6,941 signatures
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Petition is addressed to: Regierungspräsidium Darmstadt
"FÜR SCHUTZWALD UND KLEINES FELSENMEER"
UNSERE ANLIEGEN
• 62 200 m² WERTVOLLEN UND UNERSETZBAREN SCHUTZWALD MIT ÜBERWIEGEND ALTEM BAUMBESTAND VOR DER STEINBRUCHERWEITERUNG DER RÖHRIG GRANIT GMBH RETTEN
• DAS ERHOLUNGSGEBIET „JUHÖHE“ ALS NAHERHOLUNGSRAUM BEWAHREN
• DAS „KLEINE FELSENMEER“ IM ERWEITERUNGSGEBIET SCHÜTZEN
• IMMISSIONEN AUS DEM STEINBRUCH MINIMIEREN & UNABHÄNGIG KONTROLLIEREN
• DIE GRENZEN DES GRANITSTEINBRUCHS GEHRENBERG SONDERBACH FÜR DIE ZUKUNFT VERLÄSSLICH UND SICHER FESTLEGEN
• EIN GESAMTKONZEPT FÜR DIE NACHHALTIGE ENTWICKLUNG DES STEINBRUCHS UND DESSEN REKULTIVIERUNG NACH ABBAUENDE EINFORDERN
Reason
Die Bürgerinitiative „Für Schutzwald und kleines Felsenmeer“ (BI-FSkF), deren Mitglied ich bin, hat sich im Febuar 2019 auf der Juhöhe gegründet, nachdem bekannt wurde, dass die Firma Röhrig granit GmbH plant, ihren Granitsteinbruch in Heppenheim–Sonderbach zu erweitern. Für die Steinbrucherweiterung sollen 62 200 m² ökologisch wertvoller Schutzwald im Unesco Geo Naturpark Odenwald-Bergstrasse gerodet, das als Naturdenkmal ausgewiesene "kleine Felsenmeer" beseitigt und Fahrrad-/Wanderwege verlegt werden.
Mehr über die BI erfahren oder als Mitglied unterstützen: https://www.BI-FSkF.de
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Petition details
Petition started:
12/09/2019
Petition ends:
03/01/2021
Region:
Hessen, Heppenheim, Darmstadt
Topic:
Environment
News
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RöhrigGranit in Erklärungsnot
on 16 Jun 2023Über zwei volle Tage erstreckte sich der spannende und faktenreiche Erörterungstermin des Regierungspräsidiums Darmstadt zum Steinbrucherweiterungsantrag der Firma Röhrig.
Nach Auskunft des Regierungspräsidiums liegen zurzeit über 1000 Einwendungen von mehr als 500 Einwendern vor.
Wir bedanken uns bei allen, die den Mut und die Zeit fanden vor dem Regierungspräsidium Darmstadt ihre Bedenken und Anregungen...show moreÜber zwei volle Tage erstreckte sich der spannende und faktenreiche Erörterungstermin des Regierungspräsidiums Darmstadt zum Steinbrucherweiterungsantrag der Firma Röhrig.
Nach Auskunft des Regierungspräsidiums liegen zurzeit über 1000 Einwendungen von mehr als 500 Einwendern vor.
Wir bedanken uns bei allen, die den Mut und die Zeit fanden vor dem Regierungspräsidium Darmstadt ihre Bedenken und Anregungen persönlich vorzutragen und zu erläutern.
Die massive Kritik an dem Vorhaben wird auch über die umfangreiche Tagesordnung sichtbar, die das Regierungspräsidium für die Diskussion vorbereitet hatte. Das Spektrum der Themen erstreckte sich von Naturschutz über Lärm, Erschütterungen und Forstwirtschaft bis hin zu Tourismus und Feinstaub.
Drei Punkte aus der Erörterung möchten wir kurz hervorheben:
1. Die Anzahl der Arbeitsplätze – mit undurchsichtiger Begründung
Bislang hatte RöhrigGranit erklärt, die Firma würde 80 bis 90 Personen an 4 Betriebsstätten beschäftigen. In der Anhörung kam jedoch eine Zahl von nur 45 bis 49 Personen zum Vorschein, belegt durch die eigene EMAS-Zertifizierung der Firma.
In sichtlicher Erklärungsnot erläuterte RöhrigGranit wortreich, dass die Firma ihre Beschäftigten auf 2 Firmen verteilen würde und sich die Mitarbeiter zwischen diesen beiden Firmen gegenseitig verleihen.
Hat die Firma RöhrigGranit die Beschäftigten deshalb doppelt gerechnet?
Eine klare Antwort gab es bei der Erörterung noch nicht. Auf das Ergebnis der Überprüfung der Arbeitsplatzzahlen durch das Regierungspräsidium sind wir gespannt.
2. Betriebslärm – erweiterte Arbeitszeiten
Die Nachbarschaft in Sonderbach leidet seit Jahren unter bislang unverhältnismäßig langen Betriebszeiten der Firma RöhrigGranit.
Von montags bis freitags ab 7 Uhr morgens bis 22 Uhr nachts muss die Nachbarschaft mit dem Lärm und Staub aus der Anlage leben. Auch am Wochenende wird samstags bis 16 Uhr gearbeitet.
Das schwere, unnötige Leid der Menschen in Sonderbach wurde durch die detaillierten Berichte der Betroffenen für alle mitfühlenden Zuhörer greifbar.
3. Staubemissionen – Feinstaub bisher noch nicht gemessen
Zahlreiche Fotobelege vom Februar 2023 machten es deutlich: RöhrigGranit lässt erhebliche Mengen an Staub in die Luft ab. Die Bilder waren so überzeugend, dass RöhrigGranit sie nicht in Zweifel stellte, sondern sogar bestätigte.
Zur Begründung gab die Firma an, dass an diesem Tag im Februar keine Bewässerung zur Staubreduzierung möglich gewesen wäre, da es zu kalt war. Gleichzeitig beharrte RöhrigGranit darauf, dass für seine geplante Erweiterung eine mathematische Staubberechnung für die Anlage vollkommen ausreichen würde und keine Messungen, nicht einmal zur Überprüfung der Plausibilität der gerechneten Werte, notwendig wären.
Die Einwender fordern jedoch etwas anderes:
Eine Langzeit-Feinstaubmessung über 12 Monate, um die Feinstaub-Belastungen für die Nachbarschaft einschätzen zu können.
Feinstäube mit einer Partikelgröße PM 2,5 sind nicht sichtbar, jedoch gesundheitlich besonders gefährlich. Die Art von Feinstaub kann tief in die Lunge eindringen und dort bis zu 6 Wochen verbleiben, sowie erhebliche Gesundheitsschäden verursachen.
Diesen Feinstaub kann man nicht sehen – man muss ihn messen.
Die Einwender hoffen nun, dass das Regierungspräsidium Darmstadt die Problematik erkannt hat und mit einer Langzeitmessung für Feinstäube in Sonderbach noch in diesem Jahr beginnt.
Eine Teilnehmerin der Erörterung fasste es so zusammen:
Von einem Unternehmen, dass auf der firmeneigenen Homepage betont, dass es den Menschen an seinen Standorten besonders verbunden ist und auch seinen eigenen Mitarbeitern gegenüber eine Fürsorgepflicht zu erfüllen hat, muss man erwarten dürfen, dass alles unternommen wird, um den Menschen in Sonderbach mehr Ruhezeiten zu geben und ihre Gesundheit zu schützen! -
Debate
Würde die Firma Röhrig nachhaltiger mit den Ressourcen der Natur umgehen, könnte er den bestehenden Steinbruch auch länger bewirtschaften. Das Problem ist aber, dass der Granit an der Stelle, wo der Wald steht, hochwertiger ist und für die Firma höhere Gewinne erzielt. Es arbeiten 90 Personen in allen Werken. Da ist sicherlich nicht der Großteil aus HP. Röhrig schürt gerne die Urängste der Bevölkerung, vergisst aber die Waldökologie zu erwähnen. Der restliche Wald wird aufgrund der Sonneneinstrahlung, Stürmen und Rodungsschäden auch sterben!
Die Firma Röhrig ist sehr um einen Ausgleich in Belangen des Naturschutzes bemüht, auch im eigenen Steinbruch. Wohl auch ein Grund, dass Naturschutzverbände dieser Erweiterung nicht entgegen stehen. Des weiteren handelt es sich hier nicht um einen Braunkohletagebau, der Orte "frisst". Weiterhin zu beachten ist, dass die Forma Röhrig dafür verantwortlich ist, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Heppenheimer Bevölkerung in Lohn und Brot steht und gerne für diese Firma arbeitet. Die Erweiterung ist nachhaltig. Partikularinteressen scheinen bei dieser Petition im Vordergrund zu stehen