Peticioni i drejtohet:
Herrn Ministerpräsidenten Weil
Für eine starke Verankerung der kulturellen Bildung an allgemeinbildenden Schulen!
Kürzungen sollen amtlich werden! mk-mail.nibis.de/m303a/2015-entwurf-vo-go.pdf
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Weil, lassen Sie die in den Plänen des Kultusministeriums vorgesehene Schwächung der kulturellen Bildung an unseren Schulen nicht zu! Stehen Sie zu dem, was die Kultusministerin sagt, geben Sie „unseren Schülerinnen und Schülern wieder mehr Lernzeit sowie Raum für Kreativität […].“ (Rede Ministerin Heiligenstadt im Niedersächsischen Landtag am 18.2.15)
Wir, die Vertreterinnen und Vertreter der Verbände BDK, BMU, VDS und des Fachverbandes Schultheater – Darstellendes Spiel, beurteilen die Einschränkungen in den musisch-künstlerischen Fächern als herben Einschnitt in die kulturelle Bildung (als bedeutsamen Bestandteil der Allgemeinbildung!) und kritisieren die asymmetrische Entwicklung des Fächerkanons zulasten der musisch-künstlerischen Fächer.
Besonders dramatisch ist die Situation in der Einführungsphase: Im Jahrgang 11 sollen künftig drei autonome Fächer in einem Fächerverbund mit nur zwei Stunden ausgestattet werden. Dies heißt also: ZWEI Stunden für insgesamt DREI Fächer.
Deshalb müssen wir jetzt handeln! Bitte unterstützen Sie unsere Petition und fordern auch Sie, dass die kulturelle Bildung nicht geschwächt wird!
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Der Unterricht in der Einführungsphase hat die wichtige Aufgabe, auf den Unterricht in der Qualifikationsphase (12./13.Jg) vorzubereiten. In allen Fächern wird ein Grundwissen vermittelt, das begründete Wahlentscheidungen (Wahl von Schwerpunktfächern, Abiturprüfungsfächern, weiteren Fächern) ermöglichen soll. Darstellendes Spiel wird in der Einführungsphase erst neu eingeführt – einstündiger Unterricht kann keine ausreichende Basis für den Unterricht in der Oberstufe darstellen. Die Einstündigkeit stellt also eine grobe Ungleichbehandlung zu anderen prüfungsrelevanten Fächern dar, die zweistündig unterrichtet werden!
Aus der Auswertung des Zentralabiturs 2014, herausgegeben vom Niedersächsischen Kultusministerium, geht hervor, dass insgesamt 3685 Schülerinnen und Schüler ein Abitur auf erhöhtem Niveau im Fach Kunst abgelegt haben, mit Musik zusammen sind das 4890 Schülerinnen und Schüler. Das sind mehr als Französisch und Latein zusammen! Wie kann es sein, dass der hier manifestierte Schülerwille, der den Erfolg dieser musisch-künstlerischen Fächer dokumentiert, durch die künftig erschwerten Anwahlbedingungen, so übergangen wird!
Eine Einstündigkeit in den musisch-künstlerischen Fächern würde allen Realschülerinnen und – schülern, die in Klasse 11 in die gymnasiale Oberstufe eintreten, keine ausreichende Basis liefern, angemessen auf den gymnasialen Stand gebracht zu werden und eine echte Entscheidungsgrundlage für dieses Fach in der Qualifikationsphase (Jg.12/13) zu haben. Hier sehen wir eine klare Benachteiligung dieser Schüler/innengruppe und einen Widerspruch zu dem, was unsere Kultusministerin verspricht: „[Durch die Änderungen des Niedersächsischen Schulgesetzes] schaffen wir mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit für unsere Schülerinnen und Schüler.“ (Rede im Niedersächsischen Landtag am 18.2.15)
Durch die geschilderten Voraussetzungen befürchten wir einen Rückgang der Anwahlen für die Oberstufe. Nach der neuen Stundentafel stellt sich überhaupt die Frage, ob das musisch-künstlerische Profil eine Zukunft hat. Die Anwahlzahlen werden mit Sicherheit abnehmen.
Deshalb fordern wir Sie als Niedersächsischen Ministerpräsidenten auf:
Stellen Sie die musisch-künstlerischen Fächer mit den anderen Fächern gleich, denen mindestens eine Zweistündigkeit gewährt wird, um die Schülerinnen und Schüler auf die Qualifikationsphase vorzubereiten!
In der Stundentafel 2 (Stundentafel mit Profilunterricht) in den Jahrgängen 8-10 sind bereits 32 Stunden als Schülerpflichtstundenzahl vorgesehen. Erweitern Sie die Gesamtstundenzahl auch in der Einführungsphase auf 32 Stunden und gewährleisten Sie den musisch-künstlerischen Fächern eine gleichberechtigte Voraussetzung im Hinblick auf die Profiloberstufe!
Lassen Sie, Herr Ministerpräsident Weil, die Worte der Kultusministerin: „Dieses Gesetz wird ein Meilenstein auf dem Weg zu mehr Bildungschancen“ (Rede im Niedersächsischen Landtag am 18.2.15) Wirklichkeit werden!
Wir bitten alle, die auch weiterhin die kulturelle Bildung in Niedersachsen erhalten wissen wollen: Unterstützen Sie unsere Petition. Jede Stimme zählt! Nutzen Sie auch Mails, Links, Soziale Netzwerke und andere Möglichkeiten, die openPetition anbietet, damit auch Freunde und Bekannte von dieser Petition erfahren und mitmachen.
Anna H. Frauendorf, BDK e.V. Fachverband für Kunstpädagogik Gaby Grest, Friedrich Kampe, BMU Bundesverband Musikunterricht - Niedersachsen Hartmut Geiling, Verband Deutscher Schulmusiker, VDS Stefanie Westphal, Fachverband Schultheater – Darstellendes Spiel Niedersachsen e.V.
Im Namen aller Unterzeichner/innen.
Hannover, 25. Februar 2015