2025-12-18 00:36
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer unserer Petition,
wir grüßen euch herzlich mit unserem Weihnachtsbrief, den wir jährlich veröffentlichen. Viel Freude beim Lesen.
Die Tage werden kürzer, Nebel liegt über Wiesen und Feldern, und die Sonne wärmt nicht mehr wie zuvor. Drinnen machen wir es uns gemütlich, blicken bei Tee und Kerzenschein zurück auf das vergangene Jahr und voraus auf das, was kommt: Was hat uns bewegt, wie fiel die Ernte aus, welche Begegnungen haben uns bereichert und was erwartet uns im neuen Jahr?
Nach einem feuchten Winter folgte von Mitte Februar bis Mitte Juni eine Trockenheit. In vier Monaten fielen nur 40 l Regen pro m². Das Gärtner- und Kartoffelteam musste viel beregnen, was einen enormen Energie- und Arbeitsaufwand bedeutete. Umso erleichterter waren wir, als der neue Beregnungsbrunnen endlich lief. Kürzere nächtliche Laufzeiten entlasteten uns und ermöglichten einen effektiven, verdunstungsarmen Wassereinsatz. Der zusätzliche Aufwand hat sich gelohnt: Die Gemüse- und Saatguternte fiel gut aus. Besonders der Kohl ist hervorragend gelungen, und bei den Kartoffeln durften wir sogar eine Rekordernte feiern. Ein herzliches Dankeschön an alle Helfer*innen, die die Ernte unter Dach gebracht oder den Betrieb am Laufen gehalten haben.
Auch das Getreide hat die Trockenheit erstaunlich gut überstanden, und im Futterbau war die Luzerne unsere große Retterin. Mit ihren tiefen Wurzeln kommt sie auch in trockenen Phasen an Wasser und zeigt, wie widerstandsfähig eine klimaangepasste Pflanze sein kann. So konnten wir unsere Tiere beruhigt von den Weiden zurück in den Stall holen.
Ein besonderes Highlight war unser „Norddeutscher Almauftrieb“: Im Herbst mussten unsere Kühe zweimal täglich die Bundesstraße überqueren, um auf der anderen Seite zu weiden. Der Aufwand wurde mit viel Milch und köstlichem Käse belohnt. Die Käserei wird zu Jahresbeginn für einige Wochen wegen Renovierungsarbeiten schließen – danach freuen wir uns, wieder das volle Sortiment anbieten zu können.
Die Erntezeit ist für uns immer ein Geschenk: Sie zeigt, wie alles ineinandergreift und wie viel Freude entsteht, wenn man sich aufeinander verlassen kann. Am Ende eines langen Tages – verschwitzt, müde, aber erfüllt – zusammenzusitzen, eine Stulle in der einen und ein kühles Getränk in der anderen Hand, lässt uns spüren: „Ja, das ist es, was wir machen wollen.“ Unsere Arbeit fordert uns oft sehr, und doch schenkt sie Sinn, Gemeinschaft und Freude. So ernten wir nicht nur Gemüse oder Getreide, sondern auch Motivation, Verbundenheit und Solidarität.
Eine große Welle der Unterstützung durften wir bei unserer Petition erleben, die sich für unsere Pachtbelange eingesetzt hat. Auch wenn die Kreispolitik unsere Anliegen nicht aufgegriffen hat, war Eure Unterstützung ein kraftvolles Zeichen des Zusammenhalts. Sie trägt uns weiter und bestärkt uns auf unserem Weg.
Auch im Kultur- und Pädagogikbereich war viel los: Über 50 Veranstaltungen machten den Hof für viele Menschen erlebbar. Unser Spielplatz mit dem schönen Klettergerüst war weiterhin ein beliebter Ort für Familien – doch nach über 20 Jahren müssen wir ihn aus Sicherheitsgründen abbauen. Da uns ein einladender Hof und glückliche Kinder am Herzen liegen, möchten wir ein neues Spielgerät anschaffen. Dafür freuen wir uns über jede finanzielle Unterstützung.
Ein Blick voraus: Im kommenden Jahr feiern wir 35 Jahre bio-dynamische Landwirtschaft auf der Domäne Fredeburg! Drei Gründungsfamilien hatten damals den Mut, hier Wurzeln zu schlagen und einen Ort zu schaffen, an dem gesunde Lebensmittel wachsen, Gemeinschaft gelebt wird, Kinder Natur erfahren und Kultur Raum bekommt.
Die Fotos auf unserem Weihnachtsbriefkalender erzählen davon: wie ein Samenkorn Wurzeln schlägt, sich mit seiner Umgebung verbindet und Kraft zum Wachsen findet. Möge dieses Bild sinnbildlich für die junge Gemeinschaft stehen, die hier gerade zusammenwächst und ihre eigenen tragfähigen Wurzeln entwickelt.
Die Übergabe eines Hofes an eine neue Generation braucht Mut und Entschlossenheit– auf beiden Seiten. Umso mehr freuen wir uns, berichten zu können, dass wir den Schritt gewagt und uns auf diesen Weg eingelassen haben: den Schritt des Übergebens und des Übernehmens. Den Anfang haben im Frühjahr Julia und Lothar de Vries gemacht. Sie leben nun in Ratzeburg und sind uns und dem Hof weiterhin eng verbunden. Im kommenden Jahr werden wir den Weg fortsetzen.
Sehr dankbar sind wir für unsere wunderbaren Mitarbeiter*innen, die diesen Wandel mittragen und uns den Rücken stärken. Ihr seid großartig!
So begegnen wir den kommenden Herausforderungen mit Zuversicht, Leichtigkeit und Schaffensfreude – getragen vom Netz der Gemeinschaft, unserer treuen Kundschaft und allen Unterstützer*innen. Von Herzen danken wir Euch für alles, was Ihr uns täglich zurückgebt.
In diesem Sinne wünschen wir allen eine schöne Weihnachtszeit und ein mutiges, kraftvolles neues Jahr.
Herzlichst
Eure Fredeburger Hofgemeinschaft
und
2025-12-18 00:32
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer unserer Petition,
wir grüßen euch herzlich mit unserem Weihnachtsbrief, den wir jährlich veröffentlichen. Viel Freude beim Lesen.
Die Tage werden kürzer, Nebel liegt über Wiesen und Feldern, und die Sonne wärmt nicht mehr wie zuvor. Drinnen machen wir es uns gemütlich, blicken bei Tee und Kerzenschein zurück auf das vergangene Jahr und voraus auf das, was kommt: Was hat uns bewegt, wie fiel die Ernte aus, welche Begegnungen haben uns bereichert und was erwartet uns im neuen Jahr?
Nach einem feuchten Winter folgte von Mitte Februar bis Mitte Juni eine Trockenheit. In vier Monaten fielen nur 40 l Regen pro m². Das Gärtner- und Kartoffelteam musste viel beregnen, was einen enormen Energie- und Arbeitsaufwand bedeutete. Umso erleichterter waren wir, als der neue Beregnungsbrunnen endlich lief. Kürzere nächtliche Laufzeiten entlasteten uns und ermöglichten einen effektiven, verdunstungsarmen Wassereinsatz. Der zusätzliche Aufwand hat sich gelohnt: Die Gemüse- und Saatguternte fiel gut aus. Besonders der Kohl ist hervorragend gelungen, und bei den Kartoffeln durften wir sogar eine Rekordernte feiern. Ein herzliches Dankeschön an alle Helfer*innen, die die Ernte unter Dach gebracht oder den Betrieb am Laufen gehalten haben.
Auch das Getreide hat die Trockenheit erstaunlich gut überstanden, und im Futterbau war die Luzerne unsere große Retterin. Mit ihren tiefen Wurzeln kommt sie auch in trockenen Phasen an Wasser und zeigt, wie widerstandsfähig eine klimaangepasste Pflanze sein kann. So konnten wir unsere Tiere beruhigt von den Weiden zurück in den Stall holen.
Ein besonderes Highlight war unser „Norddeutscher Almauftrieb“: Im Herbst mussten unsere Kühe zweimal täglich die Bundesstraße überqueren, um auf der anderen Seite zu weiden. Der Aufwand wurde mit viel Milch und köstlichem Käse belohnt. Die Käserei wird zu Jahresbeginn für einige Wochen wegen Renovierungsarbeiten schließen – danach freuen wir uns, wieder das volle Sortiment anbieten zu können.
Die Erntezeit ist für uns immer ein Geschenk: Sie zeigt, wie alles ineinandergreift und wie viel Freude entsteht, wenn man sich aufeinander verlassen kann. Am Ende eines langen Tages – verschwitzt, müde, aber erfüllt – zusammenzusitzen, eine Stulle in der einen und ein kühles Getränk in der anderen Hand, lässt uns spüren: „Ja, das ist es, was wir machen wollen.“ Unsere Arbeit fordert uns oft sehr, und doch schenkt sie Sinn, Gemeinschaft und Freude. So ernten wir nicht nur Gemüse oder Getreide, sondern auch Motivation, Verbundenheit und Solidarität.
Eine große Welle der Unterstützung durften wir bei unserer Petition erleben, die sich für unsere Pachtbelange eingesetzt hat. Auch wenn die Kreispolitik unsere Anliegen nicht aufgegriffen hat, war Eure Unterstützung ein kraftvolles Zeichen des Zusammenhalts. Sie trägt uns weiter und bestärkt uns auf unserem Weg.
Auch im Kultur- und Pädagogikbereich war viel los: Über 50 Veranstaltungen machten den Hof für viele Menschen erlebbar. Unser Spielplatz mit dem schönen Klettergerüst war weiterhin ein beliebter Ort für Familien – doch nach über 20 Jahren müssen wir ihn aus Sicherheitsgründen abbauen. Da uns ein einladender Hof und glückliche Kinder am Herzen liegen, möchten wir ein neues Spielgerät anschaffen. Dafür freuen wir uns über jede finanzielle Unterstützung.
Ein Blick voraus: Im kommenden Jahr feiern wir 35 Jahre bio-dynamische Landwirtschaft auf der Domäne Fredeburg! Drei Gründungsfamilien hatten damals den Mut, hier Wurzeln zu schlagen und einen Ort zu schaffen, an dem gesunde Lebensmittel wachsen, Gemeinschaft gelebt wird, Kinder Natur erfahren und Kultur Raum bekommt.
Die Fotos auf unserem Weihnachtsbriefkalender erzählen davon: wie ein Samenkorn Wurzeln schlägt, sich mit seiner Umgebung verbindet und Kraft zum Wachsen findet. Möge dieses Bild sinnbildlich für die junge Gemeinschaft stehen, die hier gerade zusammenwächst und ihre eigenen tragfähigen Wurzeln entwickelt.
Die Übergabe eines Hofes an eine neue Generation braucht Mut und Entschlossenheit– auf beiden Seiten. Umso mehr freuen wir uns, berichten zu können, dass wir den Schritt gewagt und uns auf diesen Weg eingelassen haben: den Schritt des Übergebens und des Übernehmens. Den Anfang haben im Frühjahr Julia und Lothar de Vries gemacht. Sie leben nun in Ratzeburg und sind uns und dem Hof weiterhin eng verbunden. Im kommenden Jahr werden wir den Weg fortsetzen.
Sehr dankbar sind wir für unsere wunderbaren Mitarbeiter*innen, die diesen Wandel mittragen und uns den Rücken stärken. Ihr seid großartig!
So begegnen wir den kommenden Herausforderungen mit Zuversicht, Leichtigkeit und Schaffensfreude – getragen vom Netz der Gemeinschaft, unserer treuen Kundschaft und allen Unterstützer*innen. Von Herzen danken wir Euch für alles, was Ihr uns täglich zurückgebt.
In diesem Sinne wünschen wir allen eine schöne Weihnachtszeit und ein mutiges, kraftvolles neues Jahr.
Herzlichst
Eure Fredeburger Hofgemeinschaft
2025-10-20 12:44
Liebe Freundinnen und Freunde,
auf dem Foto seht ihr die Lange Koppel im Herbst 2025 – ein Stück Land, das wir seit fast 24 Jahren vom Kreis gepachtet haben. Mit viel Sorgfalt und Verantwortung haben wir diesen Boden bearbeitet, gepflegt und verbessert. Im Laufe der Jahre ist daraus mehr geworden als nur eine Fläche – er ist Teil unserer Geschichte und unseres Engagements.
Auf dem leichten Boden konnten wir den Humusgehalt nachweislich von 1,8 auf 2,7 Prozent steigern – ein sichtbares Zeichen dafür, wie lebendig Boden werden kann, wenn man ihn sorgfältig behandelt. Seit wir den Acker bewirtschaften verzichten wir vollständig auf Pestizide und synthetische Dünger. Dadurch haben wir schätzungsweise 25.000 Liter Heizöläquivalent eingespart – und noch viel wichtiger: wir haben Lebensraum geschaffen und Bodenfruchtbarkeit aufgebaut.
Umso schmerzlicher ist es, dass wir diesen Acker im Jahr 2027 verlieren werden – durch einen Flächentausch des Kreises, von dem wir erst erfuhren, als die Entscheidung längst gefallen war.
Ihr habt uns mit eurer Unterstützung bei unserer Petition den Rücken gestärkt – mit dem Ziel, dass wir einen Ausgleich für den Flächenverlust erhalten und dass in die neuen Vergabekriterien des Kreises künftig Gemeinwohlaspekte einfließen.
Eure Stimmen und Kommentare haben uns große Wertschätzung und Ermutigung geschenkt – dafür danken wir euch sehr!
Leider wurde unsere Petition von den politischen Vertreter:innen des Kreises nicht aufgegriffen. Wir haben keinen Ersatz für die verlorene Fläche erhalten und Gemeinwohlleistungen werden künftig nicht in den Vergabekriterien berücksichtigt. Und das mit den Stimmen einer uns nahe stehenden Partei, die aus der Ökobewegung hervorgegengen ist. Das ist unfassbar.
Es wurde eine große Chance vertan, Landwirtschaft als Teil der Lösung für die großen Krisen unserer Zeit zu begreifen – Biodiversität, Klima, Ernährung und Gesundheit.
Trotzdem sagen wir: Es hat sich gelohnt!
Ganz im Sinne von Václav Havel glauben wir, dass Hoffnung bedeutet, etwas Sinnvolles zu tun – auch wenn das Ergebnis nicht so ausfällt, wie man es sich wünscht.
Denn wir haben etwas bewegt:
• Die Verantwortlichen haben gespürt, dass die Vergabe öffentlicher Flächen nicht einfach nach parteipolitischen Interessen erfolgen kann, ohne Widerspruch aus der Bevölkerung.
• Einigen Entscheidungsträger:innen wurde erst später bewusst, dass sie dem Flächentausch zugestimmt hatten, ohne zu wissen, dass es sich um eine über Jahre ökologisch aufgewertete Fläche handelt. Damit verstößt der Kreis gegen geltendes EU-Recht (EU-VO 2024/1991 – Wiederherstellung der Natur).
• Und: Durch unseren Einsatz konnten zwei Punkte in den neuen Vergabekriterien verbessert werden – kleine, aber bedeutsame Fortschritte, die künftig vor allem kleineren Betrieben und Junglandwirt:innen helfen können.
Und das vielleicht Wichtigste:
Dank eurer Unterstützung durften wir spüren, dass wir Teil eines starken, unsichtbaren Netzwerks sind – eines Netzwerks von Menschen, die unsere Arbeit mittragen, unsere Werte teilen und an eine zukunftsfähige Landwirtschaft glauben.
Von Herzen danke für eure Solidarität, euer Vertrauen und eure Stimme.
Eure Fredeburger Hofgemeinschaft
und
2025-10-20 12:36
Liebe Freundinnen und Freunde,
auf dem Foto seht ihr die Lange Koppel im Herbst 2025 – ein Stück Land, das wir seit fast 24 Jahren vom Kreis gepachtet haben. Mit viel Sorgfalt und Verantwortung haben wir diesen Boden bearbeitet, gepflegt und verbessert. Im Laufe der Jahre ist daraus mehr geworden als nur eine Fläche – er ist Teil unserer Geschichte und unseres Engagements.
Auf dem leichten Boden konnten wir den Humusgehalt nachweislich von 1,8 auf 2,7 Prozent steigern – ein sichtbares Zeichen dafür, wie lebendig Boden werden kann, wenn man ihn sorgfältig behandelt. Seit wir den Acker bewirtschaften verzichten wir vollständig auf Pestizide und synthetische Dünger. Dadurch haben wir schätzungsweise 25.000 Liter Heizöläquivalent eingespart – und noch viel wichtiger: wir haben Lebensraum geschaffen und Bodenfruchtbarkeit aufgebaut.
Umso schmerzlicher ist es, dass wir diesen Acker im Jahr 2027 verlieren werden – durch einen Flächentausch des Kreises, von dem wir erst erfuhren, als die Entscheidung längst gefallen war.
Ihr habt uns mit eurer Unterstützung bei unserer Petition den Rücken gestärkt – mit dem Ziel, dass wir einen Ausgleich für den Flächenverlust erhalten und dass in die neuen Vergabekriterien des Kreises künftig Gemeinwohlaspekte einfließen.
Eure Stimmen und Kommentare haben uns große Wertschätzung und Ermutigung geschenkt – dafür danken wir euch sehr!
Leider wurde unsere Petition von den politischen Vertreter:innen des Kreises nicht aufgegriffen. Wir haben keinen Ersatz für die verlorene Fläche erhalten und Gemeinwohlleistungen werden künftig nicht in den Vergabekriterien berücksichtigt. Und das mit den Stimmen einer uns nahe stehenden Partei, die aus der Ökobewegung hervorgegengen ist. Das ist unfassbar.
Es wurde eine große Chance vertan, Landwirtschaft als Teil der Lösung für die großen Krisen unserer Zeit zu begreifen – Biodiversität, Klima, Ernährung und Gesundheit.
Trotzdem sagen wir: Es hat sich gelohnt!
Ganz im Sinne von Václav Havel glauben wir, dass Hoffnung bedeutet, etwas Sinnvolles zu tun – auch wenn das Ergebnis nicht so ausfällt, wie man es sich wünscht.
Denn wir haben etwas bewegt:
• Die Verantwortlichen haben gespürt, dass die Vergabe öffentlicher Flächen nicht einfach nach parteipolitischen Interessen erfolgen kann, ohne Widerspruch aus der Bevölkerung.
• Einigen Entscheidungsträger:innen wurde erst später bewusst, dass sie dem Flächentausch zugestimmt hatten, ohne zu wissen, dass es sich um eine über Jahre ökologisch aufgewertete Fläche handelt. Damit verstößt der Kreis gegen geltendes EU-Recht (EU-VO 2024/1991 – Wiederherstellung der Natur).
• Und: Durch unseren Einsatz konnten zwei Punkte in den neuen Vergabekriterien verbessert werden – kleine, aber bedeutsame Fortschritte, die künftig vor allem kleineren Betrieben und Junglandwirt:innen helfen können.
Und das vielleicht Wichtigste:
Dank eurer Unterstützung durften wir spüren, dass wir Teil eines starken, unsichtbaren Netzwerks sind – eines Netzwerks von Menschen, die unsere Arbeit mittragen, unsere Werte teilen und an eine zukunftsfähige Landwirtschaft glauben.
Von Herzen danke für eure Solidarität, euer Vertrauen und eure Stimme.
Eure Fredeburger Hofgemeinschaft
2025-09-27 11:56
Liebe Freundinnen und Freunde,
am 22. September tagte der Haupt- und Innenausschuss des Kreises Herzogtum Lauenburg. Thema waren u.a. die neuen und umstrittenen Vergabekriterien für die Verpachtung landwirtschaftlicher Einzelpachtflächen.
Naturschutzverbände kritisierten, dass das Ziel, 25 % vorrangig an Ökobetriebe zu verpachten, nur auf 186 ha Einzelpachtflächen angewendet wird, statt auf über 2.060 ha inklusive der Domänen – ein „Kartenspielertrick“ der verantwortlichen Politik. Zudem werde nicht zwischen Ackerland (mit seinen problematischen Stoffeinträgen in die Böden und Gewässer) und Grünland unterschieden, das ohnehin bereits mit Naturschutzauflagen versehenen ist. Auf welchen Flächen soll am Ende tatsächlich eine ökologische Verbesserung erzielt werden? Selbst im günstigsten Fall würde der Kreis bei seinen Ackerflächen von 186 ha Einzelpacht lediglich auf zusätzliche 46 ha kommen. Das entspräche dann einem Ökoanteil von knapp 6 % seiner gesamten Ackerflächen, incl. der Domäne Fredeburg. Das entspricht noch nicht einmal einem Fünftel des Ziels der Bundesnachhaltigkeitsstrategie!
Natur Plus kritisierte, dass durch die Nichtverlängerung des Pachtvertrags mit der Domäne Fredeburg und voraussichtlichen Rückumstellungen eine ökologische Verschlechterung entstehe – ein Verstoß gegen EU-Verordnung 2024-1991, Artikel 11. Die Pächter erinnerten an die Zusage, dass ein Vertrag verlängert werde, sofern kein Fehlverhalten vorliege.
Die FDP schlug vor:
1. Bestandsschutz für bereits auf Öko umgestellte Flächen,
2. Bonus für Berufsausbildung.
Beide Vorschläge wurden – auch mit Stimmen von B90/DIE GRÜNEN – abgelehnt.
Der gemeinsame Antrag von CDU und B90/DIE GRÜNEN zu den kontrovers diskutierten Vergabekriterien wurde mehrheitlich angenommen.
Ein SPD-Antrag, die Ackerfläche „Schmaljohannskoppel“ dauerhaft der Domäne zuzuschlagen, um die zweitkleinste Bio-Domäne zu stärken und Flächenverluste auszugleichen, wurde ebenfalls abgelehnt – obwohl ihn eine Abgeordnete von B90/DIE GRÜNEN in einer Rede ausdrücklich unterstützt hatte. Dabei erinnerte sie ausführlich und beispielhaft an die Gemeinwohlleistungen der Domäne Fredeburg für die Region. An dem Abstimmungsverhalten wurde sehr deutlich, dass die Partei nicht mit einer Stimme spricht.
Zustimmung erhielt hingegen ein Antrag der Kreisverwaltung: Eine Magergrünlandfläche mit 300 Bäumen (Baumpark) sowie eine kleine Ackerfläche werden künftig in die Domänenpacht eingegliedert.
Irritierend war, dass eine Vorlage aus der Fachverwaltung mit ökologischen und gemeinwohlorientierten Kriterien, die im Kreistagsportal veröffentlicht war, in der Sitzung nicht erwähnt wurde – ein für uns enttäuschendes Vorgehen.
Unser Fazit: Die Entscheidungen schwächen die wirtschaftliche Stabilität und Zukunftsfähigkeit unseres Betriebes. Besonders bedauerlich ist, dass weder ökologische Werte noch Gemeinwohlleistungen ausreichend berücksichtigt wurden – gerade angesichts von Artensterben, Klimawandel und Umweltbelastungen.
Der intransparente Flächentausch und der parteipolitisch geprägte Prozess haben unser Vertrauen in den Verpächter stark erschüttert. Für uns als Gründergeneration nach über drei Jahrzehnten Aufbauarbeit und kurz vor dem Ruhestand, ist das sehr schmerzhaft.
Die Entscheidungsträger zeigen wenig Interesse an Ökologisierung, Regionalentwicklung, über 40 entstandenen Arbeitsplätzen, Ausbildung von rund 200 Fachkräften, Bildungsarbeit mit jährlich über 1.000 Schulkindern aus der Region sowie den vilefältigen kulturellen Angeboten.
Quo Vadis, Herzogtum Lauenburg?
Wie es weitergeht, beraten wir intern. Die junge Generation, die bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, wird ihre eigenen Schlüsse ziehen. Die endgültige Abstimmung erfolgt am 9. Oktober – ob wir noch etwas bewegen können, ist offen.
Euch allen danken wir von Herzen. Ohne eure Unterstützung könnten wir diese Entwicklungen kaum ertragen.
Herzlichst,
Eure Fredeburger Hofgemeinschaft
und
2025-09-27 11:49
Liebe Freundinnen und Freunde,
am 22. September tagte der Haupt- und Innenausschuss des Kreises Herzogtum Lauenburg. Thema waren u.a. die neuen und umstrittenen Vergabekriterien für die Verpachtung landwirtschaftlicher Einzelpachtflächen.
Naturschutzverbände kritisierten, dass das Ziel, 25 % vorrangig an Ökobetriebe zu verpachten, nur auf 186 ha Einzelpachtflächen angewendet wird, statt auf über 2.060 ha inklusive der Domänen – ein „Kartenspielertrick“ der verantwortlichen Politik. Zudem werde nicht zwischen Ackerland (mit seinen problematischen Stoffeinträgen in die Böden und Gewässer) und Grünland unterschieden, das ohnehin bereits mit Naturschutzauflagen versehenen ist. Auf welchen Flächen soll am Ende tatsächlich eine ökologische Verbesserung erzielt werden? Selbst im günstigsten Fall würde der Kreis bei seinen Ackerflächen von 186 ha Einzelpacht lediglich auf zusätzliche 46 ha kommen. Das entspräche dann einem Ökoanteil von knapp 6 % seiner gesamten Ackerflächen, incl. der Domäne Fredeburg. Das entspricht noch nicht einmal einem Fünftel des Ziels der Bundesnachhaltigkeitsstrategie!
Natur Plus kritisierte, dass durch die Nichtverlängerung des Pachtvertrags mit der Domäne Fredeburg und voraussichtlichen Rückumstellungen eine ökologische Verschlechterung entstehe – ein Verstoß gegen EU-Verordnung 2024-1991, Artikel 11. Die Pächterinnen und Pächter der Domäne Fredeburg erinnerten an die Zusage, dass ein Vertrag verlängert werde, sofern kein Fehlverhalten vorliege.
Die FDP schlug vor:
1. Bestandsschutz für bereits auf Öko umgestellte Flächen,
2. Bonus für Berufsausbildung.
Beide Vorschläge wurden – auch mit Stimmen von B90/DIE GRÜNEN – abgelehnt.
Der gemeinsame Antrag von CDU und B90/DIE GRÜNEN zu den kontrovers diskutierten Vergabekriterien wurde mehrheitlich angenommen.
Ein SPD-Antrag, die Ackerfläche „Schmaljohannskoppel“ dauerhaft der Domäne zuzuschlagen, um die zweitkleinste Bio-Domäne zu stärken und Flächenverluste auszugleichen, wurde ebenfalls abgelehnt – obwohl ihn eine Abgeordnete von B90/DIE GRÜNEN in einer Rede ausdrücklich unterstützt hatte. Dabei erinnerte sie ausführlich und beispielhaft an die Gemeinwohlleistungen der Domäne Fredeburg für die Region. An dem Abstimmungsverhalten wurde sehr deutlich, dass die Partei nicht mit einer Stimme spricht.
Zustimmung erhielt hingegen ein Antrag der Kreisverwaltung: Eine Magergrünlandfläche mit 300 Bäumen (Baumpark) sowie eine kleine Ackerfläche werden künftig in die Domänenpacht eingegliedert.
Irritierend war, dass eine Vorlage aus der Fachverwaltung mit ökologischen und gemeinwohlorientierten Kriterien, die im Kreistagsportal im Vorfeld veröffentlicht war, in der Sitzung nicht erwähnt wurde – ein für uns enttäuschendes Vorgehen.
Unser Fazit: Die Entscheidungen schwächen die wirtschaftliche Stabilität und Zukunftsfähigkeit unseres Betriebes. Besonders bedauerlich ist, dass weder ökologische Werte noch Gemeinwohlleistungen ausreichend berücksichtigt wurden – gerade angesichts von Artensterben, Klimawandel und Umweltbelastungen.
Der intransparente Flächentausch und der parteipolitisch geprägte Prozess haben unser Vertrauen in den Verpächter stark erschüttert. Für uns als Gründergeneration nach über drei Jahrzehnten Aufbauarbeit und kurz vor dem Ruhestand, ist das sehr schmerzhaft. Die Entscheidungsträger zeigen wenig Interesse an Ökologisierung, Regionalentwicklung, über 40 Arbeitsplätzen, Ausbildung von rund 200 Fachkräften, Bildungsarbeit mit jährlich über 1.000 Schulkindern aus der Region und kulturellen Angeboten.
Quo Vadis, Herzogtum Lauenburg?
Wie es weitergeht, beraten wir intern. Die junge Generation, die bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, wird ihre eigenen Schlüsse ziehen. Die endgültige Abstimmung erfolgt am 9. Oktober – ob wir noch etwas bewegen können, ist offen.
Euch allen danken wir von Herzen. Ohne eure Unterstützung könnten wir diese Entwicklungen kaum ertragen.
Herzlichst,
Eure Fredeburger Hofgemeinschaft
2025-09-19 09:41
Sehr geehrte Damen und Herren des Haupt- und Innenausschusses! Fredeburg, 18.09.2025
In den letzten Wochen hatten wir uns über die Vergabekriterien zur Verpachtung der Einzelpachtflächen des Kreises und unserem Verlust an Flächen ab 2027 ausgetauscht. Für diese Gespräche danken wir Ihnen nochmals herzlich.
Nun liegt der jüngste Entwurf von CDU und B90/DIE GRÜNEN für die Sitzung am 22. September vor (Antrag 2).
Falls Sie beabsichtigen, der Vorlage zuzustimmen, bitten wir Sie, folgendes zu bedenken:
• Mit Ihrem JA bestätigen Sie den Willen der stärksten Fraktion des Kreises, uns, den Pächter*innen der Domäne Fredeburg eine Bio-Fläche ohne Ersatz zu entziehen.
• Anstatt die wirtschaftliche Basis der kreiseigenen Domäne zu sichern und damit einen langjährigen, engagierten Pächter zu unterstützen, kommt der Kreis mit dem geplanten Flächentausch offensichtlich einem Hobbylandwirt und Rentner entgegen. Für uns bliebe lediglich die Möglichkeit, uns im öffentlichen Ausschreibungsverfahren erneut zu bewerben.
• Da wir über den Verkauf bzw. Tausch lediglich informiert, nicht jedoch einbezogen wurden, empfinden wir dies als Vertrauensbruch. Der jährliche Schaden für uns beläuft sich auf rund 20.000 €. Dies liegt auch daran, dass uns durch den Grünlandverlust nicht nur Futterfläche, sondern auch die EU-Förderung der Grünlandextensivierung für die gesamte Domäne wegfällt. Gerade die Grünlandextensivierung war und ist jedoch eine Auflage des Kreises.
• Hinzu kommt, dass die EU-VO 2024/1991 „Wiederherstellung der Natur“ nach Artikel 8 vorschreibt, dass die öffentliche Hand auf ihren Flächen keine Verschlechterung des ökologischen Zustands zulassen darf. Im Falle der Rückumstellung unserer 24 Jahre bewirtschafteten Fläche wäre genau dies die Folge.
• Als Pächter der zweitkleinsten Domäne des Kreises sind wir auf eine angemessene Flächenausstattung angewiesen – nicht zuletzt, weil wir aus unseren Erträgen einen überproportional hohen Gebäudebestand unterhalten müssen. Wir leisten dies ohne Übernahmeverpflichtung durch den Kreis. Zumindest aus Pächtersicht ist dies ein sehr wichtiger Punkt, der großes Vertrauen in den Verpächter voraussetzt. Vor diesem Hintergrund wirkt der Vorwurf einer „bevorzugten Behandlung“ unseres Betriebes, der uns immer wieder zugetragen wird, wenig nachvollziehbar.
• Mit Ihrer Zustimmung bliebe es zudem beim vergleichsweise wenig ambitionierten Ziel, lediglich 25 Prozent der Einzelpachtflächen bevorzugt an Ökobetriebe zu vergeben. Angesichts der Verantwortung des Kreises für Natur, Umwelt und die regionale Versorgung mit gesunden Bio-Lebensmitteln halten wir dieses Ziel für ausbaufähig.
• Darüber hinaus ist in der Vorlage nicht vorgesehen, dass die 25 Prozent getrennt nach Acker- und Grünlandflächen erreicht werden müssen, sondern auch ausschließlich auf den Dauergrünlandstandorten erfüllt werden könnten. Damit würde gerade auf den herkömmlich bewirtschafteten Ackerflächen, von denen die problematischen Stoffeinträgen ausgehen, keinerlei ökologische Verbesserung erzielt.
• Falls Sie zustimmen möchten, übersehen Sie bitte nicht, dass Biobetriebe ihre Fläche zunächst 3 Jahre lang umstellen müssen, bevor sie Ihre Erzeugnisse kostendeckend verkaufen dürfen. Dies benachteiligt diese Betriebe im Bewerbungsverfahren und wird bei weitem auch nicht durch die höhere Ökoförderung ausgeglichen.
• Nicht berücksichtigt würden außerdem wichtige Gemeinwohlleistungen – etwa die Berufsausbildung junger Menschen, die Sicherung von Arbeitsplätzen, die regionale Vermarktung, die Stärkung des ländlichen Raums sowie Beiträge zur Daseinsvorsorge.
• Berücksichtigen Sie in Ihrer Entscheidung bitte auch die nahezu 5.000 Unterschriften und nachdenklich stimmenden Kommentare für unser Anliegen im Rahmen der Petition.
• Wenn Sie dennoch zustimmen möchten, dann denken Sie bitte auch an die demotivierende Wirkung auf die junge Generation, die bereit ist, Verantwortung für die Domäne Fredeburg zu übernehmen und den Betrieb zukunftsfähig weiterzuführen.
Es ist alles gesagt und Sie haben die Wahl. Bitte treffen Sie eine verantwortungsvolle Entscheidung!
Die Pächter der Domäne Fredeburg
2025-09-19 09:36
Liebe Freudinnen und Freunde!
Am Montag, den 22.09.2025, berät der Haupt- und Innenausschuss unter Tagesordnungspunkt Ö16 über die Vergabekriterien für die landwirtschaftlichen Einzelpachtflächen des Kreises Herzogtum Lauenburg. Die Sitzung beginnt um 17:00 Uhr in der Feuerwehrtechnischen Zentrale, Lankener Weg 26, 21496 Elmenhorst. Die Anträge der Fraktionen von CDU und Bündnis 90/Die Grünen sind im Kreistagsinformationssystem ALLRIS einsehbar. Das Votum des Ausschusses dient als Empfehlung an die Kreistagsabgeordneten, die in ihrer Oktobersitzung über die Vorlage abstimmen.
Mit dem nachfolgenden Schreiben haben wir uns erneut an alle Ausschussmitglieder gewandt, damit später niemand behaupten kann, ihm sei die Tragweite des Beschlusses nicht bewusst gewesen.
Sehr geehrte Damen und Herren des Haupt- und Innenausschusses! Fredeburg, 18.09.2025
In den letzten Wochen hatten wir uns über die Vergabekriterien zur Verpachtung der Einzelpachtflächen des Kreises und unserem Verlust an Flächen ab 2027 ausgetauscht. Für diese Gespräche danken wir Ihnen nochmals herzlich.
Nun liegt der jüngste Entwurf von CDU und B90/DIE GRÜNEN für die Sitzung am 22. September vor (Antrag 2).
Falls Sie beabsichtigen, der Vorlage zuzustimmen, bitten wir Sie, folgendes zu bedenken:
• Mit Ihrem JA bestätigen Sie den Willen der stärksten Fraktion des Kreises, uns, den Pächter*innen der Domäne Fredeburg eine Bio-Fläche ohne Ersatz zu entziehen.
• Anstatt die wirtschaftliche Basis der kreiseigenen Domäne zu sichern und damit einen langjährigen, engagierten Pächter zu unterstützen, kommt der Kreis mit dem geplanten Flächentausch offensichtlich einem Hobbylandwirt und Rentner entgegen. Für uns bliebe lediglich die Möglichkeit, uns im öffentlichen Ausschreibungsverfahren erneut zu bewerben.
• Da wir über den Verkauf bzw. Tausch lediglich informiert, nicht jedoch einbezogen wurden, empfinden wir dies als Vertrauensbruch. Der jährliche Schaden für uns beläuft sich auf rund 20.000 €. Dies liegt auch daran, dass uns durch den Grünlandverlust nicht nur Futterfläche, sondern auch die EU-Förderung der Grünlandextensivierung für die gesamte Domäne wegfällt. Gerade die Grünlandextensivierung war und ist jedoch eine Auflage des Kreises.
• Hinzu kommt, dass die EU-VO 2024/1991 „Wiederherstellung der Natur“ nach Artikel 8 vorschreibt, dass die öffentliche Hand auf ihren Flächen keine Verschlechterung des ökologischen Zustands zulassen darf. Im Falle der Rückumstellung unserer 24 Jahre bewirtschafteten Fläche wäre genau dies die Folge.
• Als Pächter der zweitkleinsten Domäne des Kreises sind wir auf eine angemessene Flächenausstattung angewiesen – nicht zuletzt, weil wir aus unseren Erträgen einen überproportional hohen Gebäudebestand unterhalten müssen. Wir leisten dies ohne Übernahmeverpflichtung durch den Kreis. Zumindest aus Pächtersicht ist dies ein sehr wichtiger Punkt, der großes Vertrauen in den Verpächter voraussetzt. Vor diesem Hintergrund wirkt der Vorwurf einer „bevorzugten Behandlung“ unseres Betriebes, der uns immer wieder zugetragen wird, wenig nachvollziehbar.
• Mit Ihrer Zustimmung bliebe es zudem beim vergleichsweise wenig ambitionierten Ziel, lediglich 25 Prozent der Einzelpachtflächen bevorzugt an Ökobetriebe zu vergeben. Angesichts der Verantwortung des Kreises für Natur, Umwelt und die regionale Versorgung mit gesunden Bio-Lebensmitteln halten wir dieses Ziel für ausbaufähig.
• Darüber hinaus ist in der Vorlage nicht vorgesehen, dass die 25 Prozent getrennt nach Acker- und Grünlandflächen erreicht werden müssen, sondern auch ausschließlich auf den Dauergrünlandstandorten erfüllt werden könnten. Damit würde gerade auf den herkömmlich bewirtschafteten Ackerflächen, von denen die problematischen Stoffeinträgen ausgehen, keinerlei ökologische Verbesserung erzielt.
• Falls Sie zustimmen möchten, übersehen Sie bitte nicht, dass Biobetriebe ihre Fläche zunächst 3 Jahre lang umstellen müssen, bevor sie Ihre Erzeugnisse kostendeckend verkaufen dürfen. Dies benachteiligt diese Betriebe im Bewerbungsverfahren und wird bei weitem auch nicht durch die höhere Ökoförderung ausgeglichen.
• Nicht berücksichtigt würden außerdem wichtige Gemeinwohlleistungen – etwa die Berufsausbildung junger Menschen, die Sicherung von Arbeitsplätzen, die regionale Vermarktung, die Stärkung des ländlichen Raums sowie Beiträge zur Daseinsvorsorge.
• Berücksichtigen Sie in Ihrer Entscheidung bitte auch die nahezu 5.000 Unterschriften und nachdenklich stimmenden Kommentare für unser Anliegen im Rahmen der Petition.
• Wenn Sie dennoch zustimmen möchten, dann denken Sie bitte auch an die demotivierende Wirkung auf die junge Generation, die bereit ist, Verantwortung für die Domäne Fredeburg zu übernehmen und den Betrieb zukunftsfähig weiterzuführen.
Es ist alles gesagt und Sie haben die Wahl. Bitte treffen Sie eine verantwortungsvolle Entscheidung!
Die Pächter der Domäne Fredeburg
2025-09-19 00:15
openPetition hat heute eine Erinnerung an die gewählten Vertreter im Parlament Kreistag geschickt, die noch keine persönliche Stellungnahme abgegeben haben.
Bisher haben 25 Parlamentarier eine Stellungnahme abgegeben.
Die Stellungnahmen veröffentlichen wir hier:
www.openpetition.de/petition/stellungnahme/gemeinwohl-schuetzen-bio-erhalten-und-vor-ort-die-domaene-fredeburg-staerken
2025-09-11 11:24
Mit Euren beeindruckenden 4.976 Unterschriften für eine faire, zeitgemäße und transparente Verpachtung landwirtschaftlicher Flächen im Kreis Herzogtum Lauenburg habt Ihr einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass unsere Anliegen deutlicher in den Blick der politisch Verantwortlichen gerückt sind. Dank Euch wird nun erneut über den bisherigen Entwurf der Vergabekriterien nachgedacht. Auch die mehr als 1.200 Kommentare haben eindrucksvoll verdeutlicht, worum es geht und was uns verbindet.
Dafür sagen wir von Herzen Danke!
Sehr gerne hätten wir uns mit allen Mitgliedern der CDU-Kreistagsfraktion ausgetauscht, doch dies wurde leider abgelehnt. Wir konnten uns aber immerhin mit zwei Vertretern der politisch stärksten Kraft des Kreises und im Beisein des Bauernverbandes austauschen. Dabei war es teilweise ernüchternd, wie weit wir in grundsätzlichen Fragen auseinander liegen. Doch in zwei Punkten gibt es immerhin eine Annäherung:
• Bewerber*innen mit einer kleineren, vom Kreis gepachteten Gesamtfläche sollen künftig stärker bei der Vergabe berücksichtigt werden.
• Alle Junglandwirt*innen sollen einen Bonuspunkt erhalten – unabhängig davon, ob sie Fördergelder aus der Junglandwirteförderung beziehen oder nicht. Entscheidend ist allein die Qualifikation. Damit wird eine klare Benachteiligung, die im alten Entwurf enthalten war, vermieden.
In den Gesprächen konnten wir außerdem verdeutlichen, dass Biobetriebe zunächst drei Jahre lang ihre Flächen umstellen müssen, bevor sie ihre Produkte als biozertifizierte Ware verkaufen können. Eine Flächenumstellung auf Ökolandbau kostet den Betrieb Zeit, viel Geld und die Maßnahme ist eine Investition in die Zukunft.
Diese Tatsache benachteiligt Biobetriebe im Wettbewerb um Pachtflächen gegenüber herkömmlich wirtschaftenden Betrieben und hält sie vielfach von einer Bewerbung um Pachtflächen ab. Das gilt umso mehr, wenn (wie in unserem Falle) von vorneherein klar ist, dass der Verpächter wiederkehrend alle 12 Jahre eine öffentliche Ausschreibung mit häufigerem Pächterwechsel anstrebt.
Wir wissen übrigens nicht, ob diese Dinge der Kreisverwaltung und Politik bisher wirklich klar waren. In jedem Falle entsteht uns durch den Verlust einer langjährig ökozertifizierten Einzelpachtfläche ein erheblicher finanzieller Schaden.
Schwer nachvollziehbar bleibt für uns die Haltung mancher Entscheidungsträger, nach der im Vergabeverfahren erbrachte Gemeinwohlleistungen keine Rolle spielen sollen. Dazu gehören u. a. die Ausbildung junger Menschen, die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen sowie die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe im ländlichen Raum.
Mittlerweile konnten wir mit fast allen Parteien Gespräche führen und Informationen austauschen. Wo dies noch nicht geschehen ist, sind Termine bereits vereinbart oder angefragt.
Wir hoffen sehr, dass sich die Mitglieder des Haupt- und Innenausschusses der Bedeutung ihrer Entscheidung bewusst sind – und eine klare, verantwortungsvolle Wahl treffen werden.
Bis dahin heißt es für uns noch ein wenig Geduld haben und weiter gemeinsam durchatmen.