Keine Autobahn durch’s Naherholungsgebiet

27. November 2015 - Herausragende Petition

13.000 Unterschriften gegen Ennertaufstieg im Bundestag übergeben

Am Mittwoch nahm der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses Martin Burkert (SPD) 13.423 Unterschriften gegen den „Ennertaufstieg“ entgegen. Der Ennertaufstieg ist Teil einer geplanten Autobahn mitten durch das beliebte Naherholungsgebiet Siebengebirge. Seit Jahren ist das Projekt mit Namen „Südtangente“ in der Region höchst umstritten.

Bereits 2003 wurde das kontroverse Projekt aus dem Bundesverkehrswegeplan gestrichen, nachdem  4.000 Unterschriften gegen die Südtangente dem Verkehrsausschuss übergeben wurden. Gesammelt hatte auch damals der Verein Lebenswerte Siebengebirgsregion. Entgegen dem Willen des Bonner Stadtrates und der Landesregierung NRW hatte Bundesverkehrsminister Dobrindt (CSU) die Projekte jetzt erneut auf die Prüfliste gesetzt.

Bei der Übergabe erläuterten Jürgen Maier, Vorsitzender des Vereins Lebenswerte Siebengebirgsregion und Susanne Gura, Vertreterin der Bürgerinitiativen „Ennertaufstieg: Nein!“  die eindringliche Aufforderung der Unterzeichner an den Bundestag, den Ennertaufstieg nicht in den Bundesverkehrswegeplan 2015 aufzunehmen.

„Wir fordern nicht einfach nach Sankt-Florians-Manier den PKW-Verkehr woanders hin verlagern, wir wollen die verkehrspolitische Wende in der Region,“ erklärte Jürgen Maier. „Die Befürworter der Südtangente im Umland von Bonn verweigern seit Jahrzehnten die Weiterentwicklung eines zukunftsfähigen Nahverkehrssystems. Die Stadt Königswinter beispielsweise tritt beim ÖPNV seit Jahrzehnten auf der Stelle und stellt stattdessen seinen Bürgern die Südtangente in Aussicht.“ Seit Jahrzehnten blockiere die gespenstische Südtangenten-Diskussion jede zukunftsweisende Verkehrspolitik in der Region.

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Weit mehr als die Hälfte der Unterschriften wurde handschriftlich geleistet. In vielen Läden, bei Frisören, Schustern, Kiosken, Arztpraxen rechts und links des Rheins, in Bonn und im Rhein/Sieg-Kreis lagen Listen aus. Viele Helfer sammelten in ihrer Nachbarschaft oder bei Open Air-Veranstaltungen. Nicht nur Anwohner unterschrieben, sondern auch Menschen aus ganz Bonn, aus dem Umland, und ihre Verwandten und Gäste aus Nah und Fern. Die handschriftlichen Listen wurden bei openPetition hochgeladen und dabei die Postleitzahlen eingetragen. So konnte gezählt und dokumentiert werden, woher die Unterzeichner kommen.

Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses Martin Burkert ließ durchblicken, dass der Protest Erfolg haben dürfte. Denn längst nicht für alle 1.500 Projekte auf der Prüfliste für den Bundesverkehrswegeplan ist genug Geld da. Derart umstrittene Projekte wie Ennertaufstieg und Südtangente hätten kaum Chancen, zumal es in der Region auch nicht umstrittene Projekte gäbe.

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Seit Jahrzehnten protestieren Anwohner und Freunde der Region gegen die Autobahnpläne

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Jetzt liegen 13.000 Unterschriften auf dem Planungstisch des Verkehrsministeriums

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