Umwelt

Gegen die Deponienlandschaft in Anhalt-Bitterfeld

Petition richtet sich an
Landkreis Anhalt-Bitterfeld, Petitionsausschuss des Landes Sachsen-Anhalt
3.935 Unterstützende 3.249 in Anhalt-Bitterfeld

Sammlung beendet

3.935 Unterstützende 3.249 in Anhalt-Bitterfeld

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

29.04.2017, 01:08

Die Welle gegen die Deponie [MZ Landkreis Anhalt-Bitterfeld 2017-04-28]

Die Deponie-Gegner organisieren sich immer besser. Am Mittwochabend marschierten rund 400 Protestler von Roitzsch bis zum Werkstor des Deponiebetreibers, der GP Papenburg Entsorgung Ost GmbH, um die wachsenden Abfallberge zu stoppen.
Sie haben Rückendeckung von der Stadt Sandersdorf-Brehna. Bürgermeister Andy Grabner warnt vor einer „Deponienlandschaft gigantischen Ausmaßes“. „Bitte helft alle, diesem Wahnsinn ein Ende zu bereiten“, schrieb der CDUler auf seiner Facebook-Seite. Die Anti-Deponien-Petition hat im Internet mittlerweile mehr als 3.400 Unterzeichner.
Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen Deponie-Betreiber eingeleitet
Zuletzt veranstaltete auch der Landkreis Anhalt-Bitterfeld Säbelrasseln gegenüber dem Deponie-Betreiber. Im Fokus steht ein Erdwall, der auf der westlichen Seite des Papenburg-Grundstücks entstanden ist. Die Behörde sprach dabei von Unregelmäßigkeiten und leitete laut eigenen Angaben ein Ordnungswidrigkeitsverfahren ein.

Was das am Ende konkret bedeutet, ist aber noch offen. Auf Nachfrage heißt es: „Sowohl das eingeleitete Ordnungswidrigkeitsverfahren als auch die geplante Beräumungsverfügung befinden sich zurzeit in der Anhörung.“ Da es sich um ein laufendes Verfahren handele, könne man vorerst keine weiteren Informationen geben.
Deponie-Betreiber Papenburg räumt selbst Fehler ein
Mittlerweile räumt Papenburg aber selbst Fehler ein. Nach Angaben des GmbH-Geschäftsführers Andreas Heilmann gab es ein Missverständnis bei dem Erdwall, den das Unternehmen als Staubschutzwall bezeichnet. „Statt einer Länge von 200 Metern sind 400 Meter gebaut worden, weil ein Bauleiter einen Fehler gemacht hat“, sagte Heilmann der MZ. Die Betreiber-GmbH habe jedoch nur für einen Teil einen Antrag beim Landkreis gestellt.
Der Zwist um den Erdwall ist Wasser auf die Mühlen der Deponie-Gegner. Andreas Heilmann empfindet den Gegenwind aber übertrieben: „Es ist, als hätten wir ein Kapitalverbrechen begangen.“
Proteste werden nicht so schnell abebben
Heilmann informierte am Dienstag vor Ort Stadträte und Bürgermeister Grabner über die Deponie. Doch die Protestwelle rollt. Und sie wird nicht so schnell abebben. Zum einen wegen ihrer Sorgen vor Umweltgefahren. Zum anderen verhinderte die Bevölkerung vor einem Jahr schon einmal ein unliebsames Bauprojekt in Sandersdorf-Brehna.
Nach heftigen Protesten sind die Solarfeld-Pläne eines Investors am Köckerner See gescheitert. Die Einwohner werden diesen Erfolg wiederholen wollen. (mz)

Von Stefan Schröter: www.mz-web.de/landkreis-anhalt-bitterfeld/protest-gegen-deponie-papenburg-raeumt-erste-fehler-ein-26811780


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