Umwelt

Kein Massentourismus auf Pütnitz, Fischland – Darß STOPPT Center Parcs & Co

Petition richtet sich an
1. Fr. Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern; 2. die Stadtvertreter der Stadt Ribnitz-Damgarten

6.598 Unterschriften

Sammlung beendet

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  1. Gestartet 2022
  2. Sammlung beendet
  3. Einreichung am 02.02.2024
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Petition richtet sich an: 1. Fr. Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern; 2. die Stadtvertreter der Stadt Ribnitz-Damgarten

Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern und die Stadtvertreter von Ribnitz-Damgarten planen auf der Halbinsel Pütnitz, in direkter Nachbarschaft zur Halbinsel Fischland-Darß das größte massentouristische Zentrum an der deutschen Ostseeküste. 
In einer ersten Ausbaustufe sollen auf einer Fläche von 250 ha ein Center Parc und zusätzlich das größte Spaß- und Freizeitzentrum Norddeutschlands entstehen. Dieses massentouristische Projekt umfasst u.a.:

  • rd. 600 feste Gebäude und zusätzlich etwa 300 Stellplätze für Camping / Mobilheime
  • insgesamt etwa 4.500 Betten,
  • einen neuen künstlichen Hafen inkl. Shopping-Promenade am Saaler Bodden, 
  • ein künstliches Surfbecken und eine künstliche Seenlandschaft auf etwa 10 Hektar,
  • ein ganzjähriges Festivalgelände mit Bühnen auf einer Fläche von mehreren Hektar.

Es wird damit gerechnet, dass etwa 800.000 Touristen pro Jahr dieses massentouristische Zentrum in der ersten Ausbaustufe besuchen werden.
Trotz der verheerenden Auswirkungen dieser massentouristischen Pläne soll dieses Vorhaben auch noch von Land Mecklenburg-Vorpommern mit mindestens 70 Mio EUR Steuergeldern gefördert wird:
Diese Subventionen sind umso unverständlicher, weil im Koalitionsvertrag von SPD und DIE LINKE vom 13.11.2021 festgelegt wurde, dass touristische Großvorhaben zukünftig nicht mehr durch das Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert werden
Aktuell ist noch keine Entscheidung für die Umsetzung der massentouristischen Pläne gefallen. Allerdings sollen bis Ende 2022:

  • der Prozess zur Schaffung des notwendigen Baurechts begonnen,
  • Grundstücke an die sog. Investoren verkauft und 
  • Subventionen durch die Landesregierung MV genehmigt werden. 

Vor diesem Hintergrund fordern wir:

  • von der Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Fr. Manuela Schwesig: die bereits zugesagten Subventionen des Landes Mecklenburg-Vorpommern für die massentouristischen Pläne auf Pütnitz, Fischland-Darß zurückzunehmen und neue Subventionen für diese massentouristischen Pläne zu unterlassen,
  • von den Stadtvertretern der Stadt Ribnitz-Damgarten: die massentouristischen Pläne auf der Halbinsel Pütnitz, Fischland-Darß unverzüglich zu stoppen, insbesondere keinen entsprechenden Flächennutzungsplan und Bebauungsplan zu erlassen. 

Begründung

Die Auswirkungen dieses gigantischen Projektes sind für Pütnitz und Fischland-Darß verheerend:

  • die Halbinsel Fischland-Darß ist bekannt für seine größtenteils noch intakte Landschaft und beliebt bei Urlaubern, die Ruhe und Natur suchen. Durch den geplanten Massentourismus wird Fischland-Darß mit hunderttausenden zusätzlichen Touristen überflutet und verliert damit vollends seinen Charakter als ruhiges und naturnahes Urlaubergebiet. Zur Einordnung: alle Orte auf Fischland-Darß hatten 2021 insgesamt rd. 420.000 Übernachtungsgäste.
  •  Massive Störung von Naturschutzgebieten. Die Halbinsel Pütnitz befindet sich am Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und im Landschaftsschutzgebiet. Hunderttausende zusätzliche Touristen werden in die bisher ruhigen Gewässer der Boddenlandschaft gelockt. Das ganzjährige Festivalgelände, Surfcenter, Wassersportschule, Bootsverleih, Fährverkehr, Jetski und ein neues Hafengelände inkl. dauerhafter Baggerarbeiten mit Pumpwerk werden massiven Druck auf die sensiblen Brut- und Rastareale für Küstenvögel ausüben und diese verdrängen.
  • Zerstörung von Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt: Die sich in den letzten Jahrzehnten ungestört entwickelte Tier- und Pflanzenwelt auf Pütnitz wird massiv beeinträchtigt. Für Center Parcs und das Spaß-Gelände werden 20,5 Hektar Wald, davon 3,6 Hektar Küstenwald abgeholzt und seltene, vom Aussterben bedrohte Tierarten gestört bzw. umgesiedelt.
  • Plünderung natürlicher Ressourcen: Etwa 800.000 Touristen werden nach Pütnitz kommen, die mehrere hundert Kilometer mit dem Auto durch ganz Deutschland fahren oder sogar mit dem Flugzeug anreisen und damit einen riesigen CO2 Abdruck hinterlassen. Der Wasserverbrauch für hunderttausende zusätzliche Touristen, für die Spaßbäder, künstliche Seenlandschaft und das Surfbecken sind gigantisch. Es ist völlig unklar, woher das Frischwasser genommen und wohin das Abwasser entsorgt werden soll.
  • Finanzieller Ruin der Stadt Ribnitz-Damgarten: Der Stadt Ribnitz-Damgarten droht der finanzielle Ruin, weil die Stadt das Gelände auf der Halbinsel Pütnitz in bester ostseenaher Lage für lächerliche ca. 10 EUR pro qm2 an Center Parcs verkaufen will und sich selbst verpflichtet hat, alle Kosten zur Altlastensanierung und Erschließung zu übernehmen, die nicht vom Land M-V subventioniert werden.
  • Kollaps der Infrastruktur: Die Infrastruktur auf Fischland-Darß ist bereits jetzt überfordert. Beinahe tägliche staut sich der Verkehr auf der Bundesstraße 105 von Rostock (Autobahnen aus Berlin und Hamburg) bis zum Fischland-Darß. Gleiches gilt für die Landesstraße 21 als einzig durchgehende Straße auf Fischland-Darß. Es gibt bereits jetzt zu viel Autoverkehr für vorhandene Parkplätze. Es ist zu erwarten, dass der Straßenverkehr durch die zusätzlichen hunderttausenden PKW vollends kollabiert. 
  • Billig-Arbeitsplätze: Die avisierten etwa 340 Vollzeit-äquivalente Arbeitsplätze sind überwiegend im Niedriglohnbereich (Reinigung, Service und Gastronomie). Mit diesen Billig-Arbeitsplätzen zementiert Mecklenburg-Vorpommern seine Position als Schlusslicht bei den Einkommen in Deutschland und führt Arbeitskräfte in die sichere Altersarmut. Aufgrund des strukturellen Arbeitskräftemangels in der Region ist unklar, wie diese Arbeitskräfte gewonnen werden sollen. Am ehesten wird dies durch Abwerbung von anderen touristischer Betriebe geschehen mit der Folge einer Verdrängung kleinerer regionaler Unternehmen. 
  • Abriss des größtes Flächendenkmals in M-V. Die Halbinsel Pütnitz ist aufgrund ihrer fast 90jährigen Geschichte als deutscher und später russischer Militärflughafen das größte Flächendenkmal in Mecklenburg–Vorpommern. Es ist beabsichtigt, dieses denkmalgeschützte Erbe für den Bau eines Center Parcs nahezu komplett abzureißen. Nach diesem Abriss gäbe es dann den 28. Center Parc und 0 Flächendenkmäler für eines der wichtigsten Kapitel in der neueren Geschichte von Mecklenburg-Vorpommern.

Es ist ein Skandal ist, dass dieses Vorhaben auch noch von Land Mecklenburg-Vorpommern mit mindestens 70 Mio EUR Steuergeldern gefördert wird:

  • 43 Mio EUR für Kampfmittelräumung, Munitionsbergung und Altlastensanierung sowie Erschließung (Förderbescheid wurde am 15.10.2020 vom Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern erteilt),
  • 20 Mio EUR für Bau eines Hafens,
  • mind. 7,5 Mio EUR für Investitionen, die zur Schaffung von 175 Vollzeit-äquivalenten Arbeitsplätzen bei der Ansiedlung eines Center Parcs führen. 

Die Summe der (geplanten) Zuwendungen für die Supreme GmbH als zweiten massentouristischen Anbieter auf Pütnitz ist unbekannt.
Die sog. Investoren haben die Umsetzung der massentouristischen Pläne davon abhängig gemacht, dass dieses Vorhaben umfassend vom Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert wird. Gibt es keine Subventionen, wird es auch keinen Massentourismus auf Pütnitz, Fischland-Darß geben.
Selbstverständlich können Sie sich zusätzlich direkt an die Ministerpräsidentin des Landes M-V und an die Fraktionsvorsitzenden der Stadtvertretung von Ribnitz-Damgarten wenden.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Kein Massentourismus auf Pütnitz.e.V. aus Ribnitz-Damgarten
Frage an den Initiator

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 09.08.2022
Petition endet: 09.08.2023
Region: Mecklenburg-Vorpommern
Kategorie: Umwelt

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Der Ostseestrand wird dadurch auch nicht breiter, zuviele Touristen zerstören die noch recht natürliche Umwelt, volle Stände braucht kein Mensch.

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