Wir feiern 2 Jahre Verantwortungseigentum

24. Februar 2024 - Meilensteine, Transparenz

”Wir wurden verkauft” – liest man heutzutage diese Worte, bedeutet es meist nichts Gutes. Doch es stimmt – openPetition wurde verkauft und das bereits vor zwei Jahren. Der Grund: Unsere Petitionsplattform sollte nicht eines Tages in die falschen Hände geraten. Das klingt paradox? openPetition-Gründer Jörg Mitzlaff erklärt die Hintergründe:

Alles begann damit, dass ich meine Frau im Kampf um faire Arbeitsbedingungen als Hebamme unterstützen wollte. Ich baute eine Webseite und erstellte die erste Petition. Immer mehr Menschen folgten und brachten ihre eigenen Themen auf die Plattform. Es dauerte nicht lange, bis man mir das erste Angebot machte, openPetition zu verkaufen.
Was würden Sie tun, wenn Ihnen jemand sehr viel Geld für Ihre Arbeit anbieten würde? Würden Sie Ihre Werte und die gesellschaftliche Verantwortung über Bord werfen? 

Die Antwort für mich war klar: openPetition sollte nicht die nächste Plattform sein, die einfach aufgekauft werden könnte. Mehr noch: Gemäß unserem Demokratieverständnis sollte openPetition auch in Zukunft niemals in den Händen einer einzelnen Person liegen. Deshalb habe ich openPetition vor zwei Jahren für 0€ an sich selbst verkauft. Oder anders gesagt: Ich habe openPetition verschenkt, und zwar an alle.

Wir gehören uns selbst

”Verantwortungseigentum” nennt sich die Eigentumsform, die dies ermöglicht. Damit wird garantiert, dass die Petitionsplattform openPetition nicht an meine Kinder vererbt, als Spekulationsgut gehandelt oder an die Höchstbietenden verkauft werden kann. Die Plattform wird immer in den Händen derer liegen, die an ihr arbeiten. Die vetoberechtigte Purpose Stiftung stellt sicher, dass unsere Mission und Werte nicht veräußert werden können.

Investition von Gewinnen in Bürgerbeteiligung  

Jeder einzelne Cent, der als Plus bei openPetition ankommt, wird ausschließlich in die Verwirklichung unserer Mission reinvestiert. Niemals können wir Gewinne an uns selbst ausschütten. Wer davon profitiert, sind unsere Nutzerinnen und Nutzer. Denn openPetition wird garantiert Bürgerbeteiligung und Demokratie-Projekte weiter vorantreiben. 



Herzliche Grüße
Jörg Mitzlaff, Gründer und Geschäftsführer von openPetition

PS: Auch andere bekannte Unternehmen und Organisationen sind im Verantwortungseigentum: Seit Jahrzehnten setzen große Konzerne wie Zeiss und Bosch bereits auf diese Eigentumsform. Zahlreiche mittelständische Betriebe wie Alnatura und Elobau haben sich dem angeschlossen und setzen den neuen Unternehmenstypus nachhaltig in der Praxis um. Zudem erkennen immer mehr erfolgreiche Start-ups wie Ecosia, Einhorn und Startnext darin eine Entwicklungsmöglichkeit. Gemeinsam versuchen wir, Wirtschaft und Soziales zu verbinden und Verantwortungseigentum bekannter zu machen. Damit es leichter umsetzbar wird, fordern wir auch gemeinsam eine eigenständige Rechtsform.

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