und nicht mal durch eine Vertragsverlängerung für alle gewürdigt. Für die Studierendenbetreuung, Lehre und Forschung wird der sogenannten "Nachwuchs" ausgebrannt. Hochschulen müssen klare Rahmenbedingungen für die Qualifikation schaffen und Mitarbeiter*innen mit guten Arbeitsbedingungen und unbefristeten Verträgen für Daueraufgaben beschäftigen. 50% ist eine gutes Etappenziel auf diesem Weg!
1 day ago
Es gibt zu wenig perspektiven, dauerhaft sich niederzulassen, Hausbau, Familiengründung, ...
2 days ago
Ich arbeite in Sekretariat/Verwaltung der Uni und der häufige Wechsel von MitarbeiterInnen erhöht auch meine Arbeitsbelastung. Ich wünsche mir, die WissenschaftlerInnen sich mehr mit Lehre+Forschung beschäftigen können und sich nicht permanent um ihre Finanzierung kümmern müssen.
2 days ago
Selbst betroffen an einer Universität
3 days ago
I'm a biology student and as for now my future perspective to work in research is pretty bad.