Environment

Weniger Emissionen durch Dienstreisen: Ein offener Brief an die Universität Freiburg

Petitioner not public
Petition is addressed to
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

572 signatures

Petition recipient did not respond.

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  1. Launched 2019
  2. Collection finished
  3. Submitted
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Petition is addressed to: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Sehr geehrter Prof. Dr. Dr. h.c. Schiewer,

Sehr geehrte Mitglieder des Senats,

Sehr geehrte Mitglieder weiterer Leitungsgremien der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg,

mit diesem Schreiben wollen wir als Angehörige der Universität anregen, dass die Albert-Ludwigs-Universität in puncto Ressourcen- und Klimaschutz insbesondere im Bereich der Dienstreisen aktiver wird und zukünftig eine Vorreiterrolle einnimmt.

In Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen und zur Erfüllung der Beschlüsse des Pariser Abkommens ist eine substantielle Reduktion der Treibhausgasemissionen in allen Gesellschaftsbereichen dringend geboten. Immer mehr Körperschaften und zivilgesellschaftliche Akteure sehen sich in der Pflicht, aus eigener Verantwortung einen Beitrag zu leisten. WissenschaftlerInnen tragen in diesem Zusammenhang eine besondere Verantwortung und haben auch eine Vorbildfunktion innerhalb der Gesellschaft. Aber gerade wir Wissenschaftler*innen verursachen vor allem durch unsere Reisen zu Konferenzen, Workshops, Arbeitsgruppentreffen und Feldforschungseinsätzen einen sehr hohen CO2-Äquivalent-Ausstoß (CO2e). Beispielsweise schlägt eine einzige Konferenzreise von Freiburg nach Atlanta via Direktflug von Frankfurt mit etwa 3 Tonnen CO2e zu Buche (Emissionsfaktoren nach Umweltbundesamt 2018).

Um das Reduktionsziel der internationalen Staatengemeinschaft zu erreichen, muss in Deutschland der jährliche Pro-Kopf-CO2e-Ausstoß von aktuell durchschnittlich 11,6 Tonnen CO2e bis 2050 auf unter 1 Tonne CO2e pro Person und Jahr sinken. Alleine die geschilderte Reise nach Atlanta würde bereits deutlich das einer Person rechnerisch zur Verfügung stehende Jahresbudget übersteigen. Unser derzeitiger Klimafußabdruck steht im starken Kontrast zu den notwendigen Reduktionen der Treibhausgasemissionen, was prominent und öffentlichkeitswirksam auch von 26 800 deutschsprachigen WissenschaftlerIinnen in einem Unterstützungsschreiben für Fridays For Future unterstrichen wurde (Scientists for Future 2019).

Für die Gesamtemissionen von Universitäten spielen Dienstreisen eine zentrale Rolle. Die ETH Zürich gibt beispielsweise an, dass mehr als die Hälfte der universitären CO2e-Emissionen von Dienstreisen verursacht werden – und von diesen wiederum allein 93 % durch Flugreisen (ETH Zürich 2019). Als zentrale Stellschraube müssen daher Dienstreisen im Fokus aller Reduktionsbemühungen stehen.

Aktuell hinkt die Universität Freiburg – im Gegensatz zu vielen anderen Hochschulen und Universitäten im In- und Ausland – beim Thema Klimaschutz deutlich hinterher, was in starkem Kontrast zu ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung steht. Die UnterzeichnerInnen dieses Briefes fordern die Leitungsgremien der Universität daher auf:

  • Klare Regeln für eine Reduzierung der Emissionen durch Dienstreisen vorzulegen. Der dazu notwendige Diskurs und die partizipative Erarbeitung von klaren, überprüfbaren, verbindlichen (Reduktions-)Regeln sollte innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden. Alle MitarbeiterInnen sind in den Prozess einzubinden.
  • Das Ergebnis dieses Prozesses transparent auch für die nicht-universitäre Öffentlichkeit darzustellen.
  • In den verantwortlichen Entscheidungsebenen auf landes-, bundes- und europäischer Ebene auf eine klimafreundliche Anpassung von Vorschriften, z.B. des Landesreisekostengesetzes, hinzuwirken.

Dieser offene Brief wird mit den bis dahin gesammelten Unterschriften am 17.12.2019 dem Rektor und den Mitgliedern des Senats überreicht.

Hiermit unterstütze ich als Angehörige/Angehöriger der Universität Freiburg die obigen Forderungen.

Reason

Mit unseren Forderungen streben wir eine verstärkte Reflektion des Themas „klimabewusste Dienstreisen“ an (siehe das Beispiel der Wissenschaftlichen Gesellschaft Freiburg 2019). Dies könnte beispielsweise den Verzicht auf Flugreisen bei bestimmten Entfernungen oder Reisedauern umfassen (siehe ClimateWednesdays 2019). Ob die Kompensation von CO2e-Emissionen aus Dienstreisen einen sinnvollen und gangbaren Weg darstellt, müsste ebenfalls diskutiert werden.

Quellen:

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Petition details

Petition started: 10/28/2019
Petition ends: 12/16/2019
Region: Freiburg im Breisgau
Topic: Environment

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News

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Petitionsempfänger nicht reagiert hat.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team
  • Liebe alle, (English version below)

    Wir wünschen Ihnen ein frohes neues Jahr 2020 und möchten uns für Ihre Unterschrift des offenen Briefes "Weniger Emissionen durch Flugreisen" an die Universität Freiburg bedanken. Die über 576 Unterschriften und zahlreichen Kommentare setzen ein starkes Zeichen für mehr Klimaschutz und bringen eine Debatte über die Verantwortung von Universitäten im Klimaschutz ins Rollen, die an anderen universitären Standorten längst begonnen hat.

    Hier das Ergebnis in Kürze:
    Unterschriften insgesamt: 576
    Angehörige der Universität Freiburg: 464
    Davon Professorinnen & Professoren: 45
    Davon Studierende: 30
    Angehörige der Uniklinik: 18

    Die Unterschriften wurden am 17.12.19 elektronisch an den Senat und das Rektorat übergeben.

    Wie geht es weiter?
    Ende Januar werden wir uns mit Verter*innen des Senats treffen und Anfang Februar werden wir mit dem Rektor darüber sprechen, welche Möglichkeiten bestehen auf unsere Forderungen einzugehen.

    Wir halten Sie über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden.

    Freundliche Grüße,
    Mareike Blum, Sebastian Jäckle, Wibke Müller, Nicolas Schoof und Ida Wallin für die Scientists For Future Freiburg

    PS: Medienbeiträge zum offenen Brief finden Sie hier:
    https://www.s4f-freiburg.de/weniger-emissionen-durch-dienstreisen/

    Dear all,
    We wish you a happy new year 20202 and would like to thank you for your signature of the open letter “less emissions from business trips” to the University of Freiburg. More than 576 signatures and numerous comments make a strong point for more climate action and set the ball rolling for a debate about the responsibility of Universities to engage in climate action, which has started at other University locations for a long time.

    Here the results in brief:

    Signatures in total: 576
    Members of University of Freiburg: 464
    Professors: 45
    Students: 30
    Members of Uniklinik: 18

    On the 17.12.19 we handed over the signatures electronically to the Senate and the Rectorate of the University.

    What are the next steps?
    End of January, we meet with representatives from the Senate and in the beginning of February we will talk with the Chancellor, which possibilities exist to respond to our demands.

    We will keep you informed about further developments.

    Kind regards,
    Mareike Blum, Sebastian Jäckle, Wibke Müller, Nicolas Schoof und Ida Wallin for Scientists For Future Freiburg

    PS: Here you find some media coverage of the open letter:
    https://www.s4f-freiburg.de/weniger-emissionen-durch-dienstreisen/

Wandel ist nur möglich, wenn wir Gewohnheiten hinterfragen. Ist jede Reise nach Atlanta wichtig? Muss ich nach Berlin im Flugzeug reisen? Wie viel Mobilität ist wirklich notwendig - habe ich die Alternativen geprüft? Hier gibt es intelligentere Antworten als Sorgen um Bedeutungslosigkeit und Bürokratie.

Tolle Idee! Und wie komme ich dann nach Atlanta? Etwa mit dem Segelschiff a la Greta? Wollen wir uns noch mehr Formulare und Verfahren wirklich antun? Wir werden an unserer Bürokratie irgendwann zu Grunde gehen. Oder sollen wir uns etwa an internationalen Forschungsaktivitäten überhaupt nicht mehr beteiligen, damit die deutschen Universitäten endgültig in der Bedeutungslosigkeit versinken? Im Übrigen wird von vielen Forschungsträgern eine nationale und internationale Zusammenarbeit gefordert.

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