Der geplante Neubau der Staatsstraße St2305 zwischen Niedersteinbach und Michelbach ist ein massiver Eingriff in den Kahlgrund.
Die Baumaßnahme wird mit der Erhöhung der Verkehrssicherheit beworben, dient von ihrem Umfang her aber vor allem der Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Staatsstraße.
Als Bündnis aus Anwohner*innen, Landwirt*innen und Naturfreund*innen haben wir die Bürgerinitative St2305 - Mit Sicherheit keine Rennstrecke gegründet.
Unser Ziel ist es den Neubau der Trasse auf einem Damm quer durch landwirtschaftlich und ökologisch ausgesprochen wertvolle Flächen zu verhindern.
Um den bestmöglichen Kompromiss aus der Bewahrung unserer einzigartigen Kahlgründer Kulturlandschaft, der Begrenzung von Baukosten und der Verbesserung der Verkehrssicherheit für Pendler*innen zu erzielen, fordern wir eine geänderte Planung, die sich am punktuellen Ausbau der Bestandsstraße orientiert.
Diese Online-Petition gibt den Kahlgründer*innen die Möglichkeit zu zeigen, dass der geplante Neubau nicht in ihrem Sinne ist, und von den entscheidenden Gremien zu verlangen das zu berücksichtigen.
Die offiziell verfügbaren Informationen sind auf der Seite des für die Maßnahme zuständigen Staatlichen Straßenbauamtes in Aschaffenburg einsehbar:
https://www.stbaab.bayern.de/strassenbau/projekte/B61S.ALSA0008.00.html
Reason
- Transparenz - Wir fordern, dass sich die Kahlgründer*innen ein eigenes Bild vom geplanten Neubau machen können. Die Planung muss so veröffentlicht werden, dass eine fundierte Meinungsbildung und echte Bürger*innenbeteiligung möglich ist.
- Naturschutz - Das Gebiet des geplanten Neubaus ist ein ausgesprochen wertvoller Lebensraum für viele Tierarten, wie z. B. den geschützten Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Bevor mit dem Bau der Staatsstraße begonnen werden kann, muss die Ameisenbläulingspopulation umgesiedelt werden. Dass die Population die Umsiedlung übersteht kann nicht gewährleistet werden.
- Landwirtschaft - Die Ackerflächen werden von örtlichen Betrieben mit großem Verantwortungsbewusstsein bewirtschaftet und sind Ursprung zahlreicher regional vermarkteter Produkte. Durch die begradigte Linienführung und die dammartige Ausführung der neuen Staatsstraße ist der Verlust der sonnigen und damit ertragreichen Ackerflächen verbunden. Die Baumaßnahme bedroht die Existenz der Landwirte.
- Falsche Verkehrsförderung - Der Ausbau der Straße, ohne dass Rad-, Bus- und Bahnverkehr im Vorfeld verbessert wurden, bringt eine falsche Lenkungswirkung mit sich und wird den PKW als bevorzugtes Verkehrsmittel fördern.
- Keine echte Leistungssteigerung - der Neubau der St2305 endet am Ortseingang von Niedersteinbach. Die Ortsdurchfahrt Niedersteinbach ist nur für ein begrenztes Verkehrsaufkommen ausgelegt, da durch die historisch bedingte Bebauung erforderliche Straßenbreiten nicht möglich sind. Die Rückstaugefahr innerorts erhöht sich durch den verstärkten Verkehrszufluss massiv.
- Veschlechterung der Verkehrssicherheit - Gerade die Gehwegsituation in Niedersteinbach ist für Schulkinder katastrophal und bei Gehwegbreiten unter einem Meter ein massives Sicherheitsrisiko. Mehr Durchgangsverkehr heißt weniger Sicherheit für Fußgänger*innen.
- Ortsumgehung Niedersteinbach als nächstes? - Denkt man den Neubau der St2305 konsequent weiter, wäre eine Ortsumgehung parallel zur Bahntrasse zwischen Bahnhof Niedersteinbach und Feuerwehr Mömbris die logische Folge.
- Mehr Verkehrslärm - Höhere Fahrgeschwindigkeiten - geplant sind 90 km/h - bringen höhere Lärmbelastungen für Natur und Anwohner*innen mit sich.
- Mehr (LKW-)Ausweichverkehr - Eine besser ausgebaute Staatsstraße begünstigt den (LKW-)Ausweichverkehr zwischen den Bundesautobahnen A3 und A45 via Schimborn-Mömbris-Niedersteinbach-Michelbach.
- Hochwasser 1 - Die asphaltierte und versiegelte Fläche wird zunehmen. Dadurch wird die Regenwasser-Versickerung vor Ort, die Grundwasserneubildung und die Bindung von Oberflächenwasser in der Humusschicht abnehmen. Ob die geplanten Kompensationsmaßnahmen wie Retentionsgräben zunehmend extreme Wetterlagen ausreichend ausgleichen können wird sich zeigen müssen.
- Hochwasser 2 - Im Bereich der Kläranlage muss zur Verbreiterung der Straße die Kahl verlegt werden. Auch wenn die Kahl an dieser Stelle zukünftig renaturiert werden soll, wird dadurch der engste Talquerschnitt zwischen der neuen St2305 und den Gleisen weiter verengt werden, was einen Rückstau Richtung Mömbris begünstigt.
- Umleitung - Die Verbindung Mömbris-Alzenau wird während der Bauzeit vollständig gesperrt sein. Der Verkehr muss dann über die Hohler Chaussee, Dörnsteinbach usw. umgeleitet werden.
News
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Es gibt Neuigkeiten von der Petition…
…und zwar Gute! Unsere Petition mit 2823 Unterzeichner:innen wurde gestern im Ausschuss für Wohnen, Bau und Verkehr des Bayerischen Landtags behandelt.
Das Ergebnis: es wird einen Vor-Ort-Termin bei uns an der St2305 geben, bei dem Mitglieder des Ausschusses mit den betroffenen Behörden und uns die Anliegen der Petition diskutieren werden.
Das ist ein starkes Signal und macht uns Mut, dass wir uns endlich in einem Format austauschen können, in dem man sich ernsthaft mit unseren Vorschlägen auseinandersetzt.
Vielen Dank an alle Mitglieder des Landtages, die sich für uns und den Vor-Ort-Termin stark gemacht haben!
Nicht vergessen: am 03.06.2022 gibt es unsere Fahrraddemo 2022. Im Anschluss gibt es auf... further -
Die Petition befindet sich in der Prüfung beim Empfänger
on 19 Apr 2022Liebe Unterstützer:innen der Petition zum Neubau der St2305,
die BI St2305 und der Kreisverband Grüne Aschaffenburg Land laden zur Online-Veranstaltung ein.
Ich werde den aktuellen Planungsstand vorstellen und wie es im Genehmigungsverfahren weitergehen wird. Danach besteht die Möglichkeit Fragen zu stellen und zu diskutieren.
Der Online-Termin findet per Zoom statt:
us02web.zoom.us/j/82213996529?pwd=aGtCSVlKOEdSUGRvYlFhT21JSXRlUT09
Meeting-ID: 822 1399 6529
Kenncode: 975151
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Save the date: Fahrraddemo am 03.06.2022 um 18:30 Uhr! Einladung folgt!
Viele Grüße
Frank Groß -
Die Petition befindet sich in der Prüfung beim Empfänger
on 05 Apr 2022Liebe Unterstützer:innen der Petition zur St2305,
das Pflanzen von Bäumen steht symbolisch für Hoffnung und Zukunft in unserem Fall gepaart mit Protest.
Trotz eines Jahres voll Runder Tische, Gemeinderatssitzungen und Diskussionsveranstaltungen zur St2305 geht das Straßenbauprojekt für die Mömbriser Seite unverändert ins Genehmigungsverfahren.
Die Fläche, auf der wir diese beiden Apfelbäume gepflanzt haben, soll zukünftig als Hochwasserstaufläche genutzt werden, dafür wird sie komplett mit Mauern umbaut.
Mit dieser Baumaßnahme wirbt das Staatliche Bauamt Aschaffenburg seit einem Jahr für Zuversicht, dass es im Bereich Brücken/Niedersteinbach zu keiner Verschlechterung der Hochwassersituation kommen wird, auch wenn der Straßenneubau die Überflutungsfläche... further
Debate
Es gäbe sinnvollere Projekte, wie die Verbesserung des ÖPNVs. Ein gutes Beispiel ist die Petition zur Verlängerung der Kahlgrundbahn bis nach Frankfurt. Dies würde die Straßen im Kahlgrund entlasten und einen Ausbau der Straßen überflüssig machen.
No CONTRA argument yet.
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