Region: Karlsruhe
Kultur

Rettet Karlsruher Baudenkmal - Haus des Bauhaus-Architekten Otto Bartning droht Abriss

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
OB Dr. Mentrup; Fraktionen im Gemeinderat der Stadt Karlsruhe
5.327 Unterstützende 4.257 in Karlsruhe

Bearbeitungsfrist abgelaufen

5.327 Unterstützende 4.257 in Karlsruhe

Bearbeitungsfrist abgelaufen

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

25.08.2017, 14:40

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer des Kulturdenkmals Franz-Rohde-Haus,

Sie werden es vielleicht aus der Tagespresse entnommen haben: das von Otto Bartning errichtete Kulturdenkmal in der Karlsruher Weststadt ist verkauft worden. Am 24.7.2017 wurde es an einen Freiburger Investor verkauft.
Diese Nachricht kam wie ein Paukenschlag wenige Tage nach der erfolgreichen, von der Presse vielbeachteten Eröffnung der wunderschönen Otto-Bartning-Ausstellung in der Städtischen Galerie Karlsruhe. („Otto Bartning – Architekt einer sozialen Moderne“ bis 22.10.2017)
Die Stadt Karlsruhe und vor allem Oberbürgermeister Dr. Mentrup prüfen derzeit intensiv in Gesprächen die Möglichkeit, ob die Stadt ihr „dingliches Vorkaufsrecht“ für Haus und Park geltend machen wird, das ihr für die Dauer von zwei Monaten nach Verkauf zusteht.
Kluge Pläne, wie das Haus dem baulichen und auch 'inhaltlichen' Erbe seines Erbauers Bartning verpflichtet umgenutzt werden könnte, liegen bereits vor. Jetzt geht es darum, beherzt die richtigen Entscheidungen zu treffen – und da ist vor allem die Stadt Karlsruhe gefragt.
Wer in der Bartning-Ausstellung war und dort diesen großen Karlsruher „Baumeister“ kennengelernt hat (Architekt ist eigentlich fast ‚zu wenig’, denn Bartning war ein Denker von Räumen, ein Philosoph des Bauens gar), wird verstehen, warum wir uns so für den Erhalt seines baulichen und gedanklichen Erbes in seiner Geburtsstadt einsetzen. Das immaterielle 'Erbe' von Otto Bartning, das nicht aus Backsteinen und Gebäudebindern, Stahlteilen und Fledermausgauben besteht, ist vielleicht noch weit größer. Sein von Neugier und humanistischen Gedanken, von einer extremen Zugewandtheit auf Menschen und die Gesellschaft, von der Idee einer friedlichen Gemeinschaft (nicht nur einer aus dem Glauben zusammengesetzten, sondern einer sozialen Gemeinschaft) durchdrungenes, zutiefst positives Weltbild - das ist es, wovon man viel mehr sprechen und was man viel stärker hinaustragen sollte! Und vielleicht hat das lange Ringen um das Franz-Rohde-Haus, dessen Bedeutung und Charme viele Menschen erst entdecken mußten, dazu ein kleines Stück beigetragen.

Jetzt bleibt abzuwarten, dass Stadtverwaltung, Stadtpolitik und Investoren alles unternehmen, um dauerhaft den unversehrten Erhalt von Haus und Park zu gewährleisten.
Hoffen wir weiter, dass die nächsten Tage eine gute Entscheidung für die Zukunft des Franz-Rohde-Hauses bringen!!

An dieser Stelle sei noch auf zwei besondere Veranstaltungen hingewiesen:

Am 10. September um 15 Uhr zeigt das ZKM im Rahmen des „Tag des offenen Denkmals“ einen sehenswerten Dokumentar-Film mit historischen Filmaufnahmen aus den 80er Jahren und aktuellem Filmmaterial, der das Ringen um den Erhalt des ehemaligen IWKA-Hallenbaus zeigt, der zu den größten denkmalgeschützten Gewerbebauten Europas gehört und dessen Erhalt – der lange auf der Kippe stand - heute die Stadt Karlsruhe ziert. Im Anschluss an die ca. 50 min. Filmvorführung gibt es Gelegenheit, gemeinsam über aktuelle Denkmalthemen der Stadt Karlsruhe zu sprechen:
m.karlsruhe.de/denkmaltag/db/de/zkm_iwka_hallenbau.html

Am 20. September um 19.30 Uhr lädt Frau Dr. Asche vom Kulturamt Karlsruhe im Rahmen der Otto-Bartning-Ausstellung zu einer prominent besetzten Diskussionsrunde in die Städtische Galerie ein. Titel des Symposiums lautet: "Historische Bauten - Kulturelles Erbe oder Hindernis für die Stadtentwicklung?" Teilnehmen werden: Dr. Meinrad von Engelberg, Technische Universität Darmstadt, Dr. Gerhard Kabierske, saai | Südwestdeutsches Archiv für Architektur und Ingenieurbau, Michael Obert, Baubürgermeister der Stadt Karlsruhe, Dr. Thomas Schalla, Dekan der Evangelischen Kirche Karlsruhe, Katrin Schütz, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg (angefragt), Dr. Sandra Wagner-Conzelmann, Technische Universität Darmstadt, Kuratorin der Ausstellung.
www.karlsruhe.de/b1/kultur/kunst_ausstellungen/museen/staedtische_galerie/ausstellungen/bartning.de


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