Bildung

GRUNDSCHULE: Für ECHTE Wahlfreiheit und Freiwilligkeit im Ganztag!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Petitionsausschuss Landtag von Baden-Württemberg; Kultusministerium - Frau Dr. Susanne Einsenmann
2.195 Unterstützende 2.099 in Baden-Württemberg

Bearbeitungsfrist abgelaufen

2.195 Unterstützende 2.099 in Baden-Württemberg

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  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

16.12.2016, 13:01

Wenn Sie Interesse an der gesamten Pressemitteilung haben, die gestern in den Mailverteiler der Landespressekonferenz ging - ergänzt um weitere Informationen und Quellenangaben - so nehmen Sie bitte über das Feld "Frage an Initiator/in" Kontakt mit uns auf.


16.12.2016, 12:49

Als aktive Eltern und Initiativen im „Bündnis Aktive Eltern für Gute Grundschule Baden-Württemberg“ appellieren wir an die grün-schwarze Landesregierung, dass der Ganztagsausbau an Grundschulen und der bestehende Wunsch von Elternmehrheiten nach offenen und freiwilligen Bildungs- und Betreuungsformen gleichermaßen gesehen und respektiert wird. Ganztagsschule an Baden-Württembergischen Grundschulen ist an Schulpflicht gebunden. In der sogenannten Wahlform können Eltern pro Schuljahr nur zwischen Halbtag oder gebundenem Ganztag wählen (vgl. §4a Schulgesetz).
Wir wollen, dass den Familien und Schulen in Baden-Württemberg echte Wahlfreiheit und Flexibilität ermöglicht wird in der Wahl der Schul- und Betreuungsform im Ganztagsausbau, denn ein erfolgreicher Ganztag geht nur mit echter Wahlfreiheit.

Unsere Forderung unterstreichen wir mit einer aktuell laufenden OpenPetition, auch im Zusammenhang des jüngst stattgefunden „Ganztagsgipfels“, zu dem das Kultusministerium Baden-Württembergs im November eingeladen hatte.

Openpetition: www.openpetition.de/petition/online/grundschule-fuer-echte-wahlfreiheit-und-freiwilligkeit-im-ganztag

Wesentliches Anliegen der Petition ist der Erhalt, Ausbau und die Sicherung freiwilliger Betreuungsformen (Hort, verlässliche Grundschule, flexible Nachmittagsbetreuung) und eine Öffnung des aktuellen Schulgesetzes um den Offenen Ganztag. Ebenso fordern wir, dass das gesetzlich Wahlrecht zwischen Ganztagsschule und Halbtagsschule auch zukünftig unbedingt erhalten bleiben muss. Kommunen brauchen insgesamt mehr Spielraum, welches Ganztagsangebot sie – entsprechend dem jeweiligen tatsächlichen Bedarf vor Ort – etablieren. Zudem ist die Form des offenen Ganztags (freiwillige Bildungs- und Betreuungsangebote sowie offene Ganztagsschule) jene, die laut Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (SteG) in Deutschland zu 80% im Grundschulsektor etabliert ist.

Als Elterninitiativen fordern wir für eine moderne, pluralistische Gesellschaft „Vielfalt statt Einfalt“ im Ganztagsausbau. Dies mit Blick auf heterogene Familienstrukturen, flexible Arbeitswelten und vor allem mit Fokus auf die Jüngsten im Schulsystem, die sehr unterschiedlich sind. Nicht jedes Kind passt in den Ablauf und die Struktur einer gebundenen Ganztagsschule, wenn Eltern berufstätig sind und ein Betreuungsangebot über die Halbtagsschule hinaus benötigen. Weiterhin brauchen Kinder des Primarbereichs auch den Schutz- und Entfaltungsraum von Familie und eine Lebenswirklichkeit, die sich nur begrenzt in Schule bzw. Betreuungseinrichtungen abbilden lässt, bei noch so guter Qualität.

Wenn zudem Politiker oder Bildungsökonomen eine Bildungsreform durchsetzen wollen gegen die, die sie in der Praxis umsetzen (z.B. Lehrer und Pädagogen) oder als wichtige Hauptverantwortliche mittragen (Eltern wie Grundschüler), so werden etwaige positive Ansätze und Aspekte von Reformen konterkariert. Beispiel: Die Politik hat einst ohne gute Vorbereitung entschieden, die Gymnasialzeit zu verkürzen, also von G9 zu G8 zu wechseln. Viele Lehrer wie Eltern traf das damals sehr überraschend. Sie haben sich dagegen aufgelehnt und ringen bis heute um Wahlfreiheit bei G8/G9 in Baden-Württemberg. Acht von 10 Eltern wünschen sich übrigens für ihr Kind G9, so die 3. jako-o Bildungsstudie. Und eine eindeutige Mehrheit wünscht sich laut verschiedenster repräsentativer Umfragen ebenso einen Ganztag mit freiwilligen Bildungs- und Betreuungsangeboten. Auch deshalb, weil zu stark gebundene Ganztagsregelungen die flexibilisierte familiäre Zeitkultur – gerade im Primarbereich - zerstören und die Vereinbarkeit von Beruf-Familie dadurch in ein allzu starres Korsett gepresst wird.

Eine „Ganz-oder-Garnicht-Politik“ mit Blick auf die Landesbetreuungsförderung spiegelt zudem ebenfalls nicht die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten von Familien, Kindern und Schulen wieder, sondern erhöht lediglich die Konflikte vor Ort. Denn sobald eine Schule von Halbtagsschule in Ganztagsschule nach §4a des Schulgesetztes wandelt – auch in der sogenannten Wahlform – entfällt nämlich genau diese Landesbetreuungsförderung. Es liegt im politischen bzw. finanziellen Ermessen des kommunalen Trägers, ob er weiterhin eine freiwillige Form der Betreuung vor und nach Unterrichtsende anbietet. Für Halbtagsschulen, die eine Hort oder eine verlässliche Grundschule bieten wurde diese Landesbetreuungsförderung unter der Vorgängerregierung im Übrigen auf bestehenden Bestandsschutz eingefroren.

Zur Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit – wichtige Schlagworte im Kontext des Ganztagsausbaus - noch dieser Hinweis: Auch die SteG-Studie 2016 kommt zum Ergebnis, dass die Teilnahme am Ganztag zwar die die Motivation, das Sozialverhalten und ein positives Selbstbild von Schülern fördert, eine Wirkung auf die Entwicklung ihrer fachlichen Kompetenzen konnte aber nicht nachgewiesen werden. Ergebnis: „Die Messungen konnten keine Wirkung der Teilnahme an fachlich ausgerichteten Ganztagsangeboten


09.12.2016, 13:05

Auch das Bündnis-pro-Bildung Baden-Württemberg e.V. (Vorstand: S. Sommer-Hohl) unterstützt und gratuliert zu unserer Petition und findet es mehr als richtig, dass wir Freiwilligkeit und Flexibilität der Ganztagsbetreuung in der Grundschule einfordern.
Die Begründung: Grundschulkinder benötigen besonders und gerade die elterliche Rückzugsmöglichkeit und den dazugehörigen Schutzraum. Frau Sommer-Hohl verweist dabei auf einen Beitrag aus der Zeitung "Die Welt", der das empirisch bestätigt. (www.welt.de/wirtschaft/article159998852/Je-mehr-Zeit-mit-der-Mutter-desto-besser.html vom 07.12.2016)
Zum Bündnis-pro-Bildung Baden-Württemberg: www.buendnis-pro-bildung-bw.de


08.12.2016, 13:46

Lesen Sie mehr dazu unter:
www.welt.de/wirtschaft/article159998852/Je-mehr-Zeit-mit-der-Mutter-desto-besser.html
www.res.org.uk/details/mediabrief/10167341/MORE-TIME-WITH-MUM-IS-BEST-FOR-KIDS-EARLY-DEVELOPMENT-New-evidence-from-the-UK-c.html
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"JE MEHR ZEIT EINE MUTTER MIT IHREM KIND IM ALTER ZWISCHEN DREI UND SIEBEN JAHREN VERBRINGT, DESTO STÄRKER WERDEN DIE KOGNITIVEN UND SOZIALEN FÄHIGKEITEN DES KINDES AUSGEPRÄGT."
Zu diesem Ergebnis kam ganz aktuell die "Die Royal Economic Society (RES)".

Einmal mehr erachten wir im Kontext dieser Petition, dass im GRUNDSCHULALTER für die ca. fünf- bis elfjährigen Kinder der NACHMITTAG FREIWILLIG UND FLEXIBEL sein sollte für die Mehrheit der Familien/Eltern, die das für ihr Grundschulkind wollen und wünschen.
Und verbindlich nach §4a des Schulgesetzes für jene Familien, die den verbindlichen Ganztag mit Schulpflicht für ihr Kind als geeignet erachten.


05.12.2016, 15:18

Die Bildungs-Studien dieser Tage überschlagen sich, da kann man schon mal leicht den Überblick verlieren. Am morgigen Dienstag, 06.12.2016 werden die neuesten PISA-Ergebnisse publiziert, mit denen rund um unseren Globus die Leistungen der Fünfzehnjährigen miteinander verglichen werden.

Bereits am 29.11.2016 berichteten die Medien über die Timms-Studie (2015) für Grundschüler (Trends in International Mathematics and Science Study) mit dem Ergebnis, dass Deutschland nicht schlechter geworden sei, so Wilfried Bos, der Dortmunder Bildungsforscher, jedoch vom oberen Drittel (2007) ins Mittelfeld (2015) abgerutscht ist.

Wieweit der Ruf nach individueller Förderung von Schülern - bei schwachen Schülern ebenso wie bei Schülern mit Bestleistung - gehört wird oder letztlich doch nur Gerede bleibt, das ist die spannende Frage.

Doch treten wir nochmals einen Schritt zurück: Die Veröffentlichung der ersten PISA-Ergebnisse (PISA 2000) Ende des Jahres 2001 wurde durch Vorabberichte mehrere Wochen lang gezielt vorbereitet und in den Medien hochgepeitscht. Die Ergebnisse erzielten ein so überwältigendes Medien-Echo, dass bald von einem „PISA-Schock“ gesprochen wurde, was an den „Sputnik-Schock“ erinnerte und die „Bildungskatastrophe“ noch weiter heraufbeschwor.

Mit den PISA-Studien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wurde damals die Ganztagsschule endgültig politisch salonfähig gemacht und Reformen zum Ganztagsausbau bundesweit vorangetrieben, und das, obwohl die Ganztagsschulforschung der vorausgegangenen Jahrzehnte keine Leistungsverbesserung durch Ganztagsteilnahme festgestellt hatte - bis heute haben wir dazu keine validen Ergebnisse. Die bundesweitere SteG-Studie (Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen) hält fest: „Für Jugendliche aus niedrigeren sozialen Schichten oder mit Migrationshintergrund lässt sich über vier Jahre hinweg kein Effekt der reinen Ganztagsschulteilnahme auf ihre Schulleistung nachweisen“.

Der Erfolg bildungspolitischer Reformen bemisst sich u.a. auch daran, ob die Lernleistungen der Schüler nachher besser sind als vorher - - - .

UND: Wenn Politiker oder Bildungsökonomen eine Reform durchsetzen wollen gegen die, die sie in der Praxis umsetzen (u.a. Lehrer/innen und Pädagogen) und als Hauptverantwortliche mittragen (Eltern wie (Grund-)Schüler), werden etwaige positive Ziele und Aspekte einer Reform konterkariert.

Ein Beispiel dazu: Die Politik hat einst ohne gute Vorbereitung entschieden, die Gymnasialzeit zu verkürzen, also von G9 zu G8 zu wechseln. Viele Lehrer wie Eltern traf das damals sehr überraschend. Sie haben sich dagegen aufgelehnt und ringen bis heute um Wahlfreiheit bei G8/G9! Acht von 10 Eltern wünschen sich für ihr Kind G9 (3. jako-o Studie). Ergebnis: bis heute kein Gehör.

Welches Gehör erhalten nunmehr Grundschuleltern für ihr Anliegen und die Forderungen zur ECHTEN Wahlfreiheit und Freiwilligkeit im Ganztagsausbau (siehe u.a. diese Petition)?

Die Studie „Familienbild im Wandel – Lebensentwürfe zwischen Wunsch und Wirklichkeit - Ergebnisse einer qualitativ-quantitativen Studie in Baden-Württemberg“ kommt zu folgendem Ergebnis: „Die Betreuungszeiten müssen flexibel den unterschiedlichen Erwerbsmodellen der Eltern angepasst werden.“ (siehe ebenfalls Blog-Eintrag vom 05.12.)

Eine weitere Studie der Zeitschrift „Eltern“ aus dem Jahr 2013 kommt zum Ergebnis, das 87 Prozent aller Eltern ein flächendeckendes, aber freiwilliges Nachmittagsangebot wünschen. Auf weitere Umfragen und repräsentative Ergebnisse haben wir in unserer Petition bereits hingewiesen (Insa Consulere 2014, 3. jako-o-Studie (emnid), infratest dimap 2010, lokale Befragungen in Karlsruhe etc.).

Und Kinder und Jugendliche? Sie bestätigen diese Umfragen immer wieder: Ihr größter Wunsch ist mehr Zeit für die Familie und Freunde. Auch empfindet nach einer Umfrage des Kinderbarometers 2013 der Landesbausparkassen die Hälfte aller Kinder die Zeit, die sie in der Schule verbringen müssen, als zu lang.

Für wen werden eigentlich solche repräsentativen Umfragen bei Eltern gemacht, wenn diese eh keinerlei Beachtung finden?
Für die Ablage "P" – wie "Papierkorb"?

Als Petentin bin ich zumindest sehr gespannt, ob und wie das Kultusministerium die getroffene Aussage (Ganztagsgipfel 2016) "Wir wollen den Familien und den Schulen in Baden-Württemberg Wahlfreiheit und Flexibilität ermöglichen" neu interpretiert und in die Praxis umsetzen wird. Von einer Regierungskoalition dürfen die Eltern und Bürger/innen hoffentlich erwarten, dass sie sich grün-schwarz ihrer GEMEINSAMEN Verantwortung für das Land Baden-Württemberg bewusst sind.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre
Nicole Weber-Kaiser

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Weitere Informationen:
- PISA-Studie: www.oecd.org/berlin/themen/PISA2015-Vorschau-Schleicher-24112016.pdf
- Timms-Ergebnisse: www.ifs.tu-dortmund.de/cms/de/Forschung/Gesamtliste-Laufende-Projekte/TIMSS-2015.html
- www.lbs.de/unternehmen/u/kinderbarometer/index.js


05.12.2016, 14:00

library.fes.de/pdf-files/bueros/stuttgart/11598.pdf

Wichtige Aussage dieser Studie aus dem Jahr 2015 lesen Sie im Vorwort wie im Nachwort: Die Betreuungszeiten müssen flexibel den unterschiedlichen Erwerbsmodellen der Eltern angepasst werden.

Das Fazit:
„Die Ergebnisse zur Familiendefinition sowie zur Einstellung gegenüber Ehe und Kinderlosigkeit zeigen deutlich, dass Baden-Württemberger_innen neuen Familien- und Lebensmodellen insgesamt sehr offen gegenüberstehen, nach dem Motto „Jede/r sollte so leben, wie es ihr/ihm gefällt“. Ehe und Kinder haben zwar einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft, jedoch zeigt sich deutlich die Akzeptanz gegenüber anderen Lebensformen. Kulturelle Leitbilder sind stark verankert und zentral für die Gestaltung der eigenen Lebensform. Das Mutterleitbild in Baden-Württemberg zeigt sehr hohe Anforderungen: Es beinhaltet die Hauptverantwortung für Kinder und Familie bei gleichzeitiger finanzieller Unabhängigkeit und beruflicher Weiterentwicklung. Das Vaterleitbild ist geprägt
von Erwerbstätigkeit und beruflichem Erfolg. Diesen Leitbildern folgend gestalten Eltern in
Baden-Württemberg ihre Erwerbstätigkeit und Arbeitszeitmodelle. Innerhalb von Partnerschaften ist das Leitbild bezüglich der Arbeitsteilung „gleichberechtigt“ und „partnerschaftlich“. Mit Eintreten der Elternschaft tritt allerdings eine Re-Traditionalisierung im Lebensalltag ein. Die Betreuungsangebote in Baden-Württemberg sind den Eltern zufolge nicht ausreichend. Insbesondere fehlen Angebote für Kinder unter drei Jahren, Grundschüler_innen und Kinder auf weiterführenden Schulen. Flexible Betreuungsangebote, Aufstockung der U3-Betreuung, Betreuung von Schulkindern über den Schulalltag hinaus, eine zielführende Hausaufgabenbetreuung, ein qualitativ hochwertiges Mittagessen an den Schulen und eine finanzierbare Ferienbetreuung sind für Eltern in Baden-Württemberg die wichtigsten Maßnahmen, um Familien zu entlasten. Die Betreuungszeiten
müssen flexibel den unterschiedlichen Erwerbsmodellen der Eltern angepasst werden.
Generell zeigen sich die Befragten mit ihren gewählten Arbeitsmodellen zufrieden. Eltern hingegen wünschen sich deutlich mehr Flexibilität in der Arbeitswelt. Die von Arbeitgeber_innen angebotenen flexiblen Modelle decken nicht den Bedarf der Eltern. Väter äußern den Wunsch, ihre Arbeitszeit zu reduzieren, befürchten jedoch finanzielle Einbußen und einen Karriereknick. Arbeitgeber_innen können zu einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie beitragen, indem sie flexible Arbeitszeiten und -modelle ermöglichen, aber auch indem sie mehr Rücksicht auf Väter nehmen und den Wiedereinstieg nach der Elternzeit erleichtern.“

Wer die Quelle dieser Studie ist?
Quelle ist das Fritz-Erler-Forum Baden-Württemberg, Landesbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung aus Stuttgart. Die Friedrich-Ebert-Stiftung e. V. (FES) ist die größte und älteste sogenannte parteinahe Stiftung in Deutschland. Rechtlich und auch wirtschaftlich ist sie keine Stiftung, sondern ein eingetragener Verein.

Wir haben die SPD-Fraktion bereits unter dem früheren Kultusminister Andreas Stoch auf die Studie aufmerksam gemacht - auch mit Blick auf all jene Punkte, die wir nunmehr zusammengefasst in der aktuellen Petition erneut gebündelt haben.
Reaktion der SPD und des damaligen Kultusministeriums? Keine Antwort.

Angesichts dieser und ähnlicher Befunde sowie repräsentativer Studien zu Elternanliegen ist es u.a. weit mehr als irritierend, dass mit der Einführung der Ganztagsschule nach §4a Schulgesetz die Bezuschussung für freiwillige Bildungs- und Betreuungsformen im Grundschulalter „gekippt“ wurde (u.a. Hort, Kernzeit, flexible Nachmittagsbetreuung). Es wird dadurch zusätzlich ignoriert, dass der Hort als freiwilliges Angebot ebenfalls einen Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag (§ 22 Abs. 3 SGB VIII) hat.


01.12.2016, 14:00

Liebe Petitionszeichner/innen,

bisher haben über 1.300 Zeichner/innen dieser Petition gezeichnet und damit aktiv unterstützt. Sie sind eine/r davon! Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen, für Ihre persönlichen Kommentare oder Beiträge in der Pro-/Contra-Debatte.

Eine Petition lebt vor allem von ihrer Verbreitung und ihrem Bekanntheitsgrad. Wir bitten Sie daher herzlichst, uns weiter bei der Verbreitung dieser Petition zu unterstützen.

Wie Sie dieser Petition - und damit auch Ihrem Anliegen - dienlich sein können:
- Senden Sie den openPetitions-Link weiter innerhalb Ihres beruflichen und sozialen Netzwerks: www.openpetition.de/petition/online/grundschule-fuer-echte-wahlfreiheit-und-freiwilligkeit-im-ganztag
- Nutzen Sie dabei auch neue Medien wie Facebook oder Whats-App für die Verbreitung
- Reden Sie im Bekannten-, Freundeskreis und unter Arbeitskollegen über diese Petition
- Wenn Sie eine ähnliche Petition zu diesem Thema in der Vergangenheit abgefasst haben für Ihre Kommune, Baden-Württemberg oder landesweit, informieren Sie gerne jene Adressaten bzw. Kanäle
- Nutzen Sie die gegebenenfalls Abriss- /Aushangzettel sowie Unterschriftenformulare, die auf der openPetitionsseite zur Verfügung stehen
www.openpetition.de/pdf/abrisszettel/grundschule-fuer-echte-wahlfreiheit-und-freiwilligkeit-im-ganztag www.openpetition.de/pdf/unterschriftenformular/grundschule-fuer-echte-wahlfreiheit-und-freiwilligkeit-im-ganztag) um

Wir informieren Sie:
- Unter Neuigkeiten halten wir Sie auf dem Laufenden. Schauen Sie vorbei:
www.openpetition.de/petition/blog/grundschule-fuer-echte-wahlfreiheit-und-freiwilligkeit-im-ganztag

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung und aktive Mithilfe.
Eine schöne Adventszeit wünscht Ihnen

Ihre
Nicole Weber-Kaiser

Die Petition wird getragen im Bündnis folgender Initiativen:
- Initiative Gute Grundschule Karlsruhe (www.initiative-gute-grundschule-karlsruhe.com), Sandra Stengel
- Elterninitiative bedarfsorientierter Hort - wir bewegen Familien, Eggenstein-Leo., Nicole Weber-Kaiser
- Elterninitiative Schülerhort Grazer Straße (Karlsruhe), Corinna Dümas, Meike Junghans
- Initiative zum Erhalt musischer Bildung (www.initiative-zum-erhalt-musischer-bildung.de), Daniel Hennigs, Rainer Bürck


01.12.2016, 11:58

Am 24.11.2016 fand der Ganztagsgipfel in Kornwestheim statt. Die Synthese aus den einzelnen Foren können Sie Online nachlesen unter: www.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/161124_Ganztagsgipfel_2016_Forenergebnisse.pdf

Als Initiativen im Bündnis gehen wir sehr davon aus, dass Worte = Taten sind und die Ergebnisse aus den einzelnen acht Workshops ebenfalls Berücksichtigung finden, die nicht in jene "Präsentation für die Bühne" mit eingeflossen sind.

Als aktive Eltern und Initiativen hoffen wir zudem, dass der vergangene Ganztagsgipfel am 24.11.2016 in Kornwestheim nicht den Charakter einer reinen Alibiveranstaltung hatte und sind gespannt, auf Lösungen und Ansätze die ECHTE Perspektive bieten und zwar für ALLE Beteiligten und für jene Eltern, die auch zukünftig offene Ganztagsangebote für ihre Kinder wünschen bzw. ECHTE Wahlfreiheit und Freiwilligkeit im Ganztagsausbau(Halbtagsschule + Hort oder Kernzeit/verlässliche Grundschule, flexible Nachmittagsbetreuung, offene Ganztagsschule mit individuell festlegbarer Teilnahme des Kindes an Bildungs-, Betreuungs- bzw. Förderangeboten).

Liebe Frau Boser, wir haben am Ganztagsgipfel sehr wohl feststellen dürfen, dass die bestehenden Probleme im Ganztag nach §4a SchG nicht nur beim Mittagsband bestehen oder im Zusammenhang mit den Kooperationspartnern zu sehen sind (vgl. Ihre Aussage bei der Debatte vom 23.11.2016). In den Einzelworkshops, in denen wir als aktive Eltern und Vertreter/innen von Initiativen anwesend waren, war der Ruf u.a. von Lehrer/innen, Rektor/innen nach Ressourcen (personell, finanziell, räumliche Ausstattung), Verfahrensvereinfachung, Entbürokratisierung, Qualitätsaspekten dann doch sehr hoch. Da scheinen die Hemmnisse beim Mittagsband eine vergleichsweise kleine Baustelle im Kontext der zu erledigenden Hausaufgaben beim Ganztagsausbau zu sein.

Dass man mir nahe legen wollte, vielleicht dann doch lieber einen anderen Workshop zu besuchen, weil unsere Eltern-Anliegen in jenem scheinbar nicht themenzugehörig sind – ging es um Zwischenbilanz und Handlungsbedarf im Ganztag nach §4a SchG - , das offenbart mir, dass ich an der genau richtigen Stelle war, denn das Thema ist im Kern ein wichtiges und ernstes und mit Blick auf gesellschaftliche Auswirkungen alles andere als Kabarett.

Ach ja, und wenn dann noch der Wunsch bei Ganztagsschule nach Räumen und Gegebenheiten wie im Hort hörbar wird, dann ist das interessant....wir haben und hatten diese Räume/ gewachsene Infrastruktur vielerorts schon.

Liebe Frau Dr. Eisenmann, liebes Kultusministerium, für den kommenden Termin zum Ganztagsgipfel II ("reloaded") am 15. Mai 2017 hat das Ministerium ja noch die Möglichkeit, dass es dieses Mal mit der offiziellen Einladung klappt an die Initiativen und aktiven Eltern - am möglicherweise fehlenden „13. Tellerchen“ wie bei Dornröschen muss es ja wohl nicht scheitern, oder?

Welche Antworten oder Fragen aus der Zeit gefallen scheinen (vgl. Frau Dr. Eisenmann zum Antrag der FDP nach Wahlfreiheit lt. Debatte am 23.11.), dass darf sich nunmehr offenbaren - - - . Aus meinen Augen ist es sicherlich weit mehr „aus der Zeit gefallen“, als Antwort lediglich einen Ganztagsausbau nach §4a SchG parat zu haben und Fragen nach offenen Betreuungs- und Bildungsangeboten (offene Ganztagsschule) und freiwilligen Betreuungs- und Bildungsformen (verlässliche Grundschule, Hort) sowie sozial und freizeitpädagogischen Angeboten (flex. Nachmittagsbetreuung) unbeantwortet zu lassen oder gar in der Argumentation bei Wahlfreiheit immer wieder auf die "Ganztagsschule in Wahlform“ zu verweisen, in der Eltern jedoch lediglich wählen können zwischen Ganztagsschule mit Schulpflicht oder Halbtagsschule (ohne verlässliche Anschlussbetreuung).

In der Vergangenheit erfolgte Aussagen, wie etwa Betreuung sei "Bällebad" oder Vergleiche der Betreuung mit einem bekannten schwedischen Möbelhersteller, das liefert keinen echten Mehrwert, auch keinen sinnvollen Betrag. Das sind leere Phrasen.

Weiterhin möchten Eltern als Fachexperten ihrer Kinder endlich gehört und ernst genommen werden. Das Thema kann sicher nicht nur an solche "Fachexperten" delegiert werden, die u.a. im Hintergrund eigene (monetäre) Interessen verfolgen im Ganztagsausbau.

Wir empfehlen Ihnen gerne folgendes Buch, das nicht nur an Eltern adressiert ist, sondern an Lehrer, Pädagogen, Wirtschaftsexperten/ Wirtschaftsfachverbände, Politiker aller Ressorts, Unternehmer/innen, Schulverwaltungsräte, Funktionäre in Sport- und Musikverbänden, an Kirchen et al. Das Buch regt an zu einer weit tieferen Debatte an, die es wert ist, dass sie endlich breit geführt wird: „Wider der Verplanung der Kindheit – Ganztagsschule oder Raum zum Leben?“ von Hiltrud Schwetje-Wagner/ Andreas Wagner (Taschenbuch: 176 Seiten, Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht; Auflage: 1, Februar 2016)

Mit freundlichen Grüßen

Ihre
Nicole Weber-Kaiser


29.11.2016, 13:53

Der "Philologenverband Baden-Württemberg, Interessenvertretung für Lehrerinnen und Lehrer am Gymnasium" hat in seinem jüngsten Newsletter an seine Mitglieder auf diese openPetition hingewiesen. Herzlichen Dank.

Ihre
Nicole Weber-Kaiser
- Petitionsverfasserin -


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